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„Wir haben die besten Inhalte“

Der neue Landessekretär der SVP, Martin Karl Pircher, nimmt seine Funktion nicht als politisches Amt wahr und wird sich vor allem auf den Wahlkampf konzentrieren.

Tageszeitung: Herr Pircher, Sie kommen als Sekretär der JG nun in das Amt des Landessekretärs der SVP. Wie haben Sie dieses Amt ausgeübt?

Martin Karl Pircher: Ich war in der JG als Ehrenamtler tätig. Ich habe eine Ortsgruppe gegründet und bin später auch in den Ortsausschuss von Kastelbell gekommen. Den Posten habe ich kurz nach meiner Matura übernommen. Da die Phase, in der ich in der Partei aktiv wurde, in meine Studienzeit fiel, hat meine Ehrenamtstätigkeit nachgelassen. Als ich mein Studium abgeschlossen habe, wurde ich von Stefan Premstaller kontaktiert, den ich in meinem Jus-Studium kennengelernt habe. Er konnte das Amt des Landessekretärs übernehmen und er hat mich gefragt, ob ich nicht für die SVP arbeiten möchte. Ich habe dann speziell die Agenden der Jugend übernommen und war Ansprechpartner für die Arbeitnehmer. Ich habe dabei eng mit Stefan Premstaller zusammengearbeitet. Ich war eigentlich der Meinung, dass es nur eine kurze Episode ist, weil ich ein Doktoratsstudium beginnen wollte. Der Job hat mir dann aber sehr zugesagt, weil die Mannschaft super war. Vier Jahre später habe ich jetzt die Ehre sein Nachfolger – auch wenn es vorerst nur geschäftsführend ist – zu sein.

Sie haben also eine recht starke Bindung zur Jugend. Erreicht die SVP noch die Jugend?

Wenn man über das Land schaut, sind wir nach wie vor die größte politische Jugendorganisation. Ich glaube, dass die Partei also nach wie vor die Möglichkeit hat, die Jugend zu erreichen. Es werden regelmäßig Sitzungen durchgeführt, die JG äußert sich zu politischen Themen, die auch nicht ganz so einfach sind. Beispielsweise wird das Thema Wohnen ins Auge gefasst. Ich glaube, dass die JG auf viele Mitglieder blicken kann und das auch weiterhin tun wird.

Welche Auswirkungen hatte die konstante Krisenstimmung in der SVP auf die Jugend?

Es stimmt, Krisen gab es einige. Diese sind aber nicht alle unmittelbar parteipolitisch. Im Besonderen ist hier die Pandemie zu nennen. Die JG hat hier meiner Meinung nach Menschen mit ihrem Podcast erreicht. Die aktuelle Inflation trifft die Jungen natürlich hart. Was das Parteipolitische betrifft, sind glaube ich alle der Meinung, dass alles bereits gesagt wurde. Wichtig ist, dass wir jetzt zusammen in das Wahljahr starten.

Der Übergang zum Landessekretär der SVP kam nur zufällig durch den plötzlichen Rücktritt von Stefan Premstaller zu Stande. Waren Sie selbst davon überrascht, dass Sie Nachfolger wurden?

Ja, durchaus. Ich habe zwar einige Agenden des Landessekretärs mitbetreut. Mit dem Stefan ist aber eine Kapazität gegangen. Ich selbst bin dankbar für den Vertrauensvorschuss und fühle mich geehrt. Ich möchte diese Möglichkeit nun nutzen, um dem Vertrauensvorschuss gerecht zu werden.

Nehmen sie den Posten als Parteisekretär als politisches Amt wahr oder werden sie in erster Linie verwalten und die Aufträge erledigen, die ihnen zugeteilt werden?

Bei einem Auto ist wichtig, dass der Motor läuft und die grundlegenden Sachen funktionieren. Über die Verkleidung rundherum kann man dann immer noch sprechen. Genauso verhält es sich auch mit meiner Aufgabe. In erster Linie muss ich schauen, dass der Betrieb funktioniert, die Abläufe passen und die Organisation dahinter reibungslos abläuft. Das ist meine Aufgabe nach außen hin. Nach innen stellen sich natürlich auch politische Fragen im Sinne der Gesamtpartei. Das Ziel in diesem Jahr ist die Organisation eines guten soliden Wahlkampfes. Das ist auch mein Hauptaugenmerk in dieser Situation.

In Vergangenheit wurde das Amt des Parteisekretärs auch als Sprungbrett für den Landtag genutzt. Haben Sie solche Ambitionen?

Zum jetzigen Zeitpunkt sicher nicht. Ich möchte die Bedeutung einer Kandidatur zwar nicht schmälern, die Aufgabe für mich ist jetzt aber eine andere. Ich muss mit dem Parteiobmann, der Parteileitung und dem Spitzenkandidaten einen Wahlkampf organisieren, sodass die SVP bestmöglich bei den Wahlen abschneidet.

Wie gehen Sie den Wahlkampf an?

Als Landessekretär fungiere ich als Koordinator. Der Wahlkampf ist aber eine Teamleistung. Die Mannschaft hier ist super. Der Landessekretär hat insofern eine wichtige Rolle, weil er eine Kreuzung ist, wo Funktionäre, hauptamtlich Tätige und Kandidaten und Kandidatinnen zusammenkommen. Diese drei Elemente wird es brauchen, um einen guten Wahlkampf zu organisieren. Die Wahlkampfführung selbst ist noch nicht geklärt. Es geht nun darum, möglichst organisiert diesen Wahlkampf aufzustellen.

Die Finanzierung des Wahlkampfes wird definitiv eine wesentliche Aufgabe sein. Haben Sie sich dazu bereits Gedanken gemacht?

In aller Offenheit müssen hier die Gremien, im konkreten Fall die Finanzkommission zusammentreffen. In Bezug auf Spendengelder ist auf den Verhaltenskodex zu verweisen, der jetzt präsentiert wurde. Man wird von gewissen Prämissen also starten und ein Wahlkampfbudget festlegen.

In den letzten Monaten wurden die Parteispenden stark thematisiert. Hat sich die Spendenfreudigkeit durch diese ständige Erwähnung reduziert?

Dazu ist glaube ich alles durch offizielle Mitteilungen von Seiten der Partei gesagt. Ich möchte dazu nichts mehr ergänzen. Die Spenden sind legal abgelaufen. Wer sich mit Finanzgebarung auskennt, weiß, dass es mehrere Kontrollschleifen gab. Vom Legalitätsprinzip wurde also jede Anforderung erfüllt. Mir steht also kein weiterer Kommentar zu.

Welches Ergebnis wird die SVP bei den Landtagswahlen erreichen? Wie lautet Ihre Prognose?

Ich glaube, man kann nachvollziehen, dass ich keine Prognose abgeben werde. Es geht darum, ein gutes Angebot zu machen, das wird uns auch gelingen. Im Vergleich mit den anderen politischen Mitbewerbern hat die SVP die besten inhaltlichen Angebote, die Ausdruck von Kompromiss, Umsicht und Konsensorientiertheit sind. Das braucht man vor allem in diesen Zeiten, eine Zahl möchte ich jetzt aber nicht nennen.

Interview: Markus Rufin

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • criticus

    Inhalte genügen nicht Herr Pircher, wenn ihr nicht fähig seid Lösungen zu finden! Da ist schon einmal die Wohnungsnot, bzw. überteuerte Wohnungen für unsere Jugend. Alte Häuser in den Gemeinden, die seit Jahrzehnten leer stehen und verfallen. Wohnungen und Häuser werden von Ausländer aufgekauft, da hätte man längst schon die Steuern erhöhen können. Nur dieses eine Problem von anderen ungelösten Problemen kann unseren Land die Zukunft nehmen. Wenn man wohlhabend, unbeholfen und bis zu den Hühneraugen blind ist sieht man auch nicht, dass unsere Jugend abwandert um sich eine Zukunft aufzubauen. Herr Pircher, Sie und ihr „Meister Achammer“ passen gut zusammen. Oder?

  • andreas

    Diese „Wahlkämpfe“ finde ich immer recht zweifelhaft, denn gegen wen kämpfen die eigentlich?

    Der „Kampf“ besteht anscheinend darin, irgendwas zu schwadronieren, was sie sowieso nicht einhalten.

    Vallazza ist ein Paradebeispiel dafür, wie schwach die SVP Führung ist.
    Achammer war kurz davor ihn heilig zu sprechen, da der Führung der SVP anscheinend jegliche Moral und Anstand abhanden gekommen ist. Erst die Bauern mussten ihn abwählen und dann kamen diese aber auf die glorreiche Idee, Locher als ihren Häuptling zu wählen. Gerade Locher, den die Sarner nur gewählt haben, um die Bozner zu ärgern.

    Pircher hat anscheinend mit der Schlangengrube SVP noch nichts zu tun, aber mal schauen, wie der Geld auftreibt.
    Wer spendet noch, wenn er nachher medial durch den Dreck gezogen wird und die SVP Führung, d.h. Achammer, es nicht mal für nötig hält, diese zu verteidigen.

  • leser

    A derlei
    Warum will dich niemand in der SVP?
    Sie fragen dich nicht mal

  • franz19

    Ihr habt die besten Inhalte…seit wann wird denn in der SVP nur mehr gestritten und nicht um das Wohl Südtirol gekûmmert….
    Von wo kommt der denn her…aus den Wolken???

  • robby

    Harry Potter ist zur SVP gewechselt um den Parteisekretär zu spielen? Tolle Karriere

  • pingoballino1955

    Die besten Inhalte,welche? Streit und Intrigen innerhalb der Svp Partei! Skandal um Skandal.Freunde im Edelweiss.Figuren wie Valazza,Durnwalder jun.und sen.Noggler usw.Svp unter 30% im Herbst,wäre höchste Zeit!

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