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„Südtirol braucht Ökowende“

Auf Südtirols Obstwirtschaft kommen schwere Zeiten zu, glaubt der Grünen-Landtagsabgeordnete Hanspeter Staffler.

Südtirol hat überregionales mediales Aufsehen erregt. „Leider nicht im positiven Sinn“, so schreibt der Grüne Hanspeter Staffler in einer Aussendung.

Die Süddeutsche Zeitung sowie der Bayerische Rundfunk berichten über die pestizidbelastete Südtiroler Apfelwirtschaft. „Und Südtirol kommt dabei alles andere als gut weg. Zeit, zu handeln“, so Staffler.

Umfang- und aufschlussreich seien die in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichten Auswertungen von über 600 Spritzheften Vinschger Obstbauern. Die Intensität der Spritzfahrten sei extrem hoch, von März bis September gelangten täglich Pestizide auf die Obstbäume und damit in die Umwelt. Über dem Tal hänge eine riesige aber unsichtbare Pestizidwolke.

Am häufigsten kommen – den Berichten zufolge – Pestizide gegen Pilze und Spinnmilben zum Einsatz, auch das vielkritisierte Glyphosat erfreut sich immer noch größter Beliebtheit unter den Obstproduzenten. „Erschreckend ist der hohe Einsatz anderer Pestizide, die von der EU als „vermutlich krebserregend“ eingestuft wurden. Hinzu kommen andere Mittel, deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sehr kritisch zu betrachten sind. Für einige gibt es Bestrebungen, sie EU-weit aus dem Verkehr zu ziehen“, so Hanspeter Staffler.

Weiters heißt es in der Aussendung der Grünen:

„Auf  Südtirols Obstwirtschaft kommen schwere Zeiten zu: der Ausstieg aus der intensiven Pestizidwirtschaft ist unumgänglich, aber das System wehrt sich mit aller Kraft dagegen. Pestizide werden aus klimaschädlichen Erdölprodukten hergestellt, gefährden die Gesundheit der Bäuer:innen und verursachen immer noch große Schäden auf Nicht-Zielflächen, vor allem Wildbienen und Schmetterlinge gehen durch Pestizide zugrunde.

Südtirol braucht daher die Ökowende. Diversifizieung der Produktion, vermehrter Anbau von Zwischenfrüchten und massiver Ausbau des Biolandbaus sind Wege aus der Pestizidwirtschaft. 99 Prozent der Äpfel werden heutzutage exportiert und 99 Prozent des Getreidebedarfs werden importiert, so können lokale Kreisläufe nicht funktionieren.

Obst- und Pestizidlobbys sollen endlich die Zeichen der Zeit erkennen und ihren Widerstand gegen die Ökologisierung der Landwirtschaft aufgeben. Die Pestizidwirtschaft ist in einer Sackgasse angelangt.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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  • romy1988

    Mit Verwunderung stelle ich fest, dass die Menschen im Etsch- und Eisacktal diese Situation einfach so hinnehmen. Vermutlich sind sie bereits dermaßen vergiftet, dass sie es nicht einmal mehr erkennen.

    • rumer

      Im Artikel der Süddeutschen Zeitung kommt ganz klar zum Ausdruck, warum die Äpfel so perfekt sein müssen. Konsument und Handel sind die Schuldigen.
      Grüne, eiert bei den Konsumenten und lasst die Bauern in Ruhe.
      Müssten die Grünen sich selbst ernähren, wir wären sie ganz schnell los.

  • andreas1234567

    Hallo aus D,

    statt sich gegen den unverschämten Rufmorsd an Südtirols Tourismuswirtschaft wenigstens etwas Nachdenkliches entgegenzustellen fällt den Grünen nichts weiter ein als von einer „riesigen, aber unsichtbaren Pestizidwolke über dem Tal“ zu fabulieren.

    Panikmache, masslosse Übertreibung und Besserwisserei haben die Grünen zu bieten, wohlwissend die Lebensmittelversorgung der Weltbevölkerung funktioniert nicht mit der kleinen Bio-Farm.
    Glyphosat „erfreut sich unter Obstproduzenten immer noch grösster Beliebtheit“ ist ebenso dreist wie gemein, als ob die Bauern eine diebische Freude daran hätten das Zeugs zu verspritzen..

    Ein Meisterstück der Grünen, es bleibt zu hoffen bei den nächsten Wahlen gehen sie deswegen wieder ein als es sogar in ihrer selbsternannten Hochburg Mals nur für 7-8% gereicht hat während eine sagen mir mal etwas obskure Partei deutlich zweistellig das Heu in die Scheune gefahren hat.

    Es wäre schon frech genug gewesen der konzertierten Rufmordkampagne der süddeutschen Meinungsmacher einfach nur zu applaudieren und als reine Wahrheit zu verkaufen aber mit unverschämten Äusserungen wie Pestizidwolken über dem Tal“ und das bei den „Obstbauern äusserst beliebte Glyphosat“ wird noch einmal draufgesattelt.

    Das darf in Kürze wieder jeder Wähler entscheiden ob Personen die ihre Region als pestizidgeschwängerte Region beschimpfen als Volksvertreter nach Innen und Aussen geeignet sind

    Auf Wiedersehen in Südtirol, ohne Gasmaske, mit Masken hab ich es eh nicht so und die Grünen haben mit dieser Aussendung auch ihre Maske fallen lassen

  • esmeralda

    @andreas0815,
    wieso „Maske fallen lassen“? Die Grünen setzen sich doch seit jeher für gesunde Lebensmittel und Biodiversität ein. Du hast wohl eine zwanghafte Maskenfixierung

    • andreas1234567

      Hallo @esmeralda,

      das geht doch wohl so ziemlich jedem vernunftbegabten Menschen so.
      Und da kommt dann der Hausverstand ins Spiel.. Was kostet das, wieviele Leute bekommt man damit ernährt?

      Die Aussenddung des grünen Abgeordneten Staffler hat nach meinem Geschmack etwas zuviel Judasgehalt, immerhin wird der Abgeordnete und sein politischer Dunstkreis wohlfeil ernährt, auch von den Pestizidbauern und der Gastro/Hotellerie denen er mit dem Geschwätz von den unsichtbaren Pestizidwoklen über Südtirols Tälern gerade das Vorbuchungsgeschäft für Ostern versauen will.

      Das muss man so benennen und wenn HGV und IDM kuschen und still in ihr Kissen weinen dann machen sie ihren Job nicht

      Auf Wiedersehen in Südtirol

      • meintag

        Andraesxy
        Ihnen ist aber schon bewusst dass Herr Staffler ein Malser ist? Bezüglich Pestizidwolke im Tal. Im Vinschau gibt es einen tollen Radweg nur leider verläuft Dieser fast ausschliesslich durch oder neben Obstwiesen. Gäste gibt es genug welche ungewollt in die Ausbringung der Pestizide gekommen sind. Zum Abgeordnetengehalt und die Mitbezahlung durch die Obstbauern nur Soviel. Durch den Zusammenschluss der Bauern in Fgenossenschaften sollte klar sein dass wenn überhaupt nur Kleinstsummen an Steuern bezahlt werden.

  • brutus

    Meinem Nachbarn wurde von den Anwohnern seinerzeit ein Geschenkskorb überreicht, weil er auf Bio umgestiegen ist…
    …jetzt wird er verflucht, weil er auch mitten in der Nacht behandeln muss und während der Saison die Fenster geschlossen werden müssen (stinkt nach faulen Eiern = Schwefel).

  • andreas

    Bio hat einen begrenzten Markt, da nun mal die Kaufkraft fehlt.

    Und da Discounter im letzten Jahr in D ca. 15% Wachstum hatten, normale Märkte ca. 2% und Bio Rückgänge, geht diese Forderungen an den Bedürfnissen der großen Mehrheit vorbei.

    Nebenbei produziert Gostner Getreide auf 13.200 ha, damit denke ich kann er ganz Südtirol ernähren.

  • dn

    Herr Staffler sollte nicht über Themen reden, bei denen er noch sehr viel Nachhilfe braucht. Bei solchen Diskussionen sind Mittelschüler schon weiter.

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