Teures Holz?
Der Kommisär in Sand in Taufers, Alfred Valentin, warnt vor einem Ausverkauf des Holzes in Südtirol und fordert die Schaffung eines Rotationsfonds. Warum das nicht möglich sein wird.
von Markus Rufin
Alfred Valentin ist als Kommissar der Gemeinde Sand in Taufers eigentlich dafür zuständig, dass die verwaltungstechnischen Abläufe in der Gemeinde problemlos weiterlaufen.
Doch vergangene Woche hat er sich überraschend mit einem offenen Brief zu Wort gemeldet. Darin warnt er vor einem „Abverkauf des Holzes“.
Aktuell sei es so, dass Nord- und Osttiroler Firmen das Südtiroler Holz zu Billigpreisen ankaufen. Windwurf, Schneedruck und Borkenkäfer haben dazu geführt, dass aktuell mehr Holz als üblich geschlägert wird und der Preis dementsprechend niedrig ist.
Aller Wahrscheinlichkeit wird das Holz in naher Zukunft aber wieder knapp. „Allein die über 70 Fernheizwerke Südtirols benötigen im Jahr um die 600.000 Kubikmeter Hackschnitzel. Ich befürchte, dass wir einen großen Teil vom billig abverkauften Holz in einigen Jahren wieder zu hohen Preisen rückkaufen müssen. Auch wir haben ein Fernheizwerk“, schreibt Valentin in seinem Brief an Landesrat Arnold Schuler und Ressortdirektor Klaus Unterweger.
Valentin glaubt, dass Südtirol aktuell eine große Wertschöpfung aus der Hand gibt und zulasse, dass die Fernheizwerke den Lieferanten aus dem Ausland ausgeliefert sein werden. Es wäre eine ähnliche Entwicklung wie bei den Gaspreisen. Dem müsse man jetzt vorbeugen.
Lesen Sie mehr dazu in der Dienstags-Ausgabe der TAGESZEITUNG.
Ähnliche Artikel
Kommentare (10)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
rumer
Die Gemeinde Bruneck zahlt nur 23 Euro plus MwSt.pro Kubikmeter Hackschnitzel an die Waldbesitzer. In Deutschland werden über 30 gezahlt
https://www.forstpraxis.de/hackschnitzelpreise-preise-im-vierten-quartal-relativ-stabil-21751
Kein Wunder, dass unser Holz im Wald verrottet….es rentiert sich der Abtransport von Brennholz nicht.
perikles
bist wohl eines dieser raffgierigen Bàuerchen; immer fleissig die Hand aufheben, wenn die EU oder das Land was zum verteilen hat; aber nichts zurùck geben wollen.
rumer
@perinix
gehts nicht noch etwas dümmer?
brutus
@ …und mit 17 Cent aus dem Nonsberg eingekauft!
@alice.it
Das Rundholz sollte in Südtirol auch zu Pellets verarbeitet werden, dann würde es über Nacht buchstäblich zu Gold!
rumer
1. wird lange schon gemacht
2. so a Bledsinn
foerschtna
Die Preise werden nun mal vom Markt gemacht, und wenn die Waldbesitzer ihr Holz zum derzeitigen Marktpreis nach Österreich verkaufen anstatt es zu horten, ist das ihre Entscheidung. Sobald der Staat oder das Land in den Markt eingreifen kommt selten etwas Gescheites dabei raus.
tirolersepp
Der Bauer hat keine Wahl, entweder wenig Geld oder gar kein Geld !
Der Borkenkäfer wartet nicht auf hoehere Preise !
sougeatsnet
Das Problem ist, dass in Südtirol keine wirkliche Holzverarbeitung im großen Stiel vorhanden ist. Man müsste aus Holz von Pellets, Hackschnitzel, Holzplatten bis Leimbinder alles machen. Gerade bei letzterem sind wir nicht marktfähig, daher kommt das verarbeitete Holz alles aus dem Ausland. Einheimisches Holz wird für den Bau kaum mehr verwendet, das ist das große Problem und drückt den Preis nach unten.
treter
Genau! Kein Wunder wenn man mittlerweile für 10 kg Holzbriketts logo aus dem Ausland (unser exportiertes Holz!!) über 7 Euro bezahlt!!
Während 2021 „nur“ 3.30 Euro bezahlt wurden. Ein Skandal ohnesgleichen!! Und was macht die Politik?! Einen ga…o! Pardon….