„Mut an den Tag legen“
Genau zum Internationalen Tag der Frau hat das Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt Südtirol ein sehr ambitioniertes Projekt gestartet.
Aufgrund der Tatsache, dass in Südtirol nur rund 30% aller Führungspositionen im Vereinswesen von Frauen bekleidet werden, und dem immer öfters sehr spürbaren Wunsch von Veränderungen in diesem Zusammenhang, wurde nun die erste konkrete Schulungsreihe für weibliche Führungskräfte im Dritten Sektor lanciert, so Ulrich Seitz, Direktor des DZE Südtirol.
Dabei geht es einerseits darum, Frauen zu fördern, die im Ehrenamt mehr Verantwortung übernehmen möchten, sei dies in der Funktion als Obfrau oder auch in einer koordinierenden Rolle bei der Sicherstellung von wichtigen Vorhaben der eigenen Organisation, und anderseits ebenso im Falle von Bediensteten in Vereinen, die leitende Aufgaben anstreben. Vanessa Macchia, die Vizepräsidentin des DZE Südtirol appellierte an die zahlreichen Anwesenden im Saal den nötigen Mut an den Tag zu legen, um es zu ermöglichen, dass zukünftig mehr Frauen als gesetzliche Vertreterinnen oder auch als Geschäftsführerinnen in den zitierten Einrichtungen fungieren.
Ulrich Seitz erinnerte daran, dass Südtirol zwar momentan was die Anzahl von Präsidentinnen und Direktorinnen im Dritten Sektor angeht, nur im italienischen Mittelfeld liegt, jedoch die Qualität der geleisteten Arbeit der derzeitig bereits tätigen Frauen beeindruckend ist, vor allem in der Gewährleistung von innovativen Projekten, der Suche nach neuen Finanzierungsquellen und auch was die Öffnung hin zur Digitalisierung sowie bei der Optimierung von Arbeitsprozessen. Das neue kostenlose Schulungsangebot des DZE Südtirol ist sehr vielfältig und soll konkret Frauen aus allen Bereichen des Vereinswesens ansprechen.
Genau bis zum 8. März 2024 werden dabei monatlich spannende Themen mit erfahrenen Fachleuten (Frauen und Männer) behandelt. Einschreibungen sind jederzeit möglich.
Das Herzstück bildet dabei der praktische Ansatz, denn wir werden uns auch bestimmte gut funktionierende Modelle landesweit und ebenso in benachbarten Regionen nördlich und südlich des Brenners anschauen. In den kommenden Monaten werden zudem bekannte Referentinnen und Experten, die einiges zum Non Profit-Bereich erklären können erwartet: Senatorin Julia Unterberger, INPS-Vizepräsidentin Luisa Gnecchi, Schauspielerin Jutta Speidel, die ein besonderes Projekt aus München vorstellt, Beraterinnen zum Change Management wie Sabine Fischer, Vera Nicolussi-Leck, Barbara Zisser und Mara Stenico, und zahlreiche Überraschungsgäste aus den Bereichen Journalismus, Marketing, Finanzwesen, die konkrete umsetzbare Wege für den Erfolg der jeweiligen Realitäten, die sich am Vorhaben beteiligen, aufzeigen.
Im Rahmen der zitieren Auftaktveranstaltung erlebte das Publikum schließlich noch einen sehr berührenden Moment: Carlo Micheluzzi und seine Frau Gloria Vezzali stellten den neu gegründeten ehrenamtlichen Verein „i dolci sapori del bosco“ aus Bozen vor, der auf die Bedürfnisse der Hinterbliebenen getöteter Frauen hinweist und sich dem Thema „Femizid “annimmt, mit einem spezifischen Fokus auf die erforderliche Vorbeugung im Hinblick auf Übergriffe auf Frauen. Carlo verlor seine Schwester, eine begeisterte Imkerin durch einen schrecklichen Mord, der das Leben mehrerer Familien völlig verändert hat.
Alle Infos unter [email protected]
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