„Das ist viel zu viel“
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, erwartet sich ein klares Bekenntnis zur Reduzierung des Lkw-Verkehrs über den Brenner.
In Kufstein findet am Mittwoch ein Verkehrs-Gipfel der Regierungsvertreter von Tirol, Süd-Tirol und Bayern statt. Noch bevor überhaupt konkrete Konzepte auf dem Tisch liegen, protestieren die italienischen Frächter dagegen und machen damit deutlich, dass sie kein Interesse an einer Lösung der zunehmenden Verkehrsproblematik im Alpenraum haben.
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, erwartet sich von den Regierungsvertretern daher ein klares Bekenntnis zur Reduzierung des Lkw-Verkehrs über den Brenner.
Schon vor Jahren habe man der Bevölkerung eine Höchstgrenze von einer Million Lkw pro Jahr versprochen, inzwischen sind es aber bereits fast 2,5 Millionen. „Das ist viel zu viel! Es braucht endlich Maßnahmen für eine sofortige Reduzierung der Lkw-Transporte über den Brenner und nicht bloß eine bessere Verteilung (Slot-System) von noch mehr Lkw-Verkehr“, so der STF-Politiker.
Es sei eigentlich eine einfache Rechnung: Mehr als 40 Prozent des Lkw-Verkehrs über den Brenner ist reiner Umwegverkehr. Das heiße, diese Lkw-Transporte würden normalerweise wesentlich kürzere Routen über andere Autobahnen wählen, fahren aber zum Teil große Umwege über den Brenner, weil es der billigste Alpenübergang ist. „Wenn diese Umwegtransporte wegfallen, würden fast eine Million (!) Lkw weniger über den Brenner rollen. Es wäre dies eine enorme Entlastung“, meint Knoll.
Das Recht auf freien Warenverkehr beinhalte nicht das Recht auf den billigsten Transportweg, zumal durch die langen Umwegstrecken über den Brenner auch die Umwelt unnötig belastet wird.
Die Süd-Tiroler Freiheit erneuert daher ihre Forderung, die Lkw-Maut auf der Brennerautobahn auf schweizer-Niveau anzuheben, um damit den Umwegverkehr über den Brenner zu beseitigen. Wenn die Lkw-Maut über den Brenner gleich viel kostet, wie die Maut über andere Alpenübergänge, wird der Brenner als Umwegstrecke unattraktiv.
Ein Slot-System möge zwar die Verkehrsflüsse besser regulieren, es reduziere aber nicht die Anzahl der Lkw-Fahrten.
„Der Schlüssel zur Reduzierung des Lkw-Verkehrs und somit zur Entlastung der Bürger ist daher die Beseitigung des Umwegverkehrs. Der restliche Verkehr kann dann dosiert und auf die Schiene verlagert werden“, schließt Knoll.
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