Entscheidung im April
Landeskonservatorin Karin Dalla Torre beantragt die Unterschutzstellung des Kasernenareals in Schlanders. Ob es soweit kommt, ist noch offen.
von Karin Gamper
Die Entscheidung über die Zukunft der ehemaligen Drusus-Kaserne in Schlanders naht.
Das Areal steht seit dem vergangenen Herbst unter einem provisorischen Denkmalschutz. Diesen hatte Landeskonservatorin Karin Dalla Torre verfügt, nachdem die Gemeinde unangekündigt mit dem Abbruch von Gebäudeteilen begonnen hatte, um darauf das geplante Wohnbauprojekt zu realisieren. Die Aufregung war groß.
Die Unterschutzstellung läuft im April aus. Dann muss die Landesregierung beschließen, wie es mit dem Areal weitergeht.
Indes ist die Bauforschung abgeschlossen. Sie wurde von drei Fachleuten (Heimo Prünster, Barbara Lanz, Sonja Mitterer) durchgeführt und erhebt Merkmale und Bauzustand der ehemaligen Kaserne. „Es ist eine sehr profunde Erhebung, die alles dokumentiert – unabhängig davon, was mit dem Areal passieren wird“, betont Landeskonservatorin Dalla Torre.
Das Landesdenkmalamt hat die Unterschutzstellung des gesamten Geländes beantragt. Diese umfasst somit die Begrenzungsmauer, alle vier Gebäuderiegel und die Freiflächen. Die Landesregierung muss jetzt darüber entscheiden, ob dieser Komplett-Schutz so angenommen wird. Maria Hochgruber Kuenzer, die als zuständige Landesrätin den Antrag in der Landesregierung vorlegen wird, hält sich vage: „Es wird demnächst noch Gespräche mit der Gemeinde geben, an denen auch der Landeshauptmann teilnimmt“. Zwischen den Zeilen ist herauszuhören, dass nicht das gesamte Areal unter Schutz gestellt werden soll.
Bürgermeister Dieter Pinggera hat immer damit argumentiert, dass die Nachnutzung der Kaserne in einem langen Bürgerbeteiligungsprozess bestimmt wurde und dass die Gemeinde das Militärareal vom Land ohne Auflagen gekauft habe.
Wie es nach einer ganzen oder teilweisen Unterschutzstellung mit der Bebauung des Areals weitergeht, ist ebenfalls noch offen.
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Kommentare (7)
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robby
Zuerst soll der Bürgermeister auf eigene Kosten den Wiederaufbau des abgerissenen Gebäudes und die Neubepflanzung bezahlen. So ein präpotenter Laggl.
pingoballino1955
Hast den Gemeindesekretär vergessen? Noch schlimmer!
criticus
Südtirol braucht Wohnungen für unserer Jugend und was passiert, man streitet wegen einer asbestverseuchten Faschistenbude!
andreas
Das gesamte Areal dem Erdboden gleichmachen und gut ist.
Was soll das Rumgegeige wegen ein paar häßlichen Baracken?
nobodyistperfect
#Andreas, Genauso wars richtig – Das Denkmalamt sollte mal über den eigenen Unsinn nachdenken, aber Denken und Hausverstand ist dort fehl am Platz.
dn
Schade, dass die Bagger zu langsam waren.