Azahar Bläserensemble & Rosalia Gómez
Das spanische Azahar Bläserensemble und die Pianistin Rosalia Gómez sind zu Gast beim Kulturverein Brixen Musik und bei Musik Meran. Auf dem Programm stehen Werke von Mozart, Franz Ignaz Danzi und Ludwig van Beethoven.
Sein Quintett in Es-Dur KV 452 komponierte W. A. Mozart im März 1784, in einer der produktivsten Phasen seines Lebens. Im Laufe von nur zwei Monaten schrieb er damals drei neue Klavierkonzerte, die das Quintett im Köchelverzeichnis flankieren: die Konzerte in B, D und G, KV 450, 451 und 453.
Das Quintett brachte er im Rahmen seiner großen Akademie im Burgtheater, der damaligen Wiener Hofoper, am 1. April 1784 zur Uraufführung. Es war das bedeutendste und finanziell einträglichste Konzert dieser für Mozart wahrhaft erfolgreichen Saison. In einem Brief an seinen Vater hob er aus dem langen Konzertprogramm lediglich das Quintett hervor, „welches ausserordentlichen beyfall erhalten … Ich selbst halte es für das beste was ich noch in meinem Leben geschrieben habe.“
Das Quintett in Es-Dur op16 des Jungen Beethoven wäre ohne Mozarts Vorbild nicht entstanden. In Tonart, Besetzung und Aufbau nimmt es unverkennbar auf das zwölf Jahre ältere Mozart-Quintett Bezug. Diese Übereinstimmungen werden durch melodische Anklänge an Mozart noch unterstrichen, etwa durch die Reminiszenz an Zerlinas Arie Batti, batti, o bel Masetto aus Don Giovanni im Andante. Entscheidend ist der neue Ton, den Beethovens Quintett anschlägt. Wo Mozart eine Idealsynthese aus Belcanto und Virtuosität, Cantabile und Concero gelang, setzte der junge Bonner schroffe Akzente, ließ Bläser und Klavier wie Klanggruppen eines Sinfonieorchesters alternieren und gestaltete den Klaviersatz raumgreifend und kraftvoll.
Es waren die 1811 begonnenen Holzbläser-Quintette von Anton Reicha und Franz Danzi, die die Gattung begründeten und deren Stücke bis heute Standard des Repertoires sind. Im Gegensatz zum Streichquartett mit seiner homogenen Klangfarbenmischung unterscheiden sich die Instrumente eines Bläserquintetts erheblich in Technik, Idiom und Klangfarbe.
Das Azahar Ensemble gründete sich 2010 aus Musikern des Nationalen Jugendorchesters von Spanien. Die fünf jungen Musiker wurden mit einem Stipendium ausgezeichnet, das ihnen ein Kammermusikstudium bei dem Bozner Fagottisten Sergio Azzolini an der Hochschule für Musik Basel ermöglichte. Neben mehreren Erfolgen bei internationalen Kammermusik-Wettbewerben war das Azahar Ensemble 2014 Preisträger in der Kategorie „Bläserquintett“ beim renommierten ARD-Wettbewerb. Seither hat das Quintett eine rege Konzerttätigkeit entwickelt und gastiert in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Spanien, Kanada und in der Dominikanischen Republik. Nach umjubelten Konzerten in Köln (WDR) und der Berliner Philharmonie (Debüt im Deutschlandradio), Wien (Musikverein), Baden-Baden, Salzburg, Innsbruck, in der Philharmonie Essen, beim Mozartfest Würzburg und dem Rheingau Musik Festival u.a. gastiert das Quintett weiterhin in ganz Europa. Azahar ist der aus dem Arabischen stammende Name der weißen, aromatisch duftenden Blüten der Zitrusbäume, insbesondere des Orangenbaums.
Die aus Santiago Compostela stammende Pianistin Rosalia Gómez tat in den wichtigsten Städten Spaniens auf und und gewann bekannte Wettbewerbe wie dem XVI. Infanta Cristina Klavierwettbewerb (Madrid, 2012), dem XV. Cicle de Primavera (Barcelona, 2012) und dem Chopin-Preis beim VII. Alto Minho Klavierwettbewerb (Portugal, 2010). Dadurch führte sie der internationale Durchbruch ihrer Karriere auf mehrere Bühnen in den Niederlanden, Österreich, Portugal, Belgien, Deutschland, Russland, Ägypten und den USA.
Termine: 9. Februar um 20.00 Uhr im Forum Brixen (Kulturverein Brixen Musik) und am Freitag, 10. Februar um 20.00 Uhr im Kursaal Meran (Musik Meran).
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