Ohne Laden
Der Kruma-Loudn hat im November geschlossen. Jetzt gibt es im Dorf Uttenheim keine Einkaufsmöglichkeit mehr.
von Silke Hinterwaldner
„Gott sei Dank haben wir in Gais eine gute Nahversorgung mit jungen tüchtigen Unternehmern, was in Uttenheim leider nicht mehr der Fall ist.“ Diesen Satz sagte Bürgermeister Christian Gartner bei der Versammlung der Kaufleute.
Damit wurden in Uttenheim viele schmerzlich daran erinnert, dass sie nun schon seit einigen Monaten ohne eigenen Kruma-Loudn auskommen müssen. Ende November hatte das Geschäft im Dorf geschlossen: Seitdem gibt es keine Möglichkeit mehr, Brot und Milch oder andere Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs vor Ort zu besorgen. Sehr zum Bedauern vor allem für die älteren Menschen im Ort, die manchmal gar keine Möglichkeit haben, ins nächste Dorf zum Einkaufen zu fahren. Außerdem ist der Dorfladen immer auch ein Treffpunkt, mehr ein Ort der Begegnung als ein Ort des Konsums.
Aber darin liegt auch die Schwierigkeit: Wie in Uttenheim rechnet sich das Geschäft im Dorf einfach nicht mehr. Nach und nach werden Dorfläden geschlossen. Die Genossenschaft naves hat sich zwar zur Aufgabe gemacht, ebendiese Geschäfte zu übernehmen und weiterzuführen, aber das gelingt nicht immer.
So auch in Uttenheim. Vizebürgermeister Alex Dariz hat bereits Kontakt zu den Nahversorgern aufgenommen, um einen Neustart zu ermöglichen. Aber zunächst scheiterte das Bemühen an Formalitäten. Nun wagt man einen zweiten Vorstoß, sagt Dariz.
Grundsätzlich aber kommen zu den wirtschaftlichen Schwierigkeiten auch Personalprobleme: Es wird immer schwieriger Verkäuferinnen zu finden. Wie es in Uttenheim weitergeht, bleibt noch offen.
„Die Nahversorgung in den Dörfern ist ein Problem“, sagt Bürgermeister Gartner, „wir möchten etwas auf die Beine stellen, in Form eines sozialen Angebotes. Aber noch gibt es keine Lösung.“
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Kommentare (2)
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hallihallo
nach den dorfgasthäusern schließen auch die kleinen geschäfte. der südtiroler wird halt auf den boden der realität zurückgeholt. wer soll noch 12 stunden am tag arbeiten, damit einer einen kaffee zu euro 1,30 trinken kann und noch schimpft , wie teuer dieser sei. dasselbe in den geschäften. getrunken wird sowieso weniger und das meistens zuhause bei freunden. im nahen bruneck gibt es supermärkte genug und ein bus fährt alle 15 min nach bruneck. da liegen andere orte an viel schlechteren positionen.