Sensibler Minister
Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher ist am Dienstagabend in Rom erstmals mit Gesundheitsminister Orazio Schillaci zusammengetroffen.
Bei dem Treffen am Lungotevere Ripa, das von Kooperationsbereitschaft gekennzeichnet war, berichtete Landeshauptmann Kompatscher Minister Schillaci über Themen und Herausforderungen in Südtirols Gesundheitswesen, unter anderem sprach er den Mangel an Fachkräften an.
Südtirols Landeshauptmann wies den Minister auf die Schwierigkeiten und die lange Dauer bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen Studientiteln hin und schlug als mögliche Lösung eine Delegierung an das Land vor. Außerdem müsste – ebenso wie bei den Ärzten – auch bei den anderen Berufskammern, die Kenntnis der deutschen Sprache als ausreichende Voraussetzung für die Eintragung gelten.
„Minister Schillaci hat großes Interesse und eine große Sensibilität für unsere Südtiroler Anliegen gezeigt“, berichtete der Landeshauptmann nach dem Treffen. „Wir haben uns auch schon über die Herangehensweise in den einzelnen Themenbereichen abgestimmt, um baldmöglichst Lösungen zu finden, vor allem was die Besonderheit der Zweisprachigkeit in Südtirol angeht.“
Orazio Schillaci, der 1966 in Rom geboren wurde, blickt auf eine lange akademische Laufbahn zurück. 1990 schloss er sein Studium der Medizin und Chirurgie an der Universität „La Sapienza“ in Rom ab und spezialisierte sich 1994 auf Nuklearmedizin.
Seit 2001 ist er Direktor der komplexen Organisationseinheit (IOC) für Nuklearmedizin von Tor Vergata, wo er seit 2013 der Fakultät für Medizin und Chirurgie als Dekan und ab November 2019 als Rektor vorsteht. Schillaci war in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien tätig, Gesundheitsministers Roberto Speranza berief ihn in den wissenschaftlichen Beirat des Obersten Instituts für das Gesundheitswesen (Istituto superiore della Sanità – ISS). Seit dem 22. Oktober 2022 ist er Gesundheitsminister in der Regierung Meloni.
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Kommentare (2)
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erich
Bespricht der LH mit Minister Schillaci wie die Sanität zu Grabe getragen wird. Welcher junge Artzt wählt noch den Südtiroler Sanitätsbetrieb als Arbeitsplatz? Wo durch Sozialneider, Gehälter, Sprachgruppen Zugehörigkeit, Familienstand und Besitztümer breitgetreten werden. So meldt er sich gleich bei den immer mehr werdenden Privatkliniken.
dn
Da mag sich die Politik schon ordentlich was einfallen lassen.