Gutes Filmjahr
Die 29 Filmprojekte, die 2022 eine Filmförderung der IDM erhalten haben, haben einen Südtirol-Effekt von über elf Millionen Euro generiert.
Die Filmförderung wird immer wieder populistisch kritisiert. Viele glauben, dass die IDM mit der Förderung nur Marketing betreibt, dabei geht die Wertschöpfung weit über das Marketing hinaus.
Drei Förderaufrufe gab es im vergangenen Jahr – zu Jahresbeginn, im Frühsommer und im Herbst. Dabei wurden 24 Projekte aus Italien, davon 17 aus Südtirol, vier Projekte aus Deutschland und eines aus Österreich von einem Expertengremium für eine Finanzierung aus dem Südtiroler Filmfonds vorgeschlagen und per Anordnung zur Förderung zugelassen.
Tatsächlich abgedreht wurden 2022 37 Produktionen – dazu gehören 22 IDM-geförderte Produktionen und 15 weitere, die zum Teil von der Film Commission von IDM bei den Dreharbeiten durch Beratung unterstützt wurden.
„Was uns besonders freut, ist, dass sich von den insgesamt 29 geförderten Produktionen 15 zur Einhaltung der Parameter für das ‚Green-Shooting‘, also für ‚grüne‘, nachhaltige Dreharbeiten verpflichtet haben. Das beweist den Willen der Branche, nachhaltig und umweltbewusst zu arbeiten und zeigt, dass die Einführung dieses Parameters ein richtiger und wichtiger Schritt war“, sagt Vera Leonardelli, Direktorin Business Development von IDM.
„Sieht man sich die Wertschöpfung der geförderten Projekte an, also den sogenannten ‚Südtirol-Effekt‘, dann beläuft er sich auf weit mehr als die 150 Prozent der Fördersumme, die eine Produktion laut Richtlinien mindestens wieder im Land investieren muss“, so Leonardelli, „der Effekt stieg vergangenes Jahr sogar auf 223 Prozent.“ Das bedeutet konkret: Die Filmförderung hat einen Südtirol-Effekt von über elf Millionen Euro generiert. Hinzu kommen ein Dutzend Auftritte von Südtirol-unterstützten Filmen auf renommierten Festivals quer durch Europa.
Etwa ein Dutzend Filmprojekte hat sich bereits für dieses Jahr zum Dreh angekündigt. Dazu gehört unter anderem „Zweitland“, ein Spielfilm des Südtiroler Drehbuchautors und Regisseurs Michael Kofler, der von der Südtiroler helios – sustainable films produziert wird.
Das Projekt stammt von Idee über das Drehbuch bis zur Umsetzung ganz aus Südtiroler Hand: Michael Kofler hat beim IDM Script Lab RACCONTI den Stoff zu diesem Projekt entwickelt, der ein Stück lokaler Geschichte aus den „Bombenjahren“ aufarbeitet, und realisiert ihn nun in Südtirol.
„Call me Levi“ von Neele Vollmar und produziert von der Münchner Produktionsfirma Lieblingsfilm erzählt die Geschichte von Levi Strauss, dem berühmten Erfinder der Blue Jeans. Drehstart in Südtirol ist im Frühsommer. Und für „Le assaggiatrici“ von Silvio Soldini wird im Herbst hierzulande gedreht. Der von Lumière & Co. aus Mailand und Tarantula aus Liège produzierte Spielfilm zeigt das Schicksal einer jungen Frau, die gezwungen wird, als Vorkosterin für Adolf Hitler zu arbeiten.
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Kommentare (4)
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pingoballino1955
Was hat zum Beispiel die Geschichte vom Jeans Erfinder Levi Strauss mit der Südtiroler Wertschöpfung zu tun? IDM Auswüchse???
morgenstern
Was ist denn ein Business Development? Gibt’s dafür kein deutsches Wort?
tirolersepp
Filmförderung bitte in Grenzen !