„Nur ein Tröpfchen“
Eine Kaltfront bringt am Dienstag in ganz Südtirol wieder etwas Regen, das Problem der anhaltenden Trockenheit wird deswegen aber nicht gelöst. Muss man heuer bereits früher über Wassersparmaßnahmen nachdenken?
von Lisi Lang
Es ist derzeit ein eher seltenes Bild: Die Niederschlagvorhersage zeigt am Dienstag ganz Südtirol zumindest zeitweise in blau – vielerorts ist es zwar nur ein sehr helles blau, aber immerhin blau. „Es wird zwar überall schön nass, aber die Trockenheit dauert schon viel zu lange an und ist viel zu ausgeprägt, als dass diese Niederschläge eine nennenswerte Verbesserung herbeiführen würden“, sagt Landesmeteorologe Dieter Peterlin. Zwischen 5 bis 20 Liter pro Quadratmeter Niederschlag werden in der Nacht auf Dienstag und im Laufe des Vormittags erwartet, am Nachmittag wird es teilweise schon wieder sonnig. Man könne deswegen zwar von einer vorübergehenden Linderung für die Vegetation sprechen, meint Dieter Peterlin angesichts der Prognosen, aber das Grundproblem, welches uns im Frühjahr und Sommer bevorstehen wird, wenn es nicht viel regnet, wird dieses Italientief nicht lösen.
Es ist und bleibt dafür einfach viel zu trocken. „Seit fast zwei Jahren hat es im Westen und Süden des Landes zu wenig geregnet – und deswegen ist die Trockenheit mit nur einem Regentag sicher nicht vorbei, dafür bräuchte es ergiebigere Niederschläge“, meint Dieter Peterlin.
Dass es in Südtirol viel zu trocken ist, merkt man ziemlich deutlich: Die Pegel vieler Flüsse sind niedriger als es für diese Zeit normal wäre, erste Gemeinden haben bereits Regeln oder Maßnahmen beschlossen, um Wasser zu sparen bzw. den Verbrauch besser einzuteilen, auch schwierige Waldbrände wegen der anhaltenden Trockenheit haben in den letzten Wochen und Monaten immer wieder aufhorchen lassen. „Dieser Niederschlag ist im Verhältnis zum Defizit, welches wir seit Monaten mitschleppen, wirklich nur ein Tröpfchen“, sagt deswegen auch der Direktor des Amtes für Hydrologie, Roberto Dinale.
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