Im Süden der Welt
Die Bauern-Genossenschaft Copropap aus Ecuador hat den Menschenrechtspreis des Südtiroler Vereins Operation Daywork erhalten.
Copropap, eine Genossenschaft von Zuckerrohrbauern aus Ecuador, ist der heurige Menschenrechtspreisträger des Vereins Operation Daywork von Südtiroler Oberschülern und -schülerinnen. Vor Kurzem hat Landeshauptmann Arno Kompatscher eine Delegation beider Organisationen empfangen.
Kompatscher würdigte deren Tätigkeit: „Egal wo in der Welt: Wer sich gleichzeitig sowohl für faire Produktionsbedingungen von Bäuerinnen und Bauern als auch für den Schutz der Menschenrechte und der Umwelt einsetzt, verdient Anerkennung.“ Wertvoll sei zudem, „wenn sich Schülerinnen und Schüler aus Südtirol auf unfaire Bedingungen für Menschen in Ländern des Südens dieser Welt aufmerksam machen und positive Projekte honorieren.“
Die Delegation von Copropap mit Präsidentin Maria Blanca Lopez de la Cruz sowie ihrem Vorgänger und Vize-Präsident des Frente Antiminero Eddyn Javier Cortes an der Spitze hält sich seit einigen Tagen und noch bis 27. März in Südtirol auf.
In der Genossenschaft aus Pacto in Ecuador produzieren rund 40 Bauersfamilien in biologischem Anbau die Panela, eine Zuckerspezialität aus eingekochtem Zuckerrohrsaft. Dieser kommt über fairen Handel nach Italien.
Gemeinsam mit anderen Organisationen richtet sich ihr Einsatz zudem über die Anti-Minen-Front (Frente Antiminero – Pacto por la Vida, el Agua y la Naturaleza) insbesondere gegen illegalen Minenabbau im Unesco-Biosphärenreservat des Chocò Andino.
Sie haben einige Erfolge im Kampf gegen illegale Minen und Umweltzerstörung erreicht, beispielsweise die Suspendierung eines Minenunternehmens. Das Minenunternehmen und staatliche Behörden setzen die Mitglieder der Genossenschaft aber unter großen Druck.
Der Verein Operation Daywork mit Koordinatorin Erica Barbieri und Campaign-Managerin Anna Carteri stellte dem Landeshauptmann seine Tätigkeit vor: Der Verein vergibt jährlich einen Preis an eine Organisation im Süden der Welt, die sich für Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzt. Der Preisträger wird dann nach Südtirol eingeladen, um seine Arbeit in Oberschulen vorzustellen.
Die Schülerinnen und Schüler finanzieren den Menschenrechtspreis völlig autonom: Südtiroler Jugendliche arbeiten für einen Tag (Daywork) bei einem Südtiroler Unternehmen mit.
Als Gegenleistung spenden die Unternehmen an den Verein. Die Geldmittel fließen in die Finanzierung des Preises und der unterstützten Projekte.
In den Jahren 2012 bis 2020 hat das Land Südtirol über die Entwicklungszusammenarbeit und den Projektträger Altromercato insgesamt sechs Investitionsprojekte von Copropap mit einer Gesamtfinanzierung von 337.357 Euro unterstützt.
Damit konnte die Genossenschaft ihre Panela-Produktion verbessern.
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