„Nicht zu Ende gedacht“
Die Handelskammer Bozen ist gegen die Einführung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln im Gastgewerbe. Diese würde eine erhebliche bürokratische Mehrbelastung für Südtirols Gastronomiebetriebe bedeuten.
Südtirol verfügt über zahlreiche hochwertige lokale Lebensmittelprodukte, die für das gesamte Land wichtig sind und gefördert werden sollten. Die verpflichtende Herkunftsbezeichnung, wie sie der Landesgesetzesentwurf Nr. 122/22 bei Fleisch, Milch und Eiern vorsieht, ist laut Handelskammer Bozen für Südtirols Gastronomiebetriebe in dieser Form jedoch eine zusätzliche Belastung. Da die Umsetzung des Gesetzesentwurfs zu wenig bedacht wurde, können mit diesem die gesteckten Ziele nicht erreicht werden.
„Das Thema ist sehr komplex und wurde nicht zu Ende gedacht. Die Beschaffungswege der Gastronomiebetriebe sind vielfältig und können sich je nach Verfügbarkeit ändern. Jede diesbezügliche Änderung würde zu einem administrativen Mehraufwand führen. Darüber hinaus gibt es auch Produkte, die gar nicht in der Speisekarte stehen, wie zum Beispiel bei einem Vorspeisen- oder Nachspeisenbuffet“, erklärt Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen.
„Solche Gesetzesentwürfe sollten vor dem Beschluss mit den direkt betroffenen Wirtschaftsakteuren abgesprochen werden“, so Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen.
Deshalb haben die Entscheidungsträger der Handelskammer Bozen ein Schreiben an die Fraktionen des Südtiroler Landtags geschickt, in dem sie um dringende Aussprache zu diesem Thema ersuchen.
Zunächst umgesetzt werden sollte die Einführung der Kennzeichnungspflicht in öffentlichen Einrichtungen, darunter vor allem in den Mensen öffentlichen Charakters, Krankenhäusern und Schulen, die ihre Produkte über einen längeren Zeitraum auf der Grundlage von öffentlichen Ausschreibungen von denselben Anbietern beziehen.
Genau dort könnte man laut Handelskammer Bozen ansetzen, um die lokalen Lebensmittelprodukte zu fördern. Außerdem wäre die Umsetzung der Null-Kilometer-Regel wünschenswert, welche die Handelskammer Bozen schon seit über einem Jahrzehnt fordert. Diese sieht vor, dass es bei öffentlichen Ausschreibungen Zusatzpunkte für Lebensmittel gibt, die einen kurzen Transportweg aufweisen.
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Kommentare (16)
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schwarzesschaf
Wird interessant vei insekten wenn wir die deklarieren müssen, aber ein gutes hat es wenn ne spinne in der suppe schwimmt kann man mind sagen das diese von Südtirol ist
paul1
@ Schwarzesschlag…. der große Vorteil, wenn eine Spinne, Käger oder ein Wurm in der Suppe schwimmt kannst du den Wirt nicht mehr beanstanden, denn auch Insekten stehen im erlaubten Speiseplan. Was ist eigentlich mit den Fische, brauchen diese keine Herkunftsbezeichnung?? Reine Schikane und nichts anderes, um die Lebensmittel noch mehr verteuern zu könnne!!
heinz
Arno, tanze nicht nach Michls Pfeife!
Es gilt, Schritte in Richtung Klimaneutralität zu setzen, anstatt blindlings der Mär vom ewigen Wirtschaftswachstum zu folgen.
Und der globale Fleischkonsum ist der Klimakiller Nummer eins.
rumer
@heinz
schreib keinen Blödsinn. Fleisch ist komplett erneuerbare Energie, die Kuh frisst Gras, das CO2 aus der Atmosphäre geholt hat, Und das Methan des Furzes wird eh wieder abgebaut.
Klimakiller sind folgende:
1. Ausgraben und Verbrennen von Kohle
2. Ausgraben und Verbrennen von Öl
3. Ausgraben und Verbrennen von Gas
andreas
Ihr STFler solltet es mit der Wahrheit etwas genauer nehmen…
https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/fleisch/der-appetit-auf-fleisch-und-seine-folgen
rumer
@andreas
den Schrott des Wuwueffe glaubst du doch selbst nicht…
Zwei Drittel der landwirtschaftlichen Fläche ist Dauergrünland. Tiere können das Gras in Lebensmittel für den Menschen umwandeln. Der Wuwueffe tut so, als würden die Tiere nur Fleisch produzieren und vergessen Milch, Butter, Käse usw.
Oberhalb von 1300 Metern können in SouthTyrol nur die Tiere das Gewachsene verwerten….oder willst du die Menschen zum Weiden schicken? LOL
tirolersepp
In der Schweiz funktioniert alles wunderbar – ganz teppat sind di a wieder net!
andreas
Die Schweiz schützt die eigene Landwirtschaft mit kleine Importkontingenten und hohen Zöllen.
https://www.proviande.ch/de/fakten-zum-fleischimport
Weißt du es nicht besser oder ignorirst du das, um halt etwas zu kritisieren?
franz19
So ist es wenn unsere Bauernvertreter mit einen Mittelschulabschluss Gesetze vorschlagen..
tirolersepp
Viel bezahlen für billiges Fleisch dies funktioniert nur in Südtirol !
rumer
@tiroler
in unseren großen Geschäften liegt viel Fleisch aus Deutschland. In unseren Ställen treiben sich italienische Käufer herum und kaufen das gute Südtiroler Fleisch für Restitalien. Das ist kein Witz!
rubhel
Das wird lustig. wenn ich die Herkunft des Fleisches für meine Fleischkrapflen oder fürs Ragout der Nudelsauce deklarieren muss. Fleischabschnitte aus 7 Nationen. Olle kuan Tau vom Geschäft.
tirolersepp
Wie gesagt billiges Fleisch sauteuer verkaufen funktioniert nur in Südtirol, warum ist der Aufschrei denn sooo groß!!!