„Entbehrt jeder Grundlage“
Die Bürgerliste Bozen kritisiert Bürgermeister Renzo Caramaschi für seien Äußerungen im Gemeinderat und wirft ihm vor, die Opposition zu delegitimieren.
von Markus Rufin
Aktuell wird im Bozner Gemeinderat der Haushalt diskutiert. Dass das Mitspracheinteresse daran vor allem bei der Minderheit groß ist, ist klar. Dementsprechend verwundert es auch nicht, dass die „Lista Civica“, mit 18 Mitgliedern im Gemeinderat die größte Oppositionspartei, zahlreiche Anträge eingereicht hat, um diesen zu verbessern. Insgesamt sollte allein durch die Lista Civica über 130 Punkte abgestimmt werden – sehr viel Arbeit für den Bozner Gemeinderat.
Vor allem Bürgermeister Renzo Caramaschi passte das überhaupt nicht. Der Bürgermeister ist bekannt dafür, dass er wichtige Dokumente schnell durchbringen möchte, um weiterarbeiten zu können. So kritisierte er die Lista Civica und deren Vorsitzenden Roberto Zanin. Die Bürgerliste versuche mit den Anträgen lediglich die Arbeit der Regierung zu behindern.
Damit hat Caramschi den Zorn der Liste auf sich gezogen. In einer Aussendung greift Zanin nun den Bürgermeister an: „Der Bürgermeister hat auf unsere Fragen ohnehin nur unzusammenhängend geantwortet, ohne auf den Kern der Sache einzugehen. Die Behauptung, dass wir versuchen, die Abstimmung zu behindern, ist falsch und entbehrt jeder Grundlage.“
Es handle sich bei den Vorschlägen der Opposition um ernsthafte Versuche, das wichtige Dokument, das auch einige Schwächen aufzeige, zu verbessern. Diese Vorschläge hätten deutlich mehr Respekt verdient, meint Zanin und erinnert, dass immerhin 18 Gemeinderäte der Liste angehören.
Doch damit nicht genug. Caramschi erklärte Tags darauf, dass sich die Opposition lediglich so verhalte, weil sie sich im Wahlkampf befinde. „Im Wahlkampf zu sein, wäre keine Schande, aber die Erklärung des Bürgermeisters steht im Einklang mit seiner persönlichen Kampagne zur Delegitimierung der Rolle der Opposition. Dasselbe haben wir leider schon letztes und vorletztes Jahr gesagt, als die Wahlen noch weit entfernt waren“, meint Zanin.
Zeitgleich schickt der Oppositionsführer auch eine Warnung an Zanin: „Wenn der Bürgermeister in diesem Tonfall weitermacht, wird er in den kommenden Jahren erleben, was eine obstruktive Haltung der Opposition wirklich bedeutet.“
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Kommentare (5)
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robby
Ohne Alkohol wäre der Caramaschi sicher umgänglicher
stefanrab
Herr Caramaschi ist für Bozen nicht mehr tragbar. Das hat er einmal mehr bewiesen. Zuerst mit der Anzeige gegen die Autoren des Protestes am Neptunbrunnen und jetzt mit der Attacke gegen die gewählten Oppositionspolitiker
andreas1234567
Hallo zum Abend,
der werte Herr Caramaschi welcher einige hunderttausend Bozner vor dem sicheren Coronatod bewahrt hat durch 150-Meterausgangssperren und drakonische Strafen für Kinder die eingezäunte Spielplätze erklettert haben oder Weibsleute die auf einer Parkbank einen Imbiss verzehrt haben ist es nach den letzten Jahren nicht mehr gewohnt seine gottgleichen Ideen kritisiert zu wissen.
Ein Herr Caramaschi kommt aus dem grünlinkem Dunstkreis und kennt sich aus, mit allem.
Folgende Tatsachbestände werden ab morgen in Bozen analog wie im Iran als „Verbrechen gegen Gott“ bestraft:
Fragen zu Finanzierung und Machbarkeit
Forderungen nach demokratischer Teilhabe und Bürgerbeteiligung
Meckereien von sozial Schwächeren die sich kein passendes Fahrzeug für die Einfahrt nach Bozen leisten können
Demonstrationen von denen der BM nichts weiss, es ist auch egal ob sie aus der linkskunterbunten Szene kommen
Zusammengefasst: Klappe halte, Caramaschi anbeten.
Auf Wiedersehen in Südtirol mit Weitblick auf Caramaschi-City