„Untragbare Mietkosten“
Der AGB/Cgil fordert Tarifverhandlungen auf regionaler und betrieblicher Ebene. Lohnerhöhungen seien unerlässlich.
„In einer Provinz mit zweistelliger Inflation und untragbaren Mietkosten sind Tarifverhandlungen auf regionaler und betrieblicher Ebene erforderlich, um die Löhne zu erhöhen“:
Diese Forderung wurde von der scheidenden Generalsekretärin Cristina Masera auf dem AGB/CGIL-Kongress in Bozen in Anwesenheit von mehr als 120 Delegierten erhoben.
In ihrer Eröffnungsrede auf dem Kongress betonte Masera die Bedeutung der lokalen Besteuerung und die Notwendigkeit, auch in der Provinz Bozen die prekäre Beschäftigung zu verringern.
Die scheidende Generalsekretärin ging dann auf die Landtagswahlen und das Risiko eines andauernden Wahlkampfes ein: „Ich hoffe, dass wir uns auf das Gemeinwohl und die Gemeinschaft konzentrieren und nicht auf das Streben nach Lobbyvertretung“.
Masera wies daraufhin Forderungen aus der Wirtschaft zurück, die öffentlichen Ausgaben zu rationalisieren, um mehr Beiträge zu geben:
„Die Gewerkschaft fordert stattdessen eine Rationalisierung, um besser und nicht weniger auszugeben. Für unsere Zukunft ist es notwendig, dass Beiträge vor allem an Subjekte ausgezahlt werden, die auf Innovation und Nachhaltigkeit im Energie- und Umweltbereich abzielen, und welche die Arbeitsverträge korrekt anwenden“.
Die Herausforderung der kommenden Jahre im Bereich der Gesundheitsversorgung ist ebenfalls groß.
Der AGB/CGIL bezeichnete den Personalmangel als besorgniserregend; in diesem Jahr sind zum Beispiel nur 70 Personen in der Fakultät für Krankenpflege eingeschrieben und es ist noch zu sehen, wie viele Personen sich für die Ausbildung zum Hausarzt einschreiben werden. „Diese Schwierigkeiten müssen überwunden werden, damit die Effizienz des Öffentlichen Gesundheitswesens nicht abnimmt“, betonte die Sekretärin.
Was das Pflegegeld und die damit verbundenen Wartezeiten betrifft, so wurden für Februar einige Änderungen angekündigt, doch laut Masera ist das Informatiksystem noch immer nicht in der Lage, den Veränderungen bei den Familien und Patienten innerhalb annehmbarer Fristen Rechnung zu tragen.
In Bezug auf den PNRR (Nationaler Plan für Wiederaufbauplan) hat der AGB/CGIL einen ständigen Dialog auf lokaler Ebene gefordert, so wie es die Provinz ihrerseits auf nationaler Ebene gefordert hat und wie es in den Vereinbarungen und Rechtsvorschriften vorgesehen ist. „Die Bereiche lokales Gesundheitswesen, Sozialfürsorge und Verkehr werden kleine und große Projekte durchführen können, laufen dann aber, wie im Falle des Gesundheitswesens, Gefahr, keine ausreichende Mitarbeiteranzahl zu haben“, so Masera.
„Die Attraktivität Südtirols für Arbeitskräfte wird sicherlich durch eine aktive Arbeitsmarktpolitik, aber auch durch eine Wohnungspolitik verbessert. Die Wohnungspolitik darf sich dabei nicht ausschließlich auf den Wohnungskauf, der durch die Inflation sehr schwierig geworden ist, ausgerichtet sein, sondern muss sich auch auf die Vermietung zu tragbaren Mieten konzentriert“, erklärte Masera abschließend.
Der Bürgermeister von Bozen,Renzo Caramaschi, überbrachte Grüße an den Kongress und auch Landeshauptmann Arno Kompatscher übermittelte eine Videobotschaft.
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Kommentare (1)
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tirolersepp
Wie wär’s mal mit Streik !!!
Upps das geht nicht die armen Arbeitgeber !
Jammern wir weiter was sollen wir auch machen, ist nun leider so !