Durch die Röhre
Die erste Bohrmaschine für den Haupttunnel im Brennerbasistunnel hat den Brenner erreicht. Damit sei ein wichtiges Etappenziel des europäischen Projekts BBT erreicht, sagt LH Arno Kompatscher.
Die 150 Meter lange Tunnelbohrmaschine (TBM) „Virginia“ hat am Donnerstag den Brenner erreicht.
Vier Jahre hat sich die rund 2750 Tonnen schwere TBM durch den Haupttunnel des Brennerbasistunnels (BBT) gegraben.
Landeshauptmann Arno Kompatscher und Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider waren bei der Ankunft der TBM mit dabei.
Für sie ist damit ein „wichtiges Etappenziel dieses bedeutenden europäischen Mobilitätsprojekts erreicht.“
Mit der Ankunft der „Virginia“ am Brenner ist die erste Haupttunnelröhre fertiggestellt, in der künftig die Züge fahren werden.
Beispiel für Zusammenarbeit in der EU und Herzstück für den Bahn-Ausbau
„Es trifft sich gut, dass gerade in jener Woche, in der wir das 25-jährige Jubiläum des Wegfalls der Grenzkontrollen zwischen italienischer und österreichischer Grenze feiern, dieser bedeutende Meilenstein beim Bau des Brennerbasistunnels erreicht wird“, sagte Landeshauptmann Kompatscher bei der Feierstunde.
Am Samstag, 1. April 2023, jährt sich zum 25. Mal der Abbau der Brennergrenze. „Der Brennerbasistunnel ist ein greifbares Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit in der Europäischen Union, um Grenzen zu überwinden sowie Länder und Menschen zusammenzuführen.
Am Beispiel des BBT sieht man, welch große Errungenschaften möglich sind, wenn man aufeinander zugeht und eine gemeinsame Vision verfolgt. Auch die Herausforderung, vor die uns der Transitverkehr im Brennerkorridor stellt, werden wir lediglich durch eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit überwinden“, betonte Kompatscher.
„Der Brennerbasistunnel ist eines der zentralen Projekte für die Modernisierung und den Ausbau der Kapazität der Bahn in Südtirol und damit das Herzstück in unserem SüdtirolPlan für die Mobilität für morgen“, unterstrich Landesrat Alfreider. Gerade hinsichtlich des nachhaltigen Tourismus komme man dem Ziel, rund 25 Prozent der Anreise per Zug abzuwickeln, ein Stück weit näher.
157 Tunnelkilometer für den BBT sind bereits aufgefahren
Gemeinsam mit dem italienischen Transport- und Infrastrukturminister Matteo Salvini, den beiden Vorständen der BBT SE, Gilberto Cardola und Martin Gradnitzer konnten Kompatscher und Alfreider sowie die Landesräte Giuliano Vettorato und Massimo Bessone, die RFI-Geschäftsführerin Vera Fiorani, der Vertreter der DG Move der Europäischen Kommission Herald Ruijters, der Präsident der Provinz Verona Massimo Flavio Passini, der Landeshauptmann des Trentino, Maurizio Fugatti, der Tiroler Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler, die Ingenieure und Tunnelarbeiter mitverfolgen, wie die TBM den letzten Tübbing, also das letzte Teil der Innenschale, einbaute.
Vom insgesamt 230 Kilometer langen Tunnelsystem des staatenverbindenden Brennerbasistunnels sind bisher 157 Tunnelkilometer vorgetrieben, davon 60 Kilometer für den Haupttunnel.
Der BBT verläuft auf 55 Kilometern zwischen Innsbruck und Franzensfeste und gilt als Kernelement der neuen Bahnverbindung München-Verona.
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Kommentare (1)
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george
Im Bild: Wie ein Pfarrer kurz vor der Segensgabe. Ob der BBT ein Segen für uns sein wird, wage ich allerdings stark zu bezeifeln.