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Pistolero auf freiem Fuß

Der 36-Jährige, der am Samstag in Meran Schüsse aus einer nicht gemeldeten bzw. gestohlenen Pistole abfeuerte, ist bereits wieder in Freiheit. Er will einen gerichtlichen Vergleich abschließen.

von Thomas Vikoler

Er hat (bisher) kein Geständnis abgelegt, profitiert aber von seiner Zusammenarbeit mit der Justiz und das bedeutet Freiheit. Der 36-jährige Mann, der am vergangenen Samstagabend am Parkplatz Praderplatz in der Nähe des Meraner Zugbahnhofs mehrere Pistolenschüsse abfeuerte, durfte gestern das Bozner Gefängnis verlassen.

Dorthin hatten ihn die Carabinieri gebracht, nachdem sie ihn – weil auf frischer Tat ertappt – festgenommen hatten. Untersuchungsrichterin Elsa Vesco bestätigte gestern die Festnahme, ordnete aber die Freilassung an. Der Tatverdächtigte, der aus Osteuropa stammt und sich regulär in Italien aufhält, nahm bei der Haftprüfung von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch. Dabei dürfte es im weiteren Verlauf des Strafverfahrens gegen ihn auch bleiben. Denn wie sein Anwalt Nicola Nettis nach dem Termin im Gefängnis ankündigte, will der Pistolenschütze einen gerichtlichen Vergleich abschließen. Dies wertete die Untersuchungsrichterin als eine indirekte Übernahme der Verantwortung für das Geschehene.

Was war passiert?

Am späten Samstagabend verständigten Anrainer die Carabinieri, nachdem sie mehrere Schüsse am Parkplatz in der Nähe des Bahnhofs gehört hatten. Die Beamten trafen auf einen Mann, der eine Pistole bei sich hatte.

Wie sich später herausstellte, handelt es sich um eine nicht gemeldete und zudem gestohlene Pistole. Aus diesem Grund hält die Staatsanwaltschaft dem 36-Jährigen – neben dem Abfeuern mit einer Schusswaffe im öffentlichen Raum, worauf zwei Monate Haft stehen, sowie illegalen Waffenbesitz – auch Hehlerei vor.

Warum hat der Mann geschossen?

Gegenüber seinem Anwalt erklärte der Osteuropäer, er sei am Parkplatz Praderplatz von drei ihm unbekannten Männern tätlich angegriffen worden. Zum Beweis für die die Aggression zeigte der Mann auf eine Platzwunde an seiner Stirn. Wegen der zahlenmäßigen Unterlegenheit habe er schließlich mit seiner Pistole mehrmals in die Luft geschossen, räumte er ein. Sein Ziel: Seine Gegner zu verscheuchen. Was offenbar gelang.

Was die drei (mutmaßlich) Unbekannten von seinem Mandanten wollten, konnte Anwalt Nettis nicht in Erfahrung bringen.

Es ist jedenfalls bemerkenswert, dass in der Kurstadt Menschen mit illegalen Pistolen zirkulieren, die sie jederzeit zum Einsatz bringen können. Erst vor einer Woche gab es in Meran eine ähnliche Meldung von Anrainer über Schüsse in der Nacht.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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