Die „geheime“ Sprengung
Am Mittwoch wird in Hinterpasseier ein Artilleriegeschoss aus dem 2. Weltkrieg entschärft. Weitere sollen folgen. Der Bestand stammt von einem Bomber der Alliierten, der 1944 im Pfelderer Tal abstürzte.
von Karin Gamper
Ohne die übliche große Ankündigungspolitik im Vorfeld wird am heutigen Mittwoch in Hinterpasseier ein Artilleriegeschoss aus dem 2. Weltkrieg von Feuerwerkern des Heeres kontrolliert gesprengt. Land und Gemeinde haben die entsprechende Mitteilung lediglich auf der Homepage der Gemeinde Moos veröffentlicht.
Demnach gilt von 8.30 bis 16.00 Uhr für die Timmelsjochstraße im Bereich der Ortschaft Saltnuss-Schneebergerbrücke (km 15,150 – km 17,500) eine Sperrung. Ebenfalls geschlossen bleiben die im Sperrgebiet verlaufenden Wanderwege und Forststraßen Obere Gostalm, Untere Gostalm und Birkstein. Zusätzliche Maßnahme: Es wurde die Evakuierung aller Personen in einer Umgebung von 888 m um den Ort der Sprengung angeordnet. Sollte es zu zeitlichen Abweichungen kommen, wird dies von den Einsatzkräften vor Ort angekündigt.
„Das Geschoss stammt von einem Flugzeugabsturz aus dem Jahr 1944“, weiß der Mooser Bürgermeister Gothard Gufler. Der Bomber der Alliierten wurde in den Passeirer Bergen angeschossen und stürzte im Pfelderer Tal ab. Kurz vor dem Aufprall entledigte sich der US-Pilot der Sprengsätze an Bord. Im Umkreis des Absturzorts sind mehrere solcher Kriegsrelikte verstreut. Das Heer hat sie in den vergangenen Jahren ausfindig gemacht und kartiert. Die Artilleriegeschosse sollen nun nach und nach entschärft werden. „Es wird befürchtet, dass sie ansonsten durch die fortschreitende Korrosion von sich aus explodieren und zur Gefahr werden“, erklärt Bürgermeister Gufler.
Der heutigen Entschärfung des Artilleriegeschosses werden weitere folgen. „Wo die restlichen Relikte liegen, weiß nur das Heer“, berichtet Gufler. Das Geschoss werde auch nicht an ihrer Fundstelle zur kontrollierten Sprengung gebracht. „Sie wird auf ein leeres Areal auf Mooser Gemeindegebiet transportiert“, so der Bürgermeister. Die Häuser in der Umgebung sind derzeit unbewohnt. Die Aktion wird vor Beginn der Saison durchgezogen, da noch wenig Touristen und Wanderer unterwegs sind.
Der Sprengkörper wird von Feuerwerkern des Heeres entschärft. Im Einsatz stehen auch Berufsfeuerwehr, FF und Ortspolizei.
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Kommentare (3)
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Das auf dem Foto abgebildete Geschoß ist definitiv eine Geschützgranate, nicht eine Fliegerbombe. Interresant nur, dass sie an Bord eines Bombers gewesen sein soll??
rubhel
Diese Granate hat das Militär verloren wenn diese den Klotz Georg verfolgt haben.