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Fabio Pusterla ausgezeichnet

Fabio Pusterla:Ein Dichter, der mit schöner künstlerischer Insistenz und Leidenschaft ein Werk geschaffen hat, das zu den besten unserer Zeit gehört

Seit 1988, zehn Jahre nach dem Todestag des Südtiroler Dichters N.C. Kaser, gibt es den nach ihm benannten Lyrikpreis, den Literatur Lana alle zwei Jahre vergibt. In seiner 18. Ausgabe geht er an den italienischsprachigen Dichter Fabio Pusterla (*1957) aus der Schweiz.

Dazu Michael Krüger, der den Preisträger nominiert: „Die tintenblauen Zeitgenossen – wie Peter von Matt die Schriftsteller der vier Literaturen der Schweiz bezeichnet hat – haben eine Fülle von bedeutenden Dichtern in ihren Reihen. Bei den Dichtern der französischsprachigen Schweiz denkt man sofort an Philippe Jaccottet oder Gustave Roud, bei den deutschsprachigen an eine Kette von Alexander Xaver Gwerder bis zu Klaus Merz, bei den rätoromanischen fällt einem sofort Leta Samadeni ein – und bei den Dichtern, die Italienisch schreiben? Da gibt es seit zwanzig Jahren einen Dichter, der mit schöner künstlerischer Insistenz und Leidenschaft ein Werk geschaffen hat, das zu den besten unserer Zeit gehört: Fabio Pusterla. Die Vorstellung, dass der 1957 in Mendrisio geborene Dichter nun den Kaser-Preis in Lana erhält, hat mich von Anfang an fasziniert: Hier kann er mit seinen Kollegen die großen europäischen Fragen besprechen – über Minderheiten, Sprachenvielfalt, Dialekte, und er kann seine wunderbaren Gedichte vorstellen, in denen auf kürzestem Raum all diese Probleme zur Sprache kommen.“

Fabio Pusterla, geboren 1957 in Mendrisio und Studium in Pavia, lebt in Norditalien und unterrichtet in Lugano am Gymnasium italienische Literatur. Er ist Lyriker, Essayist und Übersetzer aus dem Französischen und dem Portugiesischen, war Mitherausgeber der Zeitschrift «Idra». Mit seinem ersten Gedichtband «Concessione all’inverno» 1985 wurde er schlagartig bekannt. Aus dem Französischen hat er ein Großteil des Werks von Philippe Jaccottet übersetzt.

Fabio Pusterla erhielt 1986 für sein Debüt den Premio Montale. Auch sein weiteres Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Premio Prezzolini und dem Premio Metauro, dem Gottfried Keller-Preis oder dem Vito Moretti Preis für sein umfangreiches Lebenswerk.

Werke u.a.: Tremalune (Milano, Marcos y Marcos, 2022), Requiem per una casa di riposo Lombardo (Milano, Marcos y Marcos, 2021), Cenere o terra (Milano, Marcos y Marcos, 2018), Corpo stellare (Milano, Marcos y Marcos, 2010), Storie dell`armadillo (Milano, Marcos y Marcos, 2006).

Auf Deutsch ist ein Großteil seiner Bücher im Limmatverlag erschienen, zuletzt der Gedichtband „In der vorläufigen Ruhe des Flugs – Nella quiete provvisoria del volo“ (Aus dem Italienischen von Christoph Ferber, mit einem Nachwort von Georges Güntert, 2021).

Die Preisvergabe findet am 30. Mai 2023 in Lana statt, Michael Krüger wird die Laudatio halten.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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