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Mehr Studienplätze

Die Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus) begrüßt die Ankündigung von Universitätsministerin Anna Maria Bernini, das Angebot der Medizinstudienplätze in Italien für das kommende akademische Jahr 2023/24 um etwa 20-30% erweitern zu wollen. Genauere Zahlen sollen im April folgen.

„Diese Entwicklung ist positiv, da so mehr angehenden Studierenden die Möglichkeit geboten wird, ihrem Interesse eines Medizinstudiums nachzugehen. Es können mehr ÄrztInnen ausgebildet und somit auch langfristig gegen den Ärztemangel vorgegangen werden“, sagt die Vorsitzende der sh.asus, Ariane Benedikter.

Der Vizevorsitzende Alexander von Walther fügt hinzu:

„Wir wissen, dass der italienische Medizin-Aufnahmetest immer als eher schwierig zu bewältigen gilt. Demzufolge ist es sehr wichtig, dass weitere Studienplätze geschaffen werden, um angehenden MedizinerInnen ein Studium in Italien zu ermöglichen.“ „Außerdem gibt es mehr Chancen, den Test zu bewältigen und man muss nicht immer gleich ein ganzes Jahr warten, um ihn zu wiederholen – das kann für viele eine Erleichterung sein“, erläutert Benedikter.

Denn fortan gibt es zwei Tests im Jahr. Einen im April und einen im Juli, so besagt es das Ministerialdekret Nr. 1107 von September 2022.

Am Montag, 13. März 2023, hat die Anmeldefrist für den ersten Turnus der Aufnahmetests der Medizinstudienplätze in Italien begonnen.

Interessierte können sich bereits für den italienischen Aufnahmetest anmelden, der zwischen dem 13. und dem 22. April stattfinden wird. Im Juni soll eine weitere Frist eröffnet werden, diese ist dann für den Aufnahmeturnus im Juli. Man soll künftig an beiden Tests im selben Jahr teilnehmen können, das bessere Ergebnis zählt.

Ärztemangel auch in Südtirol – Anreize gegen Ärzte-Brain Drain schaffen

Die Aufstockung der Medizinstudienplätze sei auch mit Blick auf den landesweiten Ärztemangel in Südtirol eine erfreuliche Nachricht. Denn dies bietet auch vielen Südtiroler*innen, die Medizin studieren möchten, weitere Möglichkeiten, ein solches Studium aufzunehmen. Doch das Schaffen von mehr Studienplätzen in Italien sei nur einer der Schritte in die richtige Richtung, um nachhaltig Ärztemangel entgegenzuwirken. Gerade, wenn man diesen in Südtirol bekämpfen will und die Jungabsolvent*innen nach ihrem Studium zum Zurückkehren bewegen will, so die sh.asus. Viele Südtiroler Medizinerinnen und Mediziner bleiben nämlich nach Abschluss ihres Studiums am Studienort oder gehen ins benachbarte Ausland.

„Der Brain Drain von Südtiroler Jungakademiker*innen ist ein allbekanntes Problem. Die Lebenserhaltungskosten sind in Südtirol ähnlich hoch wie in Österreich oder Deutschland, die Löhne im Verhältnis aber niedriger – und das auch im Gesundheitsbereich“, erläutert die Vorsitzende der sh.asus, Ariane Benedikter.

Gerade deshalb sei es für viele Jungmediziner*innen attraktiver im Ausland ins Berufsleben einzusteigen. „Das hat auch mit der Wohnsituation in Südtirol zu tun –  es ist generell für junge Südtiroler*innen, auch Berufseinsteiger*innen, schwierig leistbaren Wohnraum in Südtirol zu finden“, so SH-Vize von Walther.

Es gilt deshalb bei diesen beiden Punkten anzusetzen gezielte Maßnahmen vorzunehmen, damit es für die AbsolventInnen nach ihrem Studium leichter und attraktiver ist, wieder nach Südtirol zurückkommen und somit nachhaltig gegen den Ärztemangel vorgehen zu können.

Die Anmeldefrist für den ersten Turnus der Aufnahmetests für Medizin in Italien endet am 3. April um 14 Uhr. Die Südtiroler HochschülerInnenschaft ruft alle Interessierten dazu auf, die Chance der angehobenen Medizinstudienplätze zu nutzen und sich für das Aufnahmeverfahren anzumelden.

 

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