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Vom Ski-Hotel in den Knast

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Wie ein Tourist von einem Fünf-Sterne-Hotel in Gröden direkt im Bozner Gefängnis landete.

Wer in Gröden Urlaub macht, erwartet sich vor allem eines: Ein gewisses soziales Prestige für die Auswahl eines Nobel-Skiorts, gut präparierte Pisten und einen tollen Blick auf Langkofel und Sellastock.

Dies dürfte auch für einen Unternehmer aus der Provinz Brescia gegolten haben, der sich inzwischen auf einen anderen Ausblick gewöhnen muss: Eine Zelle im Bozner Gefängnis, gegebenenfalls mit Aussicht auf Schlern und Rosengarten.

Der Mann, Inhaber eines Betriebs mit 20 Angestellten, wurde vor knapp einem Monat von den Grödner Carabinieri zu einem Termin zwecks Zustellung eines Aktes gerufen. Im Skianzug begab er sich von seinem Fünf-Sterne-Hotel in die Kaserne, um sich danach gleich auf die Piste begeben zu können. Es kam anders.

Die Carabinieri übergaben dem Touristen einen Vollstreckungsbefehl für eine Haftstrafe von vier Jahren und acht Monaten wegen Misshandlung. Das Ergebnis eines etliche Jahre zurückliegenden Falles.

Der Unternehmer aus Brescia wurde von den Carabinieri direkt in das Bozner Gefängnis gebracht, wo er inzwischen den ersten Monat seiner Haft abgesessen hat. Weil ein Antrag auf Ableistung der Strafe im Sozialdienst erst ab Erreichen einer Reststrafe von vier Jahren möglich ist, muss der Touristen seine Tage weiterhin in Bozen verbringen, außer er beantragt eine Verlegung in ein näher bei seinem Wohnsitz liegendes Gefängnis.

Dabei wollte er lediglich in Gröden Urlaub machen. (tom)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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