„Holz für unsere Kinder“
Alle drei Südtiroler Projekte, die sich um den Schutzwaldpreis der ARGE Alpenländischer Forstvereine bewarben, haben einen Preis bekommen. In Klagenfurt wurden die Preise übergeben.
Etwa 200 teilnehmende Personen, Schulen, Vereine, Institutionen und Gemeinden konnte die Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine zählen – bereits zum 16. Mal wurde der Preis heuer vergeben.
Aus Südtirol hatten sich drei Gruppen an der Ausschreibung beteiligt, an alle drei ging ein Preis. Mit diesem Preis werden beispielhafte Projekte zur Erhaltung und Verbesserung des Bergwaldes im Alpenraum und zur Sensibilisierung für die Schutzwaldthematik gewürdigt. Kärntens Landeshauptmann Stellvertreterin Gaby Schauning und Landesrat Martin Gruber übergaben die Preise.
Das Projekt „Aufforstungsaktion Feuerwehrjugend Südtirol“ hat in der Kategorie „Öffentlichkeitsarbeit – Schutzwaldpartnerschaften – Innovation“ den Schutzwaldpreis gewonnen.
In der Kategorie Schulprojekte haben die zwei Südtiroler Projekte „Baumfestival Wipptal“ und das Projekt „Unser Holz für unsere Kinder“ jeweils den zweiten Platz erreicht. In dieser Kategorie haben Schüler des Bildungszentrums Lesachtal (Kärnten) gewonnen.
„Es ist eine Freude zu sehen, dass sich junge Menschen mit dem Thema Wald befassen und sensibel gegenüber Umweltthemen sind. Es ist wichtig, dass sie dieses Bewusstsein einbringen und auch weitergeben, um die Welt für ihre Generation und künftige Generationen lebenswert zu erhalten“, sagt Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler.
Die ausgezeichneten Südtiroler Projekte
Die Feuerwehrjugend hat im Mai 2021 gemeinsam mit der Forstverwaltung Südtirol die Aktion „Bäumchen pflanzen“ umgesetzt. Aufgrund der enormen Windwürfe (Sturm Vaia) und der starken Schneefälle 2019/20 wurde das Projekt ins Leben gerufen.
Damit sollte etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung erreicht werden. Am 29. Mai 2021 waren etwa 1000 Jungfeuerwehrleute von 89 Wehren unterwegs, um in elf verschiedenen Aufforstungsorten, verteilt auf das gesamte Landesgebiet von Südtirol, je nach Standort rund 4000 bis 5000 Bäumchen verschiedener Arten dem Schutzwald zu „schenken“.
Im Schuljahr 2021/22 wurde in fächerübergreifenden Lehrplänen an Schulen im Wipptal das Thema Wald für die verschiedenen Altersklassen aufbereitet und mit einem Waldfestival abgeschlossen.
In allen sechs Gemeinden wurden im Mai Waldfeste organisiert, bei welchen auch Förster anwesend waren – zwölf Klassen von sieben Schulen haben teilgenommen. Eine Winterlinde, die in Sterzing gepflanzt wurde, soll an die Baumfeste erinnern. Das Wipptaler Baumfestival wurde als Projekt in das Programm der internationalen Organisation „Plant for the Planet“ aufgenommen, da die Kinder im Laufe des Schuljahres etwa 2000 Tafeln faire Schokoladen verkaufen konnten. Mit dem Erlös dieser Tafeln werden von der Organisation wiederum Bäume gepflanzt.
Das dritte Projekt stammt schließlich aus dem Oberpustertal. Die vom Sturmtief „Vaia“ stark beschädigten Wälder waren Ideengeber für dieses Projekt. „Wenn wir nur 0,5 Prozent des geworfenen oder gebrochenen Holzes im Oberpustertal direkt als Möbel in die Klassenzimmer unserer Grundschulen brächten, könnte das eine Win-win-Situation für alle Projektträger werden“, heißt es in der Projektbeschreibung von „Unser Holz für unsere Kinder“.
Die Fraktionsverwaltungen und jene Gemeinden, die Wald besitzen, stellten pro Klassenraum zwei Festmeter Rundholz zur Verfügung, was mehr als einem Kubikmeter Tischlerware ergibt. Zur Verfügung gestellt wurde Holz sämtlicher heimischer Nadelbaumarten (Fichte, Lärche, Zirbe, Tanne und Föhre). Die Kosten dafür haben die jeweiligen Gemeinden übernommen. Einige Sägen und Holztransportfirmen haben gratis oder zu verminderten Preisen gearbeitet, weil auch sie von diesem Projekt überzeugt waren.
Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine
Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft sind die Forstvereine Bayern, Graubünden, St. Gallen, Südtirol, Tirol, Vorarlberg, Kärnten und Liechtenstein. 1981 haben sie sich zusammengeschlossen. Durch gemeinsame Projekte und den Austausch von Erfahrungen wollen sie die Zukunft des Bergwaldes als naturnahen Lebensraum in den Alpen sichern.
Beim Schutzwaldpreis zählten Originalität, Kreativität, Initiative, Vorbildcharakter, Effizienz der eingesetzten Mittel, Breitenwirkung, Einbindung und Beteiligung verschiedener Gruppen und die positive Wirkung auf den Schutzwald. Eine unabhängige Fachjury nahm die Bewertung vor, aus Südtirol saß Florin Florineth in der Jury.
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