Die Streuobstwiesen
Was haben Streuobstwiesen, das Gemeindeentwicklungsprogramm und (Landschafts-)Architektur miteinander gemein? Antwort auf diese Frage gab eine Veranstaltung vor einigen Tagen in der Eurac Research, welche die Initiative Baumgart, die Landschaftsarchitekten Südtirol (LAS) und die Architekturstiftung Südtirol organisierten. Fazit: So einiges.
Gleich zu Beginn der Veranstaltung erklärten Christian Sölva (LAS) und Susanne Rieder (Architekturstiftung) den zahlreichen Teilnehmenden, dass das Kulturelement Streuobstwiese ein interessantes Planungselement sei und im Rahmen des Gemeindeentwicklungsprogramms als öffentliche Grünfläche in den Siedlungsgebieten gut integrierbar sei. Was die Teilnehmenden aus den vielfältigen Vorträgen der Veranstaltung außerdem mitnehmen konnten: Streuobstwiesen passen zu einer zukunftsorientierten Dorf- und Stadtentwicklung und können zur Gestaltung von Gärten für Altenheime, Hotelanlagen, Golfplätzen und darüber hinaus eingesetzt werden.
Außerdem lernten die Teilnehmenden, dass Streuobstwiesen ein verbindendes Element sein und die Grundlage für Gemeinschaft bilden können: Dies zeigte vor allem das Modell-Dorf Verdings (Klausen) mit dem Dorfanger, in dem Dorffeste stattfinden und der als öffentliches Grün zugänglich ist und genutzt wird. Im Rahmen des Gemeindeentwicklungsprogramms muss auch der öffentliche Raum geplant werden, dabei kommt öffentlichem Grün eine ganz besondere Bedeutung zu, nicht zuletzt als Anpassungsstrategie an die Klimaerwärmung. Das Kulturelement Streuobst kann dabei eine wichtige Rolle spielen. Unter anderem, weil Streuobstwiesen ein Hot-Spot für die Artenvielalt darstellen. Besonders was die Vögel betrifft, kamen hier bei Untersuchungen des Biodiversitätsmonitorings Südtirol so viele Arten vor, wie in keinem anderen der untersuchten Lebensräume. „Auch einige gefährdete Arten, wie die Zippammer oder die Schafstelze kamen hier vor“, erklärte der Referent Andreas Hilpold, Koordinator des Monitorings.
Diese Veranstaltung lockte mit dem Titel „Streuobst im Siedlungsraum: Potenziale der Gestaltung & Bedeutung in der Kulturlandschaft“ zahlreiche Teilnehmende. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Architekturstiftung, von LAS (Landschaftsarchitekten Südtirol), sowie von der Initiative Baumgart (Eurac Research, Dachverband für Natur- und Umweltschutz, Bioland Südtirol, Roter Hahn, Amt für Natur, Obstbaumuseum Südtirol, Heimatpflegeverband, Sortengarten Südtirol).
Die Teilnehmenden waren begeistert vom abwechslungsreichen Programm, das von Ergebnissen aus wissenschaftlichen Untersuchungen durch Andreas Hilpold (Eurac Research) in Streuobstwiesen über die Blickpunkte von Abteilungsebene durch Virna Bussadori (Gemeindeentwicklungsprogramm) und Amtsebene durch Peter Kasal (Landschaftsplanung), weiter über praktische Beispiele aus Gemeinden (Peter Gasser, BM Klausen) und von Planungsbüros (Eva Schgaguler, freiberufliche Landschaftsarchitektin) bis hin zu praktischen Informationen zur Situation in Südtirol (durch Manfred Hofer, Sortengarten Südtirol) alle Aspekte zum Thema abdeckte.
Dieser Vortragsabend ist einer der vielen Veranstaltungen zum Thema Streuobst, die die Initiative Baumgart jedes Jahr organisiert. Weitere Aktionen sind für das Jahr 2023 geplant: So startet im März erneut der in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Bauernbund organisierte Kurs zum Thema Streuobstwiesen und eine Wiederholung der Streuobstwiesenmeisterschaft 2023 wird ebenso wieder angestrebt. Weitere Veranstaltungen werden folgen.
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Kommentare (2)
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wichtigmacher
Und vor allem brauchn die Streuobstwiesen nicht gespritzt zu werden, die werden von den umliegenden Gift-Äfpelbauern gratis über die Abdrift mit Pestiziden mitbehandelt…..
2xnachgedacht
inhalt der veranstaltung? bla bla bla…. und sonst nix.