Geschrumpfter Gewinn
Der Reingewinn der Alperia Gruppe beläuft sich auf 60,8 Mio. Euro und ging damit gegenüber 2021 zurück um fast 19 Millionen Euro zurück.
Der Vorstand der Alperia AG hat die Daten der Gesellschaft und der Gruppe für das Geschäftsjahr 2022 geprüft und genehmigt. Der Einzelabschluss und der konsolidierte Abschluss werden dem Aufsichtsrat bei dessen Sitzung am 8. Mai dieses Jahres zur Beschlussfassung vorgelegt.
Bei den Gesamterträgen der Gruppe von zirka 3,6 Mrd. Euro ist ein starker Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verbuchen (+ 75 % entsprechend 1,6 Mrd.), was maßgeblich auf die außergewöhnliche Erhöhung der Energiepreise im Laufe des Jahrs 2022 zurückzuführen ist.
Im Berichtsjahr ging die Wasserkraftproduktion gegenüber dem Vorjahr erheblich zurück (- 27 %), was auf die mangelhaften Schneefälle im Winter 2021/2022 und die geringen Niederschläge in den Sommermonaten zurückzuführen ist, aufgrund derer auch der Notstand im Etsch-Einzugsgebiet erklärt wurde.
Dagegen erreichte der mittlere Strompreis an der Strombörse, beeinflusst durch die geopolitischen Spannungen auf internationaler Ebene infolge der Invasion in der Ukraine durch Russland, eine außergewöhnliche Höhe von zirka 304 Euro/MWh gegenüber zirka 125 Euro/MWh, die 2021 zu verzeichnen waren (+142 %).
Es wird im Übrigen darauf hingewiesen, dass die Gruppe angesichts der Hedging-Strategien der Produktion nur teilweise von der Preiserhöhung profitiert. Wie alle Wirtschaftsteilnehmer der Branche wird zur Minderung des Preisvolatilitätsrisikos eine Strategie betreffend den vorzeitigen Verkauf eines Großteils der eigenen Wasserkraftproduktion und den vorzeitigen Kauf von Mengen für den Verkauf an Endkunden angewandt.
EBITDA und Reingewinn
Das EBITDA der Gruppe belief sich auf 272,0 Mio. Euro, gegenüber 250,7 Mio. Euro im Jahr 2021.
Der Vergleich der beiden Jahre ist jedoch nicht einheitlich, da die Zahlen für 2022 durch die Veränderung des Konsolidierungskreises beeinflusst sind. Dieser schließt zum ersten Mal auch die Gesellschaft Solar Total Italia GmbH ein, die im Bereich Installation, Instandhaltung und Betrieb von Photovoltaikanlagen tätig ist, sowie Fintel Gas e Luce GmbH, die im Bereich Gas- und Stromverkauf tätig ist.
Der Reingewinn der Gruppe beläuft sich auf 60,8 Mio. Euro und ging gegenüber 2021 zurück (-18,7 Mio. Euro), was (i) auf die beträchtliche Erhöhung der Rückstellungen, die Abwertung der betrieblichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die Abwertung der Finanzaufwendungen sowie (ii) auf die Abführung des außerordentlichen, vom Haushaltsgesetz 2023 angeordneten Solidaritätsbeitrags in Höhe von 6,5 Mio. Euro zurückzuführen ist.
Es wird darauf hingewiesen, dass das Nettoergebnis 2021 positiv von den Veräußerungsgewinnen in Höhe von 9,7 Mio. Euro der Anteile an zwei Beteiligungsgesellschaften beeinflusst worden war.
Investitionen und Finanzverschuldung
Die Investitionen, die im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Jahr 2022 getätigt wurden, beliefen sich auf ungefähr 167 Mio. Euro (gegenüber zirka 180 Mio. Euro im Jahr 2021) und betrafen insbesondere die Stromverteilung, um die Qualität und Kontinuität der Dienstleistung zu stärken, sowie die Energieerzeugung mit der Modernisierung von Wasserkraftwerken.
Die Finanzverschuldung lag zum Jahresende 2022 bei 1.163 Mio. Euro (der Wert zum Jahresende 2021, der Gegenstand eines Restatements war, belief sich auf 715,9 Mio. Euro).
Der erhebliche Zuwachs ist vor allem auf folgende Ereignisse zurückzuführen: (i) das besondere Referenzszenario im Energiebereich, das im Lauf des Jahres 2022 aufgrund eines ungewöhnlich hohen Preisniveaus einen vorübergehend bedeutenden Mittelaufwand erforderte (ii) die Übernahme der Steuerforderungen von Kunden infolge der von der Gruppe durchgeführten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz (sog. Ecobonus, Superbonus usw.).
Vorschlag für die Ausschüttung von Dividenden seitens des Vorstands
Was die Muttergesellschaft Alperia AG betrifft, schlug der Vorstand angesichts eines Reingewinns von zirka 34,2 Mio. Euro (gegenüber zirka 31,4 Mio. Euro im Jahr 2021) die Ausschüttung von Dividenden in Höhe von 32,0 Mio. Euro an die Gesellschafter bezogen auf das Geschäftsjahr 2022 und die Rückstellung von zirka 1,7 Mio. Euro in die gesetzliche Rücklage (gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen) vor.
Der Vorstand schlug ferner vor, die verbleibenden rund 0,5 Millionen Euro vorzutragen.
Relevante Zahlen 2022 der einzelnen Business Units
Business Unit Produktion
– Die Stromerzeugung, die sich fast ausschließlich auf die Erzeugung auf Wasserkraft in Südtirol konzentrierte, betrug 2,9 TWh und ist im Vergleich zu 2021 deutlich rückläufig (- 27 %).
Business Unit Verkauf & Trading
– Die an die Kunden verkaufte Strommenge betrug 6,9 TWh, mit einem leichten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr (+ 3 %).
– Die im Großhandel verkaufte Strommenge lag bei 1,0 TWh. Dies bedeutet einen erheblichen Rückgang gegenüber dem Jahr 2021 (- 47 %).
– An die Kunden wurden 503 Mio. Kubikmeter Gas verkauft, ein leichter Rückgang gegenüber 2021 (- 1 %).
Business Unit Netze
– In Südtirol wurde eine Strommenge von 2,6 TWh an zirka 239.000 Entnahmestellen verteilt.
– Das Stromnetz umfasst 9.199 km mit den entsprechenden Anlagen und Infrastrukturen.
– 75 % der Stromleitungen verlaufen unterirdisch, sodass die Umwelt- und Landschaftsbelastung auf ein Minimum reduziert wird.
– Der von der Edyna GmbH erstellte Plan zur Inbetriebnahme des Smart-Metering-Systems 2G wird weitergeführt und hält nun bei 47 % des Plans, der mit 31. Dezember 2024 enden wird: 2022 wurden zirka 50.000 2G-Zähler in 7 Südtiroler Gemeinden installiert.
Business Unit Wärme & Services
– Die Stromerzeugung aus Kraftwärmekopplung und aus Biomassen ging leicht zurück und sank von 329 GWh (2021) auf 322 GWh (2022).
– Die Produktion von Wärmeenergie belief sich auf 234 GWht, ein leichter Rückgang gegenüber 2021 (- 6 %).
Business Unit Smart Region
– Mit Wirkung zum 1. Jänner 2022 wurde die Umorganisation des gesamten Geschäftsbereichs Smart Region konkret, und die Alperia Green Future GmbH nahm ihre Tätigkeit auf, die sich über 4 Hauptachsen entwickelt: (i) Energiesanierung von Gebäuden; (ii) strategische Beratung für Unternehmen; (iii) Energiespar-Contracting (Energy Performance Contract) und (iv) künstliche Intelligenz.
Gruppe
– Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Alperia AG verabschiedeten jeweils am 27. Oktober bzw. am 2. Dezember 2022 den Industrieplan 2023–2027 und die Vision 2031: Dabei handelt es sich um den neuen Strategieplan der Alperia Gruppe, der die Visionen des Managements, der Gremien und der Aktionäre zusammenfasst. Der Strategieplan soll der Gruppe den Weg in die Jahre 2027 und 2031 weisen und die Nachhaltigkeitsziele mit einem signifikanten Wachstum aller BUs in Einklang bringen. Die Alperia-Vision basiert auf 2 Zielen: Nachhaltigkeit (mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2040) und die integrierte Positionierung entlang der gesamten Energiewertschöpfungskette.
– Am 19. Mai 2022 genehmigte der Vorstand der Alperia AG den Nachhaltigkeitsplan 2022 bis 2027 der Gruppe. Der neue Plan umfasst insgesamt zirka 160 Ziele, die mit den folgenden fünf relevanten Handlungsbereichen verknüpft wurden, die die materiellen Themen und die zehn prioritären SDGs (Ziele für nachhaltige Entwicklung) der Gruppe zusammenfassen: Governance und Resilienz, Kunden, Green Mission, Versorgungsgebiet, Menschen.
Generaldirektor Luis Amort kommentierte die Ergebnisse der Alperia Gruppe wie folgt:
„Trotz der schwierigen Marktlage und der mangelhaften Wasserzuflüsse im Jahr 2022 gelang es der Gruppe, positive Ergebnisse zu erzielen, was die in diesen Jahren erreichte Solidität im Hinblick auf die betriebliche und industrielle Aufstellung sowie die entsprechenden ergriffenen Maßnahmen bestätigt. Die Alperia Gruppe trotzte auch den plötzlichen Veränderungen des Marktszenarios, in deren Rahmen eine beispiellose Preisvolatilität zu verzeichnen war. 2022 wurden auch der neue sich bis 2027 erstreckende Industrieplan der Gruppe erarbeitet und genehmigt sowie die neue Vision, die Alperia ins Jahr 2031 führen wird und sowohl ambitionierte Geschäftsziele entlang der gesamten Kette der Energiedienstleistungen als auch wichtige Ziele in puncto Nachhaltigkeit im Einklang mit den Richtlinien auf europäischer und nationaler Ebene sowie dem Südtiroler Klimaplan verknüpft.“
Die Vorstandsvorsitzende Flora Emma Kröss erklärte:
„Der Vorstand hat auch die konsolidierte nicht finanzielle Erklärung für das Geschäftsjahr 2022 genehmigt. Die Alperia Gruppe hat ihre Rolle als Hauptakteurin bei der Unterstützung der Entwicklung Südtirols bestätigt und einen Mehrwert von 277 Mio. Euro generiert.
Zum Beweis dafür, welchen Wert die Gruppe ihren Kunden angesichts außergewöhnlich hoher Energiepreise beimisst, wurden im Laufe des Jahres 2022 neue, besonders günstige kommerzielle Angebote für Südtiroler Kunden – sowohl für Haushalte als auch für Unternehmen – unterbreitet. Ich möchte all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und die erzielten Ergebnisse danken. Mein aufrichtiger Dank geht auch an die neuen Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats, die im Juni 2022 ernannt wurden, und an den neuen Generaldirektor der Muttergesellschaft, der mit Wirkung zum 1. Juli 2022 ernannt wurde.“
Die Eckdaten in geraffter Form:
· 2022 sind auf Gruppenebene erhebliche Investitionen in der Höhe von rund 167 Mio. Euro zu verzeichnen
· Mehrwert für das Versorgungsgebiet in der Höhe von 277 Mio. Euro
· Stützung des eigenen Versorgungsgebiets dank besonderer Stromangebote für die eigenen Kunden
· Gesamterträge belaufen sich auf zirka 3,6 Mrd. Euro infolge des außergewöhnlichen Anstiegs der Energiepreise
· Das EBITDA steigt auf zirka 272 Mio. Euro (+ 8 % gegenüber 2021)
· Der konsolidierte Reingewinn der Gruppe beträgt ungefähr 61 Mio. Euro, was unter dem 2021 verzeichneten Wert in Höhe von 80 Mio. liegt und auch darauf zurückzuführen ist, dass ein erheblicher Solidaritätsbeitrag abgeführt werden musste
· Der Vorschlag für die Ausschüttung der Dividenden entspricht mit 32,0 Mio. Euro den Prognosen laut Industrieplan (+ 2,0 Mio. Euro gegenüber der 2022 beschlossenen Dividendenausschüttung)
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Kommentare (1)
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hoi_du
… alles gut und recht .., persönlich wäre mir mehr geholfen, wenn der Verein mein Eigentum respektieren würde und sich nicht einfach Zutritt verschaffen würde … und die Antwort eines der Topmanager, dass Eigentumsverhältnisse sie nicht interessieren, spricht nicht für den Verein … und überhaupt würde ich mich mal fragen, ob da alles so sauber ist wie dargestellt, und ob die überhaupt für alle öffentlichen Dienste die Sie ausführen die notwendigen Konzessionen haben .., meines Wissen, im Bereich Stromverteilung ein eindeutiges Nein ..,