Der Milch-Gipfel
Bei einem Treffen von LH Kompatscher und LR Schuler mit Vertretern der Milchhöfe und der Direktorin des Sennereiverbandes ging es um die Lage und die Entwicklung der Milchwirtschaft.
Die massiven Kostensteigerungen haben Südtirols Milchwirtschaft im vergangenen Jahr in eine schwierige Situation gebracht. 15 Millionen Euro hatten Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Arnold Schuler damals als Unterstützungsmaßnahme zum Erhalt der Berglandwirtschaft zugesichert.
Im Rahmen einer Aussprache haben die Vertreter der Südtiroler Milchhöfe sowie die Direktorin des Südtiroler Sennereiverbandes von einer existenzsichernden Hilfe gesprochen.
Milchhöfe wollen stärker zusammenarbeiten
Die Lage bleibe nach wie vor herausfordernd. Dementsprechend habe man den Blick nach vorne gerichtet, um ein Zukunftsbild für die Milchwirtschaft zu erarbeiten, das Zuversicht schaffen soll, berichtet die Direktorin des Sennereiverbandes, Annemarie Kaser. Eine institutionalisierte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Milchhöfen, ein regelmäßiger Austausch zu den Strom- und Gaspreisen, die Umsetzung einer gemeinsamen Nachhaltigkeitsstrategie, ein gemeinsames Logistikprojekt sowie eine besser koordinierte Marketingarbeit sind nur einige der Handlungsfelder, mit denen sich der Sektor in den nächsten zehn Jahren beschäftigen wird.
Die Vertreter der Milchhöfe schauten zuversichtlich in die Zukunft und zeigten sich überzeugt, dass die Auszahlungspreise steigen werden. Der Landeshauptmann betonte in diesem Zusammenhang, „dass die Auszahlungspreise aufgrund der Kleinstrukturiertheit der Landwirtschaft in Südtirol auch künftig nicht reichen werden, um von der Produktion leben zu können. Ziel ist es den bestmöglichen Preis für die Produkte zu erhalten und die Betriebe zudem mit öffentlichen Mitteln zu unterstützen, sodass sie weiterhin im Sinne des öffentlichen Interesses bestehen bleiben und eine wirtschaftliche Lebensgrundlage für die bäuerlichen Familien bieten.“
Herausfordernd werde künftig sicherlich die verpflichtende Tierwohlzertifizierung nach den staatlichen Vorgaben sein, berichteten die Anwesenden. Es handelt sich dabei um ein System zur Klassifizierung von Tierhaltungsbetrieben, die in erster Linie hinsichtlich Tiergesundheit und Tierwohl erfolgt. „Aufgrund der Infrastrukturen und des Geländes haben wir noch eine hohe Anzahl an Betrieben mit Anbindehaltung. Gemeinsam mit Rom müssen wir deshalb nach Regelungen und Unterstützungen zur schrittweisen Förderung des Tierwohls suchen, beispielsweise eine Kombination aus Anbindehaltung und Weidezeiten“, erklärte Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler und versprach, gleich nächste Woche bei seinem Treffen mit Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida die Thematik anzusprechen.
Es sei sehr positiv, zu sehen, dass die Geschäftsführer und Obmänner der Bergmilch und der Milchhöfe Brixen, Sterzing und Meran den Herausforderungen gemeinsam begegnen wollen und zuversichtlich in die Zukunft blicken. Das Land Südtirol werde weiterhin für Unterstützung Sorge tragen, vor allem für das gemeinsame Marketing wolle man einen gemeinsamen Auftritt der Milchwirtschaft verstärkt fördern, erklärten Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Schuler nach dem Treffen.
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Kommentare (1)
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dn
Vielleicht sollte auch über mögliche Alternativen nachgedacht werden. Der Steuerzahler muss ja nicht wirklich die Genossenschaften am Leben erhalten. Die bauwütigen steuervermeidenden Hoteliers sollen mit die Leistungen bezahlen, deren Nutznießer sie sind. Kostenwahrheit. Die Allgemeinheit ist auch Nutznießer der Wälder, Kulturlandschaft und Almen und soll deswegen auch ihren Beitreag leisten.