Das Frauen-Netz
Gemeinsame frauenpolitische Ziele standen bei einem Treffen der Präsidentin des Beirates für Chancengleichheit, Ulrike Oberhammer, mit Vertreterinnen aus Vorarlberg im Fokus.
Der Austausch zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen zu Fragen der Gleichstellung zwischen Frau und Mann und zu aktuellen Projekten der beiden Länder Südtirol und Vorarlberg stand im Zentrum eines Treffens von Siegrid Pescoller, Vorarlberger Netzwerkerin und Gemeindepolitikerin mit Pusterer Wurzeln, und Tanja Kopf, Leiterin des Funktionsbereiches Frauen und Gleichstellung des Landes Vorarlberg, mit der Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit für Frauen, Ulrike Oberhammer, und Renate Kerschbaumer, Koordinatorin des Frauenbüros der Südtiroler Landesverwaltung.
Oberhammer berichtete dabei über den Werdegang hin zum Gleichstellungs- und Frauenförderungsgesetz des Landes Südtirol aus dem Jahr 2010, welches die gesetzliche Grundlage für die vielfältigen Aktivitäten des Landesbeirats für Chancengleichheit ist.
„Der erste Landesbeirat wurde bereits 1990 mit Bezug auf das erste Landesgesetz von 1989 eingesetzt, das im Jahr 2010 in der heutigen Fassung neu formuliert worden ist. Aufgrund der vielen Veränderungen in der Gesellschaft, im partnerschaftlichen Zusammenleben und in den Herausforderungen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollte jedoch auch dieses Gesetz erneut überarbeitet werden“, führte Ulrike Oberhammer beim Treffen aus.
Von besonderem Interesse für das Land Vorarlberg, das in Größe, Bevölkerungszahl und Beschaffenheit viele Ähnlichkeiten mit Südtirol aufweist, ist die derzeit laufende Arbeit am ersten Gleichstellungsaktionsplan Südtirol Æquitas. Interesse weckten auch die verschiedenen Fördermaßnahmen, die vom Landesbeirat und dem Frauenbüro vergeben werden können.
„Die Vernetzung mit den lokalen Frauenorganisationen ist für beide Länder wichtig, eine finanzielle Förderung von Initiativen, Projekten oder Studien stärkt den Einsatz für mehr Chancengerechtigkeit“, ist die Vorarlbergerin Tanja Kopf überzeugt.
Als nachahmenswerte Initiative nahm sie die Richtlinien zur jährlichen Vergabe von Förderpreisen für wissenschaftliche Arbeiten im Rahmen der Chancengleichheit auf, die sie neben der Initiative für den Gleichstellungsaktionsplan Südtirol den zuständigen politischen Verantwortlichen in Vorarlberg vorstellen wolle.
Kopf nutzte das Vernetzungstreffen, um über die gute Grundlagenarbeit zur Gleichstellung in Vorarlberg zu informieren. Dort bilden drei Steuerungsinstrumente, nämlich der regionale Aktionsplan zur Chancengleichheit für Frauen und Männer, regelmäßige Gleichstellungsberichte und die Publikation der Indikatoren zur Gleichstellung, die Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen.
Die kommunale Gleichstellungsarbeit wird über das Angebot des Frauennetzwerks Vorarlberg, wo regionale Frauensprecherinnen sich in den Kommunen beispielsweise mit Bewusstseinsarbeit für frauenrelevante Themen einsetzen, verstärkt wahrgenommen.
Die Vertreterinnen aus Südtirol und Vorarlberg waren sich einig, dass der nun geknüpfte direkte Kontakt weiter intensiviert werden solle, um eventuell eine Kooperation der beiden Länder in diesem Themenbereich anzustreben.
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