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„Besser spät als nie“

Die Bärin JJ4 (Foto: Landespresseamt TN)

Nach der tödlichen Bärenattacke fordert der EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann einen Managementplan für die Bärenpopulation in Südtirol und im Trentino.

Der tragische Tod eines jungen Mannes nach dem Angriff eines Bären im Trentino zeigt für den Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann einmal mehr, dass es eine Regulierung der Bären- und Wolfspopulation brauche.

„Managementpläne müssen jetzt sofort ausgearbeitet werden“, so Dorfmann, „und zwar für Bären von Südtirol und dem Trentino, während für Wölfe ein alpenweiter Plan notwendig ist“. Die EU-Kommission habe ihre Bereitschaft signalisiert, solche Managementpläne zu genehmigen. „Der Ball liegt bei uns, denn wenn wir auf die Ministerien in Rom warten, warten wir noch sehr lange“, so der Europaparlamentarier.

Für Dorfmann ist der tödliche Bärenangriff ein Beweis dafür, dass die Bären im Trentino und im Grenzgebiet zu Südtirol eine kritische Menge überschritten hätten. „Wer dies leugnet, verschließt die Augen vor der massiven Zunahme von Zwischenfällen, in die Menschen verwickelt sind“, so der EU-Parlamentarier. „Dass einer davon tödlich enden würde, war leider vorhersehbar“, so Dorfmann, „und genauso vorhersehbar ist, dass es nicht der letzte Angriff sein wird“.

Nach dem Motto „Besser spät als nie“ brauche es nun eine umgehende und dauerhafte Lösung des Problems in Form eines Managementplans für die Bärenpopulation in Südtirol und im Trentino. „Diesen Plan könnten beide Länder gemeinsam erstellen, in Rom absegnen lassen und dann dafür sorgen, dass er in Brüssel genehmigt wird“, erklärt Herbert Dorfmann. Dasselbe gelte auch für das Management der Wolfspopulation.

„Der einzige Unterschied ist, dass wir eine stabile Population von Bären im Trentino und in Südtirol haben, während es eine solche für Wölfe nicht gibt. Sie sind viel zu mobil“, so der Europaparlamentarier. Für die Wolfspopulation sei ein Managementplan für ein kleines Gebiet daher sinnlos. „Sinnvoll wäre aber ein Managementplan für die Alpenpopulation in Italien. Dafür braucht es die Zusammenarbeit aller Regionen im Alpenbogen – von Piemont bis Friaul-Julisch Venetien“, so Dorfmann.

Die Initiative der beiden Länder Südtirol und Trentino in Sachen Bären-Management und eine Zusammenarbeit der Alpenregionen für jenes der Wölfe sei ein Weg, die Lethargie der italienischen Ministerien zu umgehen, erklärt der EU-Parlamentarier. Er weist zudem darauf hin, dass die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen ihm gegenüber erst kürzlich betont hatte, bei der Genehmigung von Managementplänen flexibel zu sein. „Wenn wir jetzt aktiv werden, wäre dies die Probe aufs Exempel und wir werden alles tun, damit die Kommissionspräsidentin beim Wort genommen wird und die Pläne zeitnah genehmigt werden“, so Dorfmann.

Die Managementpläne, die er nun dringend einfordert, seien zudem der einzige Weg, die Population der Großraubtiere rechtssicher im Zaum zu halten. „Ansonsten müssen wir weiter vor jeder einzelnen Entnahme fürchten, dass diese von der Gerichtsbarkeit gestoppt wird“, erklärt der EU-Parlamentarier.

Genau dies sei auch bei der Bärin der Fall gewesen, die nun für den Tod des jungen Mannes im Trentino verantwortlich ist. „Es waren die Gerichte, die verhindert haben, dass diese Problembärin rechtzeitig entnommen werden konnte“, so Dorfmann.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (22)

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  • rumer

    Das Land soll Geld bereitstellen für Jäger, die einen Wolf oder Bär schiessen. Zur gerichtlichen Verteidigung gegen die vertrottelten Wolfsschützer.
    Jedem Verein, der sich für Tier-Mörder einsetzt, soll überwacht und verboten werden. Jeder Bauer wird angezeigt, wenn er ein Tier schlägt. Aber die Wölfe dürfen Tiere bei lebendigem Leib in Stücke reissen.
    Die Grünen Südtirols sollen sich von den radikalen Wolfsschützern distanzieren, ansonsten wird das nichts mit der Regierungsbeteiligung.
    Sollte in Südtirol ein Kind von einem Wolf oder Bär angefallen werden, so prophezeie ich den Grünen tätliche Angriffe auf ihnen wichtige Dinge.

    • george

      ‚rumer‘, du gehörst wohl zu den radikalen antisozialen Überfallstätern und bist in deiner gedanklichen Einstellung schlimmer als die „radikalen Wolfsschützer“.

      • rumer

        @george
        bist du als LinksGrüner immer noch für eine Verbreitung von Wolf und Bär in Südtirol? Und damit für die Gefährdung unserer Kinder und damit radikal antisozial?
        Wenn es um dummes Linksgrünes Gedankengut geht, bin ich radikal intolerant!

        • george

          @rumer
          liegst du als solch unterschwelliger Spekulant immer so falsch, dass du Leute, die dir nicht ins Konzept passen, so einseitig zuordnest, weil du mich als „LinksGrünen“ bezeichnest?
          Seit wann sind Umweltarbeiter und mit der vielseitigen Landschaft schaffende Kleinbauern „LinksGrüne“? Du verkennst die Welt um dich herum wohl komplett, falls du überhaupt einen ungefähren Einblick haben solltest.

          • rumer

            @george
            spar dir dein BlaBla. Distanzierst du dich von den radikalen Wolfs- und Bärenschützern?
            Stehst du auf der Seite der Menschen und Tiere oder auf der Seite der Mörder?
            Mit einem Ja stiege mein Respekt für dich massiv.

    • saustall_kritiker

      Dieser Weg, den Dorfmann hier zu beschreiten vorschlägt, sollte von den Ländern Südtirol und Trentino rasch beschritten werden. Oder ist die Lethargie bei uns in Südtirol noch größer als in den italienischen Ministerien? Ist nicht der Landeshauptmann für die Sicherheit der Südtiroler Bevölkerung zuständig, wie er bei Corona immer sagte, als er alles übernahm, was dem Speranza einfiel? Wo war er denn jetzt: Ich habe in mehr als einer Woche seit der Bärenattacke im Trentino und den Vorfällen in Geiselsberg (Bär, Wolf) von Kom-patscher nichts gehört…..ganz komisch….Nur der Fugatti in Trient ist aktiv geworden und der Schuler hat mal ein kleines Statement abgelassen….

  • brutus

    …und schon wieder wird ein Problem von den Politikern verbürokratisiert, anstatt zu handeln und Lösungen zu präsentieren! Kein Wunder dass die Leute die Nase voll haben von der Politik und nicht mehr zur Wahl gehen!

  • paul1

    Herr Schuler meint: ABWARTEN, bevor etwas unternommen wird…. aber er hat es nicht verstanden, dass die Wolfs- und Bärenpopulation schon längst ausser Kontrolle geraten ist, so wie es auch mit dem Borkenkäfer und dem absterben der Wälder passiert ist!!

  • vinsch

    jetzt sollen wir auf Brüssel warten und inzwischen Tee trinken…
    Was wir bräuchten ist ein LH, der Entscheidungen trifft und sich nicht hinter Schuler und Dorfmann versteckt mit Abwarten …

  • sougeatsnet

    1) alle Verantwortlichen, welche für die Ansiedelung der Bären und für das nicht rechtzeitige Handeln verantwortlich sind gehören angeklagt. Wo bleiben unsere Staranwälte?
    2) Managmentpläne, welche schnell umgesetzt werden können, sind sofort zu erstellen und zu genehmigen. Wir benötigen nicht die Ratschläge dieser totalversagenden Bärenfreunde.
    3) Auch eine Sammelklage sollte angedacht werden, schließlich fühlen sich sehr viele nicht Wohl bei dem Gedanken, dass man einem Bär begegnen sollte.

  • foerschtna

    „Management“ klingt immer gut. Am besten auch noch eine Expertenkommission mit hochbezahlten Fachleuten einsetzen.

  • george

    Eure „Blödkommentare“ lösen nichts, sondern radikalisieren nur noch mehr die Situation.

  • eiersock

    Dorfman „Besser spät als nie“
    dasses enk nit schamp nou unter die Leit zu gian?!
    Des konns in die Verwontn fun Andrea Papi sogn wenndi getrausch!
    Schamp enk olle! sette Sprüche klopfen.
    Lei bun osahnen sem seit es Politiker olle Weltmeister und sem geats a ollm schnell!

  • hallihallo

    ja immer diese experten. die experten der ispra haben letzten jahr gegen den abschuß geschrieben und jetzt sind sie für den abschuß. ein bischen spät.
    aber sie sitzen weiter dort, kassieren weiter geld und werden nicht zur verantwortung gezogen. haben total versagt , aber bleiben weiter im amt.

  • dn

    Mit Tierschützern weder reden noch ernstnehmen. Schuler abwählen. Verantwortliche anzeigen.

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