Die Trentiner Etappe
Bei der Tour of the Alps 2023, die vom 17. bis 21. April ausgetragen wird, könnten die beiden Etappen mit Ziel im Trentino von entscheidender Bedeutung werden.
Während die dritte Etappe mit einer Bergankunft in San Valentino di Brentonico gipfelt, wird die vierte Etappe von Rovereto nach Predazzo ausschließlich auf Trentiner Boden gefahren. Die fünfte und letzte Etappe beginnt hingegen in Cavalese und endet 144,5 Kilometer später im Südtiroler Städtchen Bruneck.
Bei großen Rundfahrten zeigt sich in der Regel erst in den Bergen, wer tatsächlich das Zeug dazu hat, um in den Kampf um den Gesamtsieg einzugreifen.
Das ist bei der Tour of the Alps nicht anders: Das grenzüberschreitende Etappenrennen in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino wartet in diesem Jahr einmal mehr mit einem hochinteressanten Streckenprofil, das zahlreiche anspruchsvolle Anstiege beinhaltet, auf.
Geht der erste Teil der Tour of the Alps 2023 noch in Nord- bzw. Südtirol über die Bühne, so macht die Rundfahrt auf den letzten drei Etappen im südlichsten der drei Euregio-Gebiete, dem Trentino, Station.
Auf der dritten Etappe gelangt das Fahrerfeld vom Rittner Hochplateau über Südtirols Süden ins Trentino und ist dort schließlich bis zur fünften und letzten Etappe unterwegs. Im Trentino stehen gleich mehrere selektive Rampen auf dem Programm, die alles mitbringen, um das Gesamtklassement ordentlich durcheinanderzuwirbeln.
Die dritte Etappe der heurigen Tour of the Alps am Mittwoch, 19. April führt über 162,5 Kilometer vom Rittner Hochplateau nach San Valentino di Brentonico. Nach einer gemütlichen ersten Etappenhälfte dürfte sich bei den beiden Bergankünften auf den letzten 60 Kilometern die Spreu vom Weizen trennen: Der erste Anstieg beginnt nach fast 100 Kilometern in Aldeno, am Fuße des Monte Bondone. Hier muss eine rund zehn Kilometer lange, relativ gleichmäßige Rampe hoch zum Cei-See bezwungen werden.
Weitaus anspruchsvoller ist der Schlussanstieg, der in Avio startet: Dieser führt über 15 selektive Kilometer und einer durchschnittlichen Steigung von 7,5 Prozent zum Ziel, das sich in der Ortschaft San Valentino di Brentonico im Herzen des Naturparks Monte Baldo befindet.
Der Präsident des Tourismusverbandes Rovereto, Vallagarina und Monte Baldo, Giulio Prosser, kann seine Vorfreude auf die Tour of the Alps 2023 kaum verbergen: „Wir zählen bereits die Tage zurück, bis es endlich soweit ist und die TotA bei uns Einkehr macht. Ich bin mir sicher, dass sowohl Fahrer als auch Fans von der tollen Landschaft des Monte Baldo und der großartigen Geschichte sowie den künstlerischen Besonderheiten der Stadt Rovereto begeistert sein werden.“ Für Prozzer ist es eine „einmalige Gelegenheit, unsere Gegend einem internationalen Publikum zu präsentieren. Das grenzüberschreitende Etappenrennen ist ein wichtiges Instrument, um unsere Heimat zu bewerben und dabei den Fokus auf die Nähe zur Natur und die Liebe zum Sport bzw. den Radsport zu legen.“
Die vierte Etappe am Donnerstag, 20. April wird ausschließlich auf Trentiner Boden gefahren.
Von der Vallagarina aus geht es über 152,9 Kilometer nach Predazzo. Während der Startschuss in Rovereto direkt vor dem MART, dem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, erfolgt, befindet sich die Ziellinie in Predazzo – einem Wintersportort, der nicht zuletzt aufgrund vieler Wintersport-Großveranstaltungen internationale Bekanntheit erlangt hat. Als erster Anstieg wartet unmittelbar nach dem Start die Rampe hoch zum Passo del Sommo. Die Rampe ist zwar nicht sonderlich steil, mit 15 Kilometern aber relativ lang. Der nächste Anstieg führt über beide Seiten des Cembratals zum St.-Colomba-See, ehe die Fahrer in das Fleimstal gelangen. Dort angekommen, müssen sie eine Rampe hoch zum Passo di Pramadiccio, bei welcher der „Della Cascata“-Anstieg (bekannt von der Marcialonga) besonders ins Auge sticht.
Abschließend geht es über eine schnelle Abfahrt nach Tesero und einigen flachen Kilometern nach Predazzo.
Die fünfte und letzte Etappe am Freitag, 21. April mit Start im Fleimstal und Ziel in Bruneck hat es von Anfang an in sich: Gleich nach Beginn vor dem Tourismusbüro in Cavalese müssen die Fahrer hoch zum Lavazé-Pass, der mit 1.808 Metern den höchsten Punkt der Tour of the Alps 2023 darstellt. Danach gelangen die Teilnehmer über eine lange Abfahrt nach Südtirol zurück, ehe in Bruneck, der „Hauptstadt“ des Pustertales, das große Finale der TotA ansteht.
„Die Tour of the Alps ist eine Radsportveranstaltung von allerhöchstem Niveau, die in den letzten Jahren enorm gewachsen ist und dabei wichtige Werte wie Nachhaltigkeit oder Zusammenarbeit nie außer Acht gelassen hat. Im Rahmen der Rundfahrt werden die wunderschönen Panoramen des Fleimstales und des Cembratales, in denen Radsport-Größen wie Francesco Moser oder Gilberto Simoni zuhause sind, in ein prominentes Schaufenster gestellt. Wir wollen diese Gelegenheit natürlich nutzen, um uns als sportaffines Gebiet zu zeigen“, kommentiert Paolo Gilmozzi, Präsident des Tourismusverbandes Fleimstal-Cembratal. Gilmozzi weiß, dass die Region bei der Austragung großer Sport-Events einiges an Erfahrung vorweisen kann: „Im Zuge der jährlich stattfindenden Marcialonga Cycling und des Giro d’Italia, der immer wieder bei uns zu Gast ist, haben wir schon vielfach unsere Nähe zum Radsport bewiesen. Wir sehen die Tour of the Alps aber auch als eine Art Generalprobe im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2026 und werden dieselben Kräfte mobilisieren, die schon bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften 1991, 2003 und 2013 im Fleimstal mobilisiert worden sind.“
DIE ETAPPEN DER TOUR OF THE ALPS 2023 IM ÜBERBLICK
Montag, 17. April 2023
1. Etappe: Rattenberg – Alpbach, 127,5 km
2.470 Höhenmeter. Schwierigkeit: ***
Dienstag, 18. April 2023
2. Etappe: Reith im Alpbachtal – Ritten, 165,2 km
2.860 Höhenmeter. Schwierigkeit: **
Mittwoch, 19. April 2023
3. Etappe: Ritten – Brentonico San Valentino, 162,5 km
2.940 Höhenmeter. Schwierigkeit: ****
Donnerstag, 20. April 2023
4. Etappe: Rovereto – Predazzo, 152,9 km
3.610 Höhenmeter. Schwierigkeit: ****
Freitag, 21. April 2023
5. Etappe: Cavalese – Bruneck, 144,5 km
2.910 Höhenmeter. Schwierigkeit: ***
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