„In die Pflicht nehmen“
Der Drei-Jahresplan zum Schutz der Frauen vor Gewalt hält einige wichtige Ansätze bereit, aber nach wie vor besteht ein gravierender Mangel beim Opferschutz. Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair betont die Notwendigkeit schnellerer Verfahren, um Gewaltopfer aktiv zu schützen.
„Eines der Hauptprobleme rund um die Gewalt an Frauen ist die lange Dauer der Verfahren zwischen der Anzeige und den Konsequenzen für den Täter“, hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair in einer Aussendung einleitend fest.
Fälle von Gewalt erforderten eine bestimmte Dringlichkeit, um die wehrlosen Opfer aus der Gewaltspirale zu befreien und eine umgehende Distanz zu den Tätern zu schaffen.
Dabei spiele auch die nötige Sensibilität der zuständigen Behörden und Sicherheitskräfte eine wichtige Rolle. Täter, die sich den gerichtlichen Auflagen wie Kontakt- und/oder Annäherungsverbot widersetzen, müssten mit schnellen und harten Konsequenzen bestraft werden, unterstreicht Mair.
„Die Einrichtung einer einheitlichen Rufnummer für betroffene Frauen muss mit der Voraussetzung guter Sprachkenntnisse der Landessprachen einhergehen. Frauen müssen Ansprechpartner finden, die ihre Muttersprache verstehen und sprechen können, damit in schwierigen Situationen keine Missverständnisse aufkommen“, betont die freiheitliche Landtagsabgeordnete.
Es müssten die notwendigen Mittel bereitgestellt werden, um spezielle Opferhilfe zu garantieren. Sicherheitskräfte, die bereits viel leisten, medizinisches Fachpersonal, aber auch Arbeitgeber sowie Mitarbeiter von Opferhilfe-Einrichtungen sollen ständig geschult und mit den notwendigen Mitteln und Befugnissen ausgestattet werden, damit sie Gewaltopfer schneller und besser unterstützen können, fordert die freiheitliche Landtagsabgeordnete.
„Was die Aufklärung betrifft, wie sie Landesrätin Deeg für Frauen mit Migrationshintergrund vorschlägt, sind besonders auch Männer mit Migrationsgrund in die Pflicht zu nehmen, dass im Gegensatz zu ihren Herkunftsländern in unseren Breiten die Gleichberechtigung der Geschlechter gilt und dass jegliche Gewalt oder Unterdrückung von Frauen mit Konsequenzen verbunden ist. Allein die Tatsache, dass sich überproportional viele Frauen aus Nicht-EU-Staaten an die Frauenhäuser in Südtirol wenden, zeigt, wie weit verbreitet häusliche Gewalt in Migrantenfamilien ist. Zudem sind jene Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund, die sich für ein freies, selbstbewusstes und unabhängiges Leben entscheiden, auf ihrem Weg zu bestärken und zu begleiten. Einen zweiten Fall Saman Abbas darf es nicht geben“, hält Ulli Mair abschließend fest.
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