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„Ostern ist der Wendepunkt“

Bischof Ivo Muser hat am Sonntag im Bozner Dom die Ostermesse gefeiert: „Ohne Ostern“, führte der Bischof aus, „fällt alles, was den christlichen Glauben ausmacht, wie ein Kartenhaus in sich zusammen.“

Am Ostersonntag wird die Auferstehung Jesu und der Sieg des Lebens über den Tod gefeiert. An diesem höchsten Fest im Kirchenjahr hat Bischof Ivo Muser ein Pontifikalamt im Bozner Dom gefeiert. In seiner Predigt sagte der Bischof: „Der Herr ist wirklich auferstanden! Leben wir in dieser Gewissheit, tragen wir sie in unsere Gesellschaft hinein. Verkünden wir diese Gewissheit in den vielen Krisensituationen unserer Zeit und besonders dort, wo die Hoffnung schwindet!“

Das Osterfest ist das höchste Fest im christlichen Kirchenjahr. „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat“, singt die Liturgie an diesem für die Christen festlichsten Tag des ganzen Jahres. Nach dem Matthäus-Evangelium wälzte ein Engel den Stein, mit dem das Grab Jesu verschlossen war, zur Seite. Das Grab war leer. Der Engel verkündete, dass Jesus auferstanden sei. Die Auferstehung Jesu begründet den Glauben an ein Leben nach dem Tod.

Mit dem Ostergruß, den die Christen der Ostkirchen einander zusagen, „Christus ist auferstanden! Ja, er ist wahrhaft auferstanden!“, eröffnete Bischof Ivo Muser seine Predigt beim Pontifikalamt im Bozner Dom. Auf diesem Fundament müsse sich der christliche Glauben zeigen und bewähren, sagte der Bischof. „Ohne Ostern“, führte der Bischof weiter aus, „fällt alles, was den christlichen Glauben ausmacht, wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Ja, es stimmt: Ohne Ostern ist unsere Verkündigung leer und unser Glaube sinnlos!“

Ostern sei nicht die Feier eines Wunders, das in der fernen Vergangenheit geschehen ist. „Es ist“, erklärte der Bischof, „der Wendepunkt, an dem sich der Sinn der ganzen Geschichte entschieden hat – für alle, die auf den Gott des Lebens vertrauen. In Jesus Christus ist an seinem Grab in Jerusalem am ersten Tag der Woche eine Hoffnung für diese Welt entstanden, die selbst der Tod nicht zerstören kann.“

Dann zitierte Bischof Muser den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde: „Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln. Das Osterereignis ist die frohe Botschaft schlechthin: Es gibt dem Leben den letzten Sinn, trotz und durch alles hindurch. Was am ersten Ostermorgen in Jerusalem geschah, bleibt die Initialzündung und das Fundament des christlichen Glaubens – im Leben, im Tod und über diese Welt hinaus.“

Die Gewissheit der Auferstehung ist die Hoffnung, brachte der Bischof seine feste Überzeugung auf den Punkt: „Der Herr ist wirklich auferstanden! Leben wir in dieser Gewissheit, tragen wir sie in unsere Gesellschaft hinein, in alle Bereiche des persönlichen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebens. Verkünden wir sie in den vielen Krisensituationen unserer Zeit, in existenziellen, in Beziehungssituationen und besonders dort, wo die Hoffnung schwindet! Christus ist auferstanden. Ja, er ist wirklich auferstanden! Mit dieser Gewissheit wünsche ich allen – Kindern, Jugendlichen, Familien, alten und kranken Menschen – ein gesegnetes Osterfest voller Hoffnung, Mut und Lebensfreude.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • gerhard

    Alter Geschichtenerzähler!
    Erzählen Sie, Herr Muser, das mal den Kindern und Mütter, die im Bombenhagel in der Ukraine um Ihr Leben bangen,
    erzählen Sie das den Eltern des jungen Mannes, der vom Bären getötet wurde oder, oder, oder.

    Ich kann dieses Geschwafel vom lieben Gott nicht mehr hören.
    Es gibt keinen Gott, und wenn, würde ich ihn, für das was (auch in seinem Namen) geschieht, abgrundtief verachten.

  • pingoballino1955

    Goggile: Anstand und Bildung lernen.

  • andreas1234567

    Hallo zu Ostern,

    Kirche in Südtirol hat meinen Restrespekt wegen der ehrenamtlichen Gemeindearbeit, den treuen Gemeindedienern und dem Halt und Glauben welche die Altgeneration der Südtiroler dort finden.Und Hirtenmessen sind einfach fein, erhebend, das nimmt man mit.
    Diese Personengruppe mag ich abgöttisch, deren Ehrlichkeit, Herzlichkeit und Fleiss hat mich mehrere Jahrzehnte in Südtirol als Gast begleitet.

    Trotzdem oder gerade deswegen mag ich bei jeder Gelegenheit meine allertiefste Verachtung für diese Schaufensterkirche loswerden mit ihrem Standardgeschwätz.

    Ihr habt die Kirchentüren zugenagelt als die Menschen Halt und Orientierung suchten.
    Ihr habt die treuen Alten widerspruchslos in Heimen ohne Sozialkontakte Wegsperren lassen, die sind dort eingegangen wie das verlorene Schaf ohne Hirten.
    Ihr habt zehntausendfach geschwiegen zu eingekellerten Kindern, jeder Hund in Südtirol hatte mehr Sozialkontakt und Auslauf.
    Ihr habt geschwiegen zu den Särgebergen vor den Krematorien weil die zu 90 % übliche Erdbestattung verboten war und das Maul gehalten wenn Idiot&Hetzer diese Särgeberge hergenommen haben um noch mehr Knüppel&Peitsche für den dummen Südtiroler zu fordern.

    In mir tobt es regelmässig zwischen Verachtung für diesen Zirkus und Respekt für die Treuen und Gottgläubigen in Südtirol in Gemeindearbeit und Kirchenseelsorge die ich allesamt sehr wertschätze, honorige Menschen an deren Türen man gern klopft wenn Not ist

    Auf Wiedersehen in Südtirol

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