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„Müssen schnell handeln“

400 Interessierte waren bei der Vorstellung der Projekte zur Beseitigung des Bahnübergangs und zum Hochwasser-Kombi-Tunnel in Innichen mit den Landesräten Alfreider und Schuler dabei.

Der #SüdtirolPlan für die Mobilität von morgen sieht den massiven Ausbau der Zug-Infrastruktur vor. Bahnfahren soll weitgehend ohne Umsteigen möglich sein, stabile Fahrpläne und noch besserer Service inklusive. Dazu ist es nötig, Barrieren für den Zug abzubauen, wie zum Beispiel die noch zahlreichen Bahnübergänge. Dazu zählt auch jener in Innichen: „Immer wieder fallen Züge aus, weil es Probleme an den Bahnübergängen gibt“, erläuterte Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider am Mittwochabend in Innichen.

Gerade für ländlich gelegene Orte wie Innichen solle die Bahn das Mobilitätsmittel der Wahl werden. „In einer Stunde nach Brixen oder in rund eineinhalb Stunden nach Bozen: Mit solchen Fahrtzeiten wird das Auto zur Alternative und der Zug zum Standard“, betonte Alfreider.

Schlichte Brücke soll Bahnübergang beseitigen

Nachdem eine Unterführung der Staatsstraße, der Eisenbahnverbindung und der Drau extrem aufwendig seien und die Interferenzen mit dem Grundwasser zahlreiche Probleme verursachen würde, habe man ein neues Projekt für eine Eisenbahnüberführung überprüft, erklärten der Vizedirektor des Amtes für Straßenbau Ost Florian Knollseisen und Ingenieur Michael Pfeifer die neusten Pläne für die Eliminierung des Bahnübergangs. Dabei habe man eine landschaftlich schonende und schlichte Brücke studiert, die auch dank Querfinanzierung durch Infrastrukturbeiträge aus dem Fonds für Olympia 2026 relativ schnell realisierbar wäre.

Hochwasserschutz bleibt für Innichen wichtig

Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler hob die Wichtigkeit des Hochwasserschutzes für Innichen hervor: „Die Ereignisse aus den 1960er Jahren, aber auch die Folgen der Schnee- und Windwurfereignisse der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass wir schnell handeln müssen. Die klimatischen Veränderungen führen immer öfters zu Hochwasserproblemen“, sagte Schuler.  Viele Maßnahmen seien bereits realisiert worden und hätten schon positive Auswirkungen, aber ein Bypass-Tunnel sei für die Sicherheit Innichens essentiell.

Der Direktor des Landesamtes für Wildbachverbauung Ost in der Agentur für Bevölkerungsschutz, Sandro Gius, und Dieter Schölzhorn vom Studie Valdemarin stellten anschließend die Details zum Kombi-Projekt Umfahrung Ost, kombiniert mit dem Hochwasserschutz, vor. Das Projekt habe bereits viele Projektphasen durchlaufen und sei technisch sehr innovativ, da es ein solches in ganz Italien noch nicht gebe. Die Landesregierung hat mit den neuen Straßenbaurichtlinien die Weichen für solche Vorhaben gestellt.

Tunnel wird bei Hochwassergefahr zu Entlastungsstollen

Der geplante Tunnel wird bei Hochwassergefahr zu einem wichtigen Entlastungsstollen, legte Gius in seinen Ausführungen dar: „Dieses Projekt ist das Ergebnis einer intensiven, langjährigen Auseinandersetzung aller in dieser Materie involvierten Expertinnen und Experten und Fachbereiche“, hob Projektleiter Gius hervor.

Der Hochwasserschutz wird nur dann aktiviert, wenn der Sextnerbach Hochwasser führt. Der Verkehr wird aufgehalten, im Tunnel werden Kontrollen durchgeführt, dass sich ja niemand darin aufhält, und anschließend kann der Bypass aktiviert werden. Nach Durchfließen des Straßentunnels wird das Wasser im Drautal nach einer Überflutung der Felder in die Drau zurückgeführt. Das Projekt befindet sich derzeit in der Genehmigungsphase.

Bilder der Überschwemmung von 1889 und des Hochwassers in Innichen als Folge des Sturms Vaia Ende Oktober 2018 führten die Notwendigkeit dieser Bauwerke vor Augen.

Gemeinde möchte Vorhaben rasch umsetzten

Der Bürgermeister von Innichen Klaus Rainer bedankte den Landesvertreten für die bisherige Arbeit. Für Innichen sei es wichtig, dass beide Vorhaben Vorrang in der Planung bekämen, um sie so rasch als möglich umsetzen zu können, hob Rainer hervor. Was den Bahnübergang betrifft, will sich die Gemeinde in den nächsten Wochen mit dem Projekt befassen und soll dann dem Land eine Rückmeldung geben

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • hallihallo

    wenn die bagger schon in innchen sind, könnten sie auch gleich die straße von innichen zur grenze erneuern.
    da hat vor jahrzehnten ein betrunkener auf dem heimweg die straße trassiert und so ist sie gebaut worden und geblieben. in den paar km gibt es mehr kurven als zwischen lienz und klagenfurt.

  • george

    ‚hallihallo‘, wenn du darin einen „betrunkenen“ erkennst, dann bist du selber betrunken. 😛

  • george

    Wozu braucht es im Westen von Innichen noch eine Umfahrung, wenn ein solche im Osten zum Großteil unterirdisch bereits seit Jahren geplant und jetzt schon fast fertig projektiert ist? Die Ostumfahrung, die einen doppelten Zweck erfüllt, Zivilschutz und Umfahrung, ist vollkommen genug für Innichen und Sexten. Nur weil ein paar „Großkopfete“ die Westumfahrung mit dieser landschaftsperrigen Überbaubrücke vorziehen, müssen nicht noch Olympiamillionen hinausgeworfen werden. Verwendet diese Millionen doch für den Bau der Ostumfahrung.

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