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„Kleiner Vorschuss“

Maria Elisabeth Rieder

Während in Österreich die Gehälter der öffentlichen Bediensteten um 7,3% stiegen, bekommen die öffentlichen Bediensteten in Südtirol „einen kleinen Vorschuss“, kritisiert das Team K.

Im Treffen mit den Gewerkschaften hat Landeshauptmann Arno Kompatscher für die Verhandlungen zum Kollektivvertrag für den Zeitraum 2019-2021 ein Una-Tantum vorgeschlagen und für das Jahr 2022 „einen kleinen Vorschuss“  in Aussicht gestellt.

Natürlich müsse das alles erst verhandelt werden und das Geld im Haushalt  erst vorgesehen werden.

Es sei also unrealistisch, dass die  Inflationsanpassung für das Jahr 2022 noch in dieser Legislatur kommt, lediglich einen “kleinen Vorschuss” hat der Landeshauptmann angekündigt, kritisiert das Team K.

Während der Kollektivvertrag der Führungskräfte in Rekordzeit abgeschlossen wurde, stünden für die restlichen 33.000 öffentlichen Bediensteten nur wenige finanzielle Mittel zur Verfügung, stellt das Team K fest und fordert deutliche Lohnerhöhungen sowohl im öffentlichen Dienst als auch in der Privatwirtschaft.

Im November 2022 lag die Inflationsrate in Südtirol bei 12,3% und damit deutlich höher als im restlichen Italien, oder im benachbarten Ausland.

Während in Österreich die Gehälter der öffentlichen Bediensteten bereits mit Jänner um 7,3% stiegen, bekommen die öffentlichen Bediensteten in Südtirol weiterhin gar nichts oder höchstens „einen kleinen Vorschuss“, wie der Landeshauptmann letzte Woche den Gewerkschaften in Aussicht stellte.

In Österreich bekommt das Gesundheits- und Pflegepersonal Lohnerhöhungen bis zu 10,2%, besonders die unteren Einkommen werden stark erhöht. „Bei uns läuft es genau umgekehrt, während der Kollektivvertrag der Führungskräfte mit klaren Lohnerhöhungen in Rekordzeit abgeschlossen wurde, fehlt für die restlichen 33.000 öffentlichen Bediensteten, wie immer, das nötige Geld. Besonders im Gesundheits- und Pflegebereich, aber auch in Schulen und Kindergärten klagen wir über zunehmenden Personalmangel. Dies liegt neben fehlender Wertschätzung, auch an den fehlenden Lohnerhöhungen. Mittlerweile wird im benachbarten Ausland viel besser bezahlt, daher gehen besonders junge Menschen vermehrt ins Ausland“, zeigt sich die Landtagsabgeordnete Maria Elisabeth Rieder enttäuscht.

Bereits im Dezember hat das Team K verlangt, mehr finanzielle Mittel für die Kollektivvertragsverhandlungen im Haushalt vorzusehen, ebenso bei der ersten Haushaltsänderung im heurigen Jahr. „Alles abgelehnt“, so Rieder.

Während die gesamte Opposition die Änderungsanträge des Team K immer unterstützt hätten, habe die  Arbeitnehmervertretung der SVP im Landtag immer geschwiegen und gegen die Vorschläge für mehr Geld für die Angestellten gestimmt.

Die fleißigen, arbeitenden Menschen würden mit ihren Löhnen nicht mehr ans Monatsende kommen, die Lebenshaltungskosten steigen. „Das Wichtigste ist, dass die arbeitenden Menschen endlich mehr Geld auf ihrem Lohnstreifen haben, um mit ihrem Lohn auch in diesen Zeiten gut leben zu können, dies gilt für die Angestellten im öffentlichen Dienst, aber auch in der Privatwirtschaft“, meint Maria Elisabeth Rieder abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (24)

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  • brutus

    Hauptsache die Politiker bekommen ihren Inflationsausgleich!

  • nochasupergscheiter

    Immerhin haben unsere hohen landesbeamten die sich erst kürzlich ihr Gehalt Fett erhöht haben Zeit, die jägerlein wegen ein paar nicht abgeknallter rehlein zehntausende Euro zu strafen… Im
    Ehrenamt scheinen gefährliche Verbrecher ihre Runden zu treiben, kontrolliert von unserer hervorragenden Beamtenschaft! Die mit Privatvermögen haftenden Revierleiter, die die süßen rehlein nicht vorschriftsmassig terminieren wollten haben unsere vorbildlichen gutbezahlten Beamten wenigstens gekriegt …. Natürlich wollten die falotten nicht 16.000 Euro zahlen, und unser gönnerhaftes Beamten Volk ließ sich erweichen bei sofortzahlung nur die Hälfte zu kassieren…
    NICHTS DA, keifen die nicht morden wollenden Verbrecher, mästen jetzt noch die Anwälte und das Gericht, um Gerechtigkeit herzustellen…
    traurig aber wahr, das haben sie zu tun unsere Obrigkeit, ich würde die alle zum Putzen und wischen in die Schule in Meran schicken, da wäre für ihre über 200.000 Nettogehalter mehr geleistet…
    Und klar dass hier für den kleinen Mann nichts übrig bleibt, kassieren alles die grossen ob ihrer wichtigen Verbrecherjagd

  • romy1988

    Wie wäre es mit der Verringerung der Bürokratie? Dann bräuchten wir nur mehr die Hälfte der Beamten und eine Gehaltserhöhung wäre leistbar.

  • pingoballino1955

    Danke Herr Landeshauptmann für Ihre Verdummung des Fussvolkes. Wie lange glauben Sie,können Sie Ihr mieses Spielchen noch treiben? Svp UNWÄHLBAR und sie EBENFALLS!

    • andreas

      Sorry, aber ich würde mal behaupten, dass der LH nichts für deine Verdummung kann, das schaffst du offensichtlich auch ohne fremde Hilfe.

      Aber du kennst sicher die Gehälter in Österreich und Südtirol und kannst genaue Zahlen nennen, wieviel sie dort mehr/weniger verdienen und ob die im Operettenstaat effektiv, auch im Bezug auf die Kaufkraft, besser gestellt sind als in Südtirol oder nicht.

  • andreas

    Das BIP pro Kopf Südtirols lag 2022 ca. € 1.000,00 über dem von Tirol, was schon mal Indiz ist, dass es uns nicht so schlecht geht.

    Ohne die Ausgangsgehälter zu kennen, macht es nicht wirklich Sinn, sie mit irgendwelchen %sätzen aus Österreich zu vergleichen.

    Die Sanität kostet momentan ca. 1,5 Milliarden, also ca. € 2.700,00 pro Kopf, wieviel kostet sie in Tirol/Österreich?

    Sich regelmäßig über dasselbe aufzuregen, ohne Zahlen und konkrete Vergleiche zu haben, kann man machen, aber wozu?

    .

    • rumer

      @anderle
      Nordtirol hat Südtirol schon überholt, deine Zahlen sind von annodazumal.
      Außerdem zahlen Nordtiroler weniger Steuern und bekommen dafür bessere Leistungen.

    • pingoballino1955

      Andreas jetzt wirst du wieder beleidigend,ich kann auch nichts dafür über deine Verdummung und AK .Jeder hat seine Meinung und darf sie in Italien Art.21 äußern,verstanden? Weiss ja bist Svp Affinität,kein Problem!

    • enfo

      Das ist nicht eine Frage von Zahlen, sondern von sozialer Gerechtigkeit. Der öffentliche Dienst ist kein Privatunternehmen und darf sich auch nicht so verhalten.
      Primär geht es darum, dass ein Schuldiener keinen Inflationsausgleich bekommt, aber ein Politiker oder die obere Führungsebene schon. Wer hat den Inflationsausgleich nötiger, oder für wen ist er überlebenswichtiger?. Wer also beschließt den „Gutverdienern“ zuerst (oder in diesem Fall schon fast auschschließlich) einen Inflationsausgleich zu gewähren und den „Geringverdienern“ später oder gar nicht, ist meiner Meinung nach moralischer Abgrund. Leben und leben lassen.

  • gulli

    Und was machen wir mit den Arbeitnehmern in der Privatwirtschaft?
    Wenn möglich bitte eine Antwort vor den Wahlen, oder noch besser konkrete Maßnahmen…

  • tirolersepp

    Die Gewerkschaften sagen es passt so, also wo liegt das Problem ???

    Ansonsten würden die öffentlichen Bediensteten wohl streiken oder nicht ???

    • meintag

      Gewerkschaften? Die sind sich untereinander nicht grün. Dazu ist die ASGB nur eine Unterorganisation der SVP. Die Partei missbraucht Sie doch nur um hintenherum an Informationen der einzelnen Angestellten zu kommen. Bestes Beispiel ist das Personalbüro im KH Schlanders. Dort sitzen Delegierte des ASGB.

  • andreas69

    Einfach jetzt die Löhne im öff. Dienst um 10% erhöhen, dann wählen 35000 Leute wieder die SVP im Herbst. Wenn nicht, dann eben nix SVP. So einfach
    Ist die Rechnung 😉

    • pingoballino1955

      Mein Gott bist du schlau,meinst das Fußvolk ist so blöd das nicht zu verstehen? Die Svp wird sich heuer bei den LW die größte Schlappe aller Zeiten holen ob es dir passt oder nicht,ausser das Volk ist ganz blöd geworden!

  • stanislaus

    Südtirol braucht eine Arbeitnehmer Partei unter der Führung von Frau Rieder… Tschenett könnte Vize machen..

  • yakari

    Ist der Landeshauptmann nun auch für die Löhne der Angestellten der Privatwirtschaft zuständig? Auch in Vorwahlzeiten ist das Land nicht überall der Sündenbock!

  • rubhel

    Für die Leistung vieler ist der momentane Lohn angemessen.

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