Für Werner Masten
Am Samstag, den 18. März lädt der Filmclub ab 15h zu einem Werner-Masten-Tag, der den Regisseur würdigt und die Gelegenheit bietet, sich an ihn zu erinnern. Eintritt frei.
von Renate Mumelter
Es kommen Menschen, die mit Werner Masten gearbeitet haben, die ihn kannten und schätzten. Sie werden von Werner Masten erzählen. Werner Mastens Filme werden dies auch tun.
Werner Masten (23. April 1950 – 21. Jänner 2023) war der erste und wichtigste Südtiroler Regisseur der neueren Generation. Der Meraner hatte sich vor allem mit beachtlichen TV-Serien wie „Liebling Kreuzberg“ mit Manfred Krug, „Tatort“ mit Götz George oder „Unser Lehrer Doktor Specht“ mit Robert Atzorn einen Namen gemacht.
Am Beginn seiner Karriere standen zwei Filme, die in Südtirol und darüber hinaus von sich reden machten. „Das Glück beim Händewaschen“ (1982) und „Die Walsche“ (1986), beide nach Romanen von Joseph Zoderer. Beide Filme werden am Werner-Masten-Tag zu sehen sein, und Menschen, die dabei mitwirkten, werden da sein.
Atzorn, Kaser, Abram, Kaufmann usw.
Die Namen der derer, die am 18. März da sein werden, erzählen von Werner Masten. Der Schauspieler Robert Atzorn legte Wert darauf, an diesem Tag mit dabei zu sein. Er war mit Werner Masten nicht nur „Unser Lehrer, Doktor Specht“ sondern auch Protagonist der Miniserie „Zu Fuß und ohne Geld“. Der Schauspieler Martin Abram war bei beiden Zoderer-Verfilmungen im Team, genau so wie der Künstler Peter Kaser, der gemeinsam mit Kurt Lanthaler für die Ausstattung sorgte. Regisseur David Pichler („Höhenrausch“) arbeitete viele Jahre hindurch mit Werner Masten, der Künstler Franz Pichler war mit Masten eng befreundet. Martin Kaufmann kommt als Kinomann und Masten-Statist. Die Gesprächsrunde ist offen und wird von einem Masten gewidmeten „Charakterkopf“ (Franceschini/Lechthaler) begleitet.
Glück, Walsche, Piefke
Gezeigt werden am Werner-Masten-Tag jene zwei Filme, mit denen er in Südtirol von sich reden machte. Dazu kommt jener Teil der Piefke-Saga, der in ganz Österreich für Aufregung sorgte.
Am wenigsten skandalträchtig war „Das Glück beim Händewaschen“, jener Film, der in schönem Schwarzweiß vom Buben Andreas erzählt, der zwischen Hitler und Mussolini heimatlos wird. „Die Walsche“ erzählte von Olga, die aus einem Dorf kommend mit einem Italiener in der Stadt zusammenlebt und deshalb heimatlos wird. Einmal ist Olga (Marie Colbin) nicht ganz bekleidet (Skandal), auch die Dialekte waren nicht recht. Auf den Leserbriefseiten wurde der Ruf nach Zensur laut – und musste wieder verhallen.
Bei „Die Erfüllung“, Teil 4 der Piefke-Saga erklang der Aufschrei österreichweit. Mitterers Tourismus-Kritik wollte man sich nicht gefallen lassen. Heute lohnt es sich, Mitterers/Mastens Vision von 1992 noch einmal anzuschauen. Erschreckend viel ist eingetroffen.
O-Ton Werner Masten
„Bis zu 30 Menschen müssen in den wenigen Sekunden voll konzentriert sein, der Schärfenzieher ebenso wie der Mikrophonist, der Kamermann, die Schauspieler, der Regisseur. Wenn nur einer etwas falsch macht, ist alles kaputt. Regie ist ein Eiertanz, du bist sehr einsam. Man darf keinerlei Schwäche zeigen, muss den Karren allein ziehen, deswegen schlaucht diese Arbeit ja so. Ich habe 20 Jahre lang mit demselben Team gearbeitet“, erzählte Werner Masten 2011 in einem Kamingespräch des KulturForumCultura mit Andrea Abolis. Jetzt ist es höchste Zeit, ihn zu würdigen.
Den Werner feiern
können alle am 18. März ab 15h im Filmclub. Auf das „Glück beim Händewaschen“, folgt um ca. 17.30h die Gesprächsrunde, danach „Die Walsche“ und im Anschluss die „Piefke-Saga 4“ (ca. 20.30h).
Genauso wichtig wie die Filme wird die Tatsache sein, dass an diesem Tag und an diesem Ort Menschen zusammenkommen, die sich an Werner Masten erinnern und solche, die ihn neu entdecken wollen.
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