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„Das macht keinen Sinn“

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Der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) spricht sich gegen eine gesetzlich vorgeschriebene Herkunftskennzeichnung der verwendeten Lebensmittel in der Gastronomie aus.

Der am Mittwoch im zuständigen Gesetzgebungsausschuss des Landtages genehmigte Gesetzesentwurf bringt einen enormen bürokratischen und administrativem Mehraufwand für die gastronomischen Betriebe mit sich, kritisiert der HGV in einer Presseaussendung.

Wenn das Ziel verfolgt werden soll, mehr regionale Produkte in der Gastronomie zu verwenden, weist der HGV darauf hin, dass der erforderliche Versorgungsgrad bei vielen Lebensmitteln regional kaum gegeben ist, etwa ist Geflügel kaum verfügbar und manche im Gesetzesentwurf erwähnten Produkte werden in Südtirol gar nicht hergestellt. „Auch aus diesem Grund sehen wir wenig Sinn in einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung der verwendeten Lebensmittel in den gastronomischen Betrieben“, argumentiert HGV-Präsident Manfred Pinzger.

Zudem verweist der HGV darauf, dass die Herkunftskennzeichnung keine Garantie für Qualität des Produktes ist. Weiters weist der HGV darauf hin, und dies hat auch der Gemeindenverband in seinem Gutachten festgestellt, dass das Land Südtirol nicht ohne weiteres eine eigene Regelung zur Angabe der Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln erlassen kann. Eine EU-Verordnung sieht nämlich vor, dass Herkunftskennzeichnungen nur über nationale Bestimmungen verpflichtend vorgeschrieben werden können.

Der im Gesetzgebungsausschuss abgesegnete Gesetzesentwurf würde zudem bedeuten, dass die nichtgewerblichen Betriebe, wie Buschenschänke, nicht verpflichtet werden, die Herkunftskennzeichnung der Lebensmittel anzuführen. „Diese Ungleichbehandlung zwischen gewerblichen Gastronomiebetrieben und Buschenschänken kann keineswegs akzeptiert werden. Schließlich bieten beide Betriebstypen dasselbe Wienerschitzel oder dasselbe Kalbsgulasch an. Warum der Gastbetrieb angeben muss, woher er das Fleisch bezieht, und der Buschenschank nicht, ist für uns nicht nachvollziehbar“, sagt HGV-Präsident Pinzger.

Sehr wohl spricht sich der HGV aber für die Förderung von freiwilligen Initiativen aus, um den Einsatz von regionalen Lebensmittelprodukten in der Gastronomie zu forcieren. Als Beispiel erwähnt der HGV die von IDM Südtirol vorangetriebene Initiative „Nachhaltigkeits-Label Südtirol“ für Tourismusbetriebe, wo die Verwendung von regionalen Produkten, wie Milch, Joghurt, Äpfel sowie ein bestimmter Anteil an regionalen Weinen, verpflichtend vorgesehen ist.

Der HGV ist überzeugt, dass man weiterhin freiwillige Initiativen zur Herkunftskennzeichnung forcieren soll, anstatt in der betrieblichen Praxis weitere bürokratische und administrative Hürden zu schaffen, heißt es abschließend in der Presseaussendung des HGV.

 

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Kommentare (30)

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  • tirolersepp

    Warum musste eigentlich in Groeden die Sennerei schließen ???

  • franz19

    Wieder einmal so ein Schlaumeiergesetz der SVP Bauern…
    Wie kann es möglich sein die Herkunft auf der Speisekarte anzugeben…Restaurants,Hotels und auch Bauernausschänke haben immer wieder andere Herkünfte des Fleisches..muss jemand jetzt eine Sekräterin einstellen um täglich die Herkunft des Fleisches anzugeben…
    Da sieht man welche Politiker, wir haben….NullAhnung und grosse Klappe um solche Gesetze zu machen.Was schreibt denn der Herr Valazza in seinen Ausschank..Fleisch aus Südtirol, Faschiertes aus Spanien und Schweinerippen aus Holland…
    Ich habt Probleme in Südtirol, bitte bei der nächsten Wahl diese Politiker austauschen,danke

  • pingoballino1955

    Hat Valazza überhaupt nachgedacht bevor er so einen „Stuss“ verzapft hat? Soviel Dummheit muss man ersteinmal besitzen!

    • rumer

      @pingo
      Dummheit? Komisch, die besten Lokale in z. B. Bayern geben in der Speisekarte an, woher ihr Fleisch, Käse usw. kommt. Das nennt man Transparenz, Kundenservice, Kundenbindung usw.

      • andreas

        Du verstehts aber den Unterschied von freiwillig aus Imagegründen und verpflichtend und dem Kunden mitteilen, dass es billig von einem rumänischen Hinterhof kommt?

      • schwarzesschaf

        Wieviele lokale sind das die besten??? 20 30 stück. Wenn bei uns ein lokal etwas einheimisches hst schreiben siecauch vom eiheimischen Rind oder hirsch von tachögglberg oder bär aus martelltal. Und der rest hat es nicht, das ist auch in bayern so und wenn dann ein schnitzel nach wiener art von der sau aus val pusteria und 3 euro mehr kostet dann heisst es buh isch des tuier

    • leser

      Deshalb eignet er sich ja perfekt für den landtag
      Jetzt wo er eine weiße Weste hat erst recht

  • rubhel

    Bauern Blamage. Wer kontrolliert dies. Schade um die Tinte auf der Karte.

  • wichtigmacher

    Jo recht hobm de vom HGV, wos soll man ban Speckbrettl aus Holländische Fockn dazuaschreibm – ???

  • sougeatsnet

    Nix gegen die Bauern, aber man müsste schon den Nachweis erbringen, dass die eigenen Produkte besser sind. Bei genauerem Hinschauen gehen da die Augen auf, aber dies würden wohl einigen nicht gefallen. Solange man mehr als die Hälfte des Futters von weit her zukauft und dann immer noch nur Südtirol drinnen ist muss man wohl fast blind sein.

  • wichtigmacher

    Und um die Infokette zu kompletieren, vielleicht sollten dann die Bauern verpflichtet werden bei jedem Vieh auch genau Buch zu führen, was es gefressen hat: Genfutter aus Übersee, Fischmehl, Heu aus dem Sumpfgebiet aus Oberitalien, Küchenabfälle aus der Gastronomie (Fock), und vielleich auch mal etwas Heu von der Bergwiese, welches der Bauer, beitrags=steuergelder-finanziert halt hat müssen enten, um sein Image zu retten…..

    • wichtigmacher

      Und von der ganzen Medizin die der Vichdokter gschpritzt ho gon zu schweign

    • rumer

      @wichtigmacher
      wird alles schon dokumentiert….kein Bauer darf gentechnikverändertes Futter zukaufen, sonst hat er die Sennerei am Hals. Die kriegen schon mit, wenn einer viel zukauft.
      Medizin? Eine Kuh, die zuviel Medizin brauchen würde, geht vorher zum Metzger.

      • schwarzesschaf

        Entwurmen 3 magnete im den magen schiessen a bissl antibiotika das es rindvieh jnd der fock schneller wochst mit den vorwond hobmer gmiesst geben hot a bisswunde kopp. Kimm lossn mir in heiligen schein in herrgott der bauer hot kuen isch ols a wie verlogen. In wein von kollegen aus italien und do als südtiroler wein verkafen

  • wichtigmacher

    Und vielleicht aa die Weinbauern/Kellereien verpflichten draufzuschreibm, woher der gonze Leps in der Floschn kimmt……

    • robby

      @wichtigmacher, von Wein verstehst du wohl sehr wenig.
      Das Problem ist nicht dieHerkunft der Trauben für den Wein in der 7/10 Flasche.
      Das Problem sind die Fusel die wir auf Berghütten und Schutzhütten serviert bekommen.

      • schwarzesschaf

        Ja und wieso weil der fusel von unten billiger ist es isch ja schun verrucht fir a 7/10 10 euro zohlen und woe schun gschrieben die bauern tun es ja selber a oder sie kaufen unten billig trauben und kelltern sie und dann kommt es pickerle ai südtiroler blauburgunder und bitte nicht abstreiten

  • ostern

    Gilt das auch für den Buschenschank?

    • leser

      Ostern
      Wenn du beim buschenschank trinksch und isst dann wirsd garantiert 120 Jahre alt
      Und einen Vollrausch vom buschenschank wird von der carabiniere freigestellt wenn es sich nicht um Alkoholkonsum handelt sondern sozusagen ist das eine blutbildtherapie

  • dn

    Und doch macht es Sinn. Halt nicht für die Gastbetriebe.

  • 2xnachgedacht

    bürokratieabbau.

  • bernhart

    Finde die Aussagen vom HGV Presidenten richtig,
    Wenn unsere politiker keine anderen probleme haben, als arbeitende betriebe zu schikanieren kööen sie gleich zuhause bleiben.
    So langsam geht alles den Bach runter miut diesen unkompetenten Politiker .

  • paul1

    Mehr Bürokratie, wieder höhere Kosten!!

  • george

    Was plärrt ihr denn hier so herum?
    Bringt das rechte und gesunde hiesige Zeug auf den Tisch und dies zu einem für alle zahlbaren Preis, so braucht ihr euch nicht weiter aufregen und es wird euch auch nichts Weiteres aufgehalst werden.
    Wieso kauft ihr und importiert ihr denn allen möglichen „Schnick-Schnack“ aus allen Winkeln der Welt und braut und kocht Unmögliches zusammen? Ihr tut euch jeglichen überflüssigen Aufwand wohl selber an und dann haben immer andere die Schuld.

  • klum

    Die Umsetzung dieses im Grunde nicht schlechten Ansatzes dürfte schwierig werden. Was muss alles gekennzeichnet werden? Nur das Schnitzel oder auch alle Beilagen?
    Sieht man sich die Importdaten der in Südtirol konsumierten Lebensmittel an, dann stehen in Zukunft zu 95% Holland, Polen, Deutschland, Spanien, Brasilien, Mexiko, Neuseeland oder sonst ein Land drauf. Zumindest bei die Penne al ammatriciana ist es zumindest zu 95% Italien. „Südtirol“ wird statistisch gesehen eher selten vorkommen. Zumindest wenn wir bei der Wahrheit bleiben.
    Wichtig wäre es trotzdem die heimische Lebensmittelproduktion und die regionalen Kreisläufe zu fordern und zu fordern. Vielleicht würde es mit einer gewissen Freiwilligkeit leichter gehen?

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