„Eine Reihe von Fehlern“

Foto: ildolomiti.it
Während sich die Touristiker nach dem tödlichen Bärenangriff im Trentino besorgt zeigen, wollen Tierschutzverbände gegen den Abschuss von Bären vorgehen.
Nach dem tödlichen Bärenangriff im Trentino übte Landeshauptmann Maurizio Fugatti Kritik am Ansiedlungsprojekt der Bären und kündigte die Entnahme von Problembären an. Dagegen machen jetzt die Tierschützer mobil – und kritisieren wiederum Landeshauptmann Maurizio Fugatti: „Er hätte die Gelegenheit nutzen können, um eine Reihe von Fehlern zu verantworten“, so der Tierschutzverband LAV, „stattdessen beschließt er, mit der nutzlosen Logik von Waffen und Gewalt fortzufahren, die keines der Probleme des Zusammenlebens lösen wird.“
Die Touristiker hingegen zeigen sich besorgt über die tödliche Attacke eines Bären. „Es ist schlimm, dass es offensichtlich tragische Momente braucht, bis einsichtig wird, dass besiedelte ländliche Gebiete, wie es das Trentino und Südtirol sind, nicht Habitat fürs Großraubwild sein können“, reagieren HGV-Präsident Manfred Pinzger und HGV-Bezirksobmann Hansi Pichler auf den schrecklichen Vorfall. Der Gesetzgeber auf staatlicher Ebene sei nun gefordert, die Sicherheit der Bewohner der betroffenen Gebiete und der Gäste zu bewahren. „Gerade in einem Gebiet wie Südtirol, das auch im ländlichen Raum noch dicht besiedelt ist und die Ausflugsziele stark von Einheimischen und Urlaubsgästen frequentiert werden, muss die Sicherheit der Menschen oberste Priorität haben“, fordern die Vertreter des HGV.
In der Diskussion über ein Zusammenleben zwischen Bär und Mensch gehe es längst nicht mehr nur um das betreffende Gebiet rund um das Val di Sole im Trentino, sondern auch um viele Gebiete in Südtirol. „Die jüngsten Meldungen über Bärenspuren zwischen der Barbianer und Villanderer Alm, oder der Vorfall mit einem Wolf in Geiselsberg verunsichern die Bevölkerung ein weiteres Mal und dürfen nicht mehr länger verharmlost werden“, unterstreichen Pinzer und Pichler.
Die Familie des verstorbenen Joggers kündigte indes an, die Autonome Provinz Trient und den Staat wegen der Wiederansiedlung von Bären im Trentino verklagen zu wollen.
Kommentare (34)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Du musst dich EINLOGGEN um die Kommentare zu lesen.