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Mit Giunta in die Giunta


Die Schuldirektorin Sabine Giunta tritt die Nachfolge von Urgestein Riccardo Dello Sbarba an. Als italienische Spitzenkandidatin will sie die Grünen in die Landesregierung führen.

von Matthias Kofler

Die Südtiroler Grünen haben für die Landtagswahlen im Herbst zwei klare Wahlziele ausgegeben: Sie wollen auch künftig mindestens einen italienischsprachigen Abgeordneten stellen – und in Südtirol erstmals Regierungsverantwortung übernehmen. Brigitte Foppa und Co. wissen: Um für die SVP als Koalitionspartner interessant zu werden, müssen sie eine/n ItalienerIn im Angebot haben. Urgestein Riccardo Dello Sbarba hatte vor einigen Wochen bekanntgegeben, dass er im Herbst seine politische Karriere an den Nagel hängen wird.

Daraufhin wurde spekuliert, wer in die Fußstapfen des gebürtigen Toskaners treten könnte. Gestern haben die Grünen das Geheimnis gelüftet: Die Schuldirektorin und Schulgewerkschafterin Sabine Giunta übernimmt den Stab der Stafette von Dello Sbarba und geht als „zweite Spitzenkandidatin“ bei den Wahlen ins Rennen. „Ein überaus großer Gewinn für unsere Liste und sehr wichtig für das Erreichen unserer Wahlziele“, kommentiert die designierte „erste Spitzenkandidatin“ Brigitte Foppa.

Giunta ist seit 26 Jahren als Lehrerin an der deutschsprachigen Schule, Gewerkschafterin der CGIL und Direktorin an einer italienischsprachigen Schule im Schulwesen tätig. Daher wisse sie genau, wie das Südtiroler Schulsystem funktioniere und wo es Verbesserungspotential gebe, sagt Giunta. Bei der der Erstellung des Wahlprogramms will sie sich insbesondere um den Bereich Schule und Bildung kümmern. Die Schule brauche in mindestens drei Bereichen einen Kurswechsel: bei den Ressourcen, der Entlohnung und Arbeitszeit sowie der Koordinierung der Dienste. „Ich kandidiere, weil ich eine Frau der Tat bin und in der Schule jeden Tag mit Lösungen von Problemen beschäftigt bin. So kann ich dazu beitragen, die Qualität des Bildungssystems und damit die Gesellschaft insgesamt zu verbessern“, so die Grüne.

Der scheidende Abgeordnete Dello Sbarba, der bei der Vorstellung seiner Nachfolgerin mit den Tränen rang, nutzte die Gelegenheit, um daran zu erinnern, „wie wichtig es ist, sich zu erneuern. Auch indem man Platz schafft dafür.“ Mit Sabine Giunta werde hier eindeutig ein Zeichen gesetzt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • steve

    Super Kandidatin Gratulation!

    Was den Grünen etwas abgeht, ist naturwissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Kompetenz. Dann würden sie sich auch mehr um die Energiewende und die Elektrifizierung bemühen.
    Mit Sparen allein rettet ihr die Welt nicht!

    Man muss aber sagen, während Corona haben sie ein wunderbar kompetentes Bild abgegeben.

    Bravo!

    • placeboeffekt

      „ Was den Grünen etwas abgeht, ist naturwissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Kompetenz. “

      Sehr wohlwollend ausgedrückt

      Wenn man „etwas“ mit „völlig „ ersetzt kommt man der Wirklichkeit schon näher

  • artimar

    Mal schauen, ob die Kandidatinnen der Bozner Provinz-Grünen für die italienischsprachige Bevölkerung tatsächlich ein Angebot darstellt.
    Bislang reichte nicht mal, sich gemeinsam mit National-Faschisten 2.0 autonomie- und minderheitenfeindlich und sich bes. italophil zu posititionieren… Italiener-innen in BZ wählten deshalb offenbar dennoch nicht die Verdi. Gerade am Mangel an gewählten it. Vertreter-innen im Landtag scheiterte bekanntlich der Regierungseintritt der „Grünen“.

  • andreas1234567

    Hallo zum Mittag,

    wieso die Grünen immer noch von „Regierungsbeteiligung“ träumen erschliesst sich nun wirklich nicht.
    In welcher Konstellation soll das gelingen? Glauben die Grünen wirklich utopische Umfrageergebnisse von 14-17 % welche die Wahlergebnisse der letzten 10 Jahre nicht einmal ansatzweise hergeben?

    Die SVP wird sich wieder pro Wirtschaft, Tourismus und Bauern positionieren, da hat die Partei die 35 %+X her und wenn sie hier die Axt anlegen dann wird das die 30%-X-Partei.
    Die nötige Schnittmenge wird sich mit den Herrschenden in Rom am sichersten finden lassen, das leuchtet auch einem Stallknecht nach 3 Flaschen Wein noch ein.
    Wo in diesem Korb noch Platz für Grünes Zeugs sein soll muss die Partei dann bitte mal erklären.
    Das ist alles lautes Singen im Keller von einer maximal 8%-Partei und was die deutschen Grünen in D gerade anrichten in Sachen Wohlstandsvernichtung und kopflosen Verbotsorgien wird in Südtirol nicht verborgen bleiben und das Wählerpotential auf die üblichen unproduktiven lautstarken Kreise reduzieren welche es gewohnt sind sich für jeden sinnfreien Mist vom Staate auskömmlich finanzieren zu lassen.

    Auf Wiedersehen in Südtirol

    • george

      @ 7-ter andreas
      Anti, anti, anti, recht viel anderes kannst du anscheinend nicht darstellen. Dabei hättest du bei vielen anderen doch genug zu schimpfen und kritisieren. Da bist du aber blind, obwohl die gerade Regierenden viele derzeitige Missstände herbeigeführt haben und für diese auch verantwortlich sind. Nun, verschiedene gute Vorschläge der politischen Minderheit werden ganz einfach niedergestimmt oder erst gar nicht zulassen und ihre Fehlentscheidungen verschwiegen oder Rom zugeschoben.

  • andreas1234567

    Hallo @george,

    habe dargestellt was ist und was nach Lage der Dinge in Südtirol kommen wird.
    Selbstverständlich wird die SVP mit den Herrschenden in Rom koalieren, wo die Grünen da realistischerweise einen Platz finden wollen wurde in der Replik nicht erläutert.
    Das nennt man Realismus und da haben Grüne grundsätzlich ein Problem.

    Was die Grünen in D abziehen dürfte jedem bekannt sein und ihre Fans und der grüne Dunstkreis in Südtirol will verständlicherweise nicht so recht über Quasi-Enteignung, Arbeitsplatzvernichtung und Wohlstandsverluste debattieren.
    Morgen ab 23 Uhr werden in D 4,4 Gigawatt AKW-Leistung abgeschaltet und weil der Strom nun einmal aus der Steckdose kommen muss wird aus dem Ausland zugekauft und Kohlekraftwerke hochgefahren.
    Ausserdem wird Gas aus aller Herren Länder angekarrt für Gaskraftwerke die noch gebaut werden müssen.

    Das vieles aus der politischen Minderheit einfach aus Prinzip niedergestimmt wird ist richtig und wenn es mal „schief“ geht wie bei der IDM wird es ignoriert, das beobachte ich natürlich auch. Ist aber ein anderes Thema,. Das Thema des Artikels war „die Grünen wollen in die Landesregierung“.

    Auf Wiedersehen in Südtirol

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