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„Offen über Krebs reden“

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Am 15. Februar ist der Welttag krebskranker Kinder. Wie schwer der Kampf gegen den Krebs ist, müssen in Südtirol jedes Jahr mehr als 20 neu erkrankte Kinder oder Jugendliche und ihre Eltern erfahren. Offen über Krebs zu reden ist wichtig.

Jährlich erkranken in Südtirol 2.900 Menschen an Krebs. Über 20 davon sind Kinder oder Jugendliche. Die meisten können geheilt werden, der Weg bis zur Genesung ist aber oft lang und belastend. Die Kinderkrebshilfe Peter Pan betont anlässlich des Kinderkrebstags am 15. Februar, wie wichtig die Aufklärung des sozialen Umfelds von erkrankten Kindern und Jugendlichen ist.

„Mit der Diagnose beginnt für die jungen Menschen und ihre Familien eine schwere Zeit mit intensiven und langwierigen Therapien und mit oft gravierenden körperlichen und psychischen Folgen“, sagt Michael Mayr, Präsident der Kinderkrebshilfe Peter Pan. Das Leben der Familien spielt sich über Monate im Krankenhaus ab. Die alltäglichen Herausforderungen, wie Betreuung der Geschwister, Haushalt und Berufsleben sind zusätzlich zu meistern. Häufig treten finanzielle Probleme auf, da meist ein Elternteil das Kind während der Therapien begleitet und vorübergehend nicht arbeiten kann. Oft ist das Umfeld unsicher und sprachlos im Umgang mit den Betroffenen. Das Kind fehlt in Kindergarten oder Schule, und die Verbindung aufrecht zu erhalten ist nicht immer leicht. Peter Pan kümmert sich um die betroffenen Kinder und ihre Familien in Südtirol und unterstützt sie auch finanziell.

„Vier von fünf krebskranken Kindern können geheilt werden. Das sind gute Nachrichten, die am Tabu Krebs jedoch wenig ändern. Die Krankheit ist und bleibt ein großes Angst- und Schweigethema“, sagt Michael Mayr und er betont: „Darüber reden ist sehr wichtig. Sonst entstehen schnell Barrieren und Missverständnisse. Mehr Offenheit entlastet die Betroffenen und hilft, besser mit Krebs umzugehen!“

Die meisten Erwachsenen wollen Kinder vor emotionalen Belastungen schützen, viele trauen sich deshalb nicht, offen über Krebs zu sprechen. „Sie glauben, dass die Kinder mit der Erkrankung nicht umgehen können“, sagt Michael Mayr, der als Kinderarzt Familien in dieser Situation berät: „Die Kinder schützen zu wollen ist verständlich. Doch letztlich hilft es nicht weiter, wenn Erwachsene nicht über die Krankheit reden wollen. Kinder merken ganz genau, wenn etwas nicht stimmt. Schon Kleinkinder haben eine Antenne für die veränderte Stimmung ihrer Eltern und reagieren darauf.“ Und was sie sich in ihrer Fantasie ausmalen, sei dann oft schlimmer als in der Realität.

Am 15. Februar, dem Weltkinderkrebstag informiert die Vereinigung Peter Pan am Vormittag an einem Infostand im Eingangsbereich des Krankenhauses Bozen über Krebs und die Folgen, sowie über mögliche Hilfen. Am Nachmittag veranstaltet Peter Pan im Capitol Kino Bozen eine geschlossene Filmvorführung für betroffene Familien und ihre Kinder. Gezeigt wird der Disney-Filmklassiker „Peter Pan“, die beliebte Geschichte des Jungen, der fliegen kann und niemals älter wird und seine Abenteuer in der Zauberwelt Nimmerland.

Der Internationale Kinderkrebstag wurde 2002 auf Initiative einiger Elternvereinigungen krebskranker Kinder eingeführt. Laut neuen Schätzungen erkranken weltweit jedes Jahr 400.000 Kinder an Krebs. Die gute Nachricht: Der Krebs ist in 80 bis 85 Prozent der Fälle heilbar. Die schlechte Nachricht: weltweit haben 80 Prozent der Kinder keinen Zugang zu adäquater Diagnostik und Therapie. Darauf will uns der Internationale Kinderkrebstag aufmerksam machen.

 

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