Stranizza
Liebe geht ihre eigenen Wege, erzählt der Film von Giuseppe Fiorello, der nur bis Montag bleibt. Da beginnt die BFFB-Woche mit einem Preview mit Stargästen.
von Renate Mumelter
„Symphonic Alps“
Herbert Pixner und Mauro Randi werden höchstpersönlich beim BFFB-Preview dabei sein. Im Anschluss an den Film gibt es ein Gespräch mit den beiden. Zu sehen gibt es „Symphonic Alps“ einen Film, mit dem Christoph Franceschini die Musiker von Pixners Italo Connection bei einem ganz besonderen Abenteuer begleitet. Mit dabei diesmal auch Heidi Pixner an der Harfe.
Es ist der zweite Franceschini-Pixner-Film. Während der erste die Formation „Herbert Pixner & The Italo Connenction“ on the Road begleitete und dabei die Musik der deutsch-ladinisch-italienischen Formation hochleben ließ, bleibt dieser Film in St. Pölten. Das ist aber nicht weniger spannend.
„Es ist eine Art Ritterschlag, so etwas machen zu dürfen“, sagt Herbert Pixner und meint damit die Zusammenarbeit mit einem der renommiertesten Orchester im gesamten deutschen Sprachraum, dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich. Im Orchester musizieren 60 Leute unter der Leitung von Herbert Pichler. Die Arrangements kommen von beiden Seiten, von Alex Trebo, der mit Pixner arbeitet und von Jakob Wagner vom Tonkünstler Orchester. Fürs Zusammenspiel müssen sie sich genauso zusammenraufen wie die Musikerinnen und Musiker.
Dem Publikum bieten sich tiefe Einblicke in das Innenleben der Musik. „Ich hatte noch nie die Ehre ein Stück von mir oder Herbert mit Orchester zu hören“, sagt Mauro Randi und freut sich darüber. Werner Unterlercher (Kontrabass) erzählt, dass er mit seinem Instrument zwar im Hintergrund bleibt aber tragend ist, Heidi Pixner beschreibt, wie sie den feinen Klang der Harfe in die vielen Töne einzubringen versucht, und auch für Mario Punzi (Schlagzeug) und Max Castlunger (Percussion) ist die Arbeit mit dem Orchester eine ganz neue Erfahrung. Die Musikerinnen und Musiker aus dem Orchester kommen bis auf den Dirigenten nicht zu Wort, aber ohne sie gäbe es diese einmalige Klangreise nicht.
Zwei verschiedene Welten, wie Pixner meint: „Im Orchester bist du einer von vielen“. Für ihn wäre die Arbeit im Orchester zu strukturiert, sagt er. Aber erst aus diesem Zusammenspiel ergibt sich das, was es im Film zu hören gibt. „Symphonic Alps“ wird auch nach dem BFFB zu sehen sein, dann allerdings ohne Live-Stars.
„Stranizza d’amuri“
Im Oktober 1980 wurden im sizilianischen Giarre zwei junge Männer ermordet, weil sie sich ineinander verliebt hatten. Jetzt hat Giuseppe Fiorello einen Spielfilm gedreht, der das Thema aufgreift, das diesem Doppelmord zugrunde liegt.
„Stranizza d’amuri“ spielt auch in Sizilien und im Mittelpunkt der Geschichte stehen auch zwei junge Männer und auch ihnen widerfährt die „stranizza“, sich ineinander zu verlieben. Ein schönes Gefühl, aber wir schreiben das Jahr 1982. Die Fußball-WM wird gerade gespielt und Italien wird sie gewinnen, wie wir heute wissen. Gianni lebt mitten im Dorf, die Mechanikerwerkstatt seines Vaters liegt direkt neben der Dorfbar, von wo aus die Dorf-Männer alles kontrollieren.
Nino lebt etwas außerhalb. Sein Vater ist Feuerwerker.
Gianni und Nino treffen mit ihren Mopeds aufeinander, tun sich beim Zusammenstoß weh, werden zu Freunden, später mehr. Das Mehr löst am Dorfplatz Hohn und Spott aus.
Giuseppe Fiorellos Film endet erfreulicher Weise nicht mit einem Doppelmord sondern mit widerständigem Mut.
Eine schöne Geschichte mit zwei jungen Hauptdarstellern, die diese Geschichte gut tragen.
Dass sizilianisch gesprochen wird, macht gar nichts. „Stranizza d’amuri“ bleibt verständlich und sehenswert.
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