Die betrogene Schwägerin
Donato Iannece ist in zwei Betrugsfällen nun zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Laut Urteil ist er ein Gewohnheitsbetrüger.
„Ich habe ihr lediglich geholfen, ihr ging es nicht gut“. Im vergangenen Herbst sagte in einem Hauptverfahren wegen Betrugs am Bozner Landesgericht der Angeklagte selbst mehrere Stunden lang aus. Sein Name: Donato Iannece, 65. Er beteuerte, wie stets, seine Unschuld.
Nun aber ist der Mann, der u.a. wegen Geldwäsche im Intalgrani-Verfahren zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war (einen Teil davon musste er im Gefängnis absitzen), in diesem Verfahren für schuldig befunden worden.
Richter Walter Pelino verurteilte Iannece in zwei Betrugsfällen zu einer drakonischen Haftstrafe von zehn Jahren Haft. Im Urteil wird er als Gewohnheitsbetrüger bezeichnet, der innerhalb der vergangenen fünf Jahre spezifisch rückfällig geworden sei.
Im ersten Fall hat der aus der Provinz Avellino stammende und in Südtirol lebende Mann laut Urteil seine Schwägerin (genauer: Die Schwester seiner aktuellen Partnerin) um 266.182 Euro betrogen.
Und zwar indem er die Schwägerin überredete, ihr Geld für ein Investment bei einer Schweizer Bank bereitzustellen. Mit dem Versprechen einer unglaublichen Rendite von 29 Prozent. Das Geld landete tatsächlich auf einem Konto in Lugano, wurde aber nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft umgehend auf ein Konto Ianneces transferiert. Die Schwägerin sah ihr Geld nicht wieder.
Das Verfahren gegen Ianneces mitangeklagte Partnerin, 65, eine aus Venezuela stammende Frau, und einen mitangeklagten 70-jähriger Anwalt aus der Schweiz wurde wegen Verjährung eingestellt.
Im zweiten Betrugsfall ist ein Südtiroler Ehepaar die geschädigte Partei, es beklagt einen Schaden von 23.440 Euro.
Die Masche diesmal: Iannece betätigte sich als Berater in einem Rechtsstreit zwischen dem Sohn des Paares und der Bozner Umweltbetriebe SEAB, welche diesen 2013 entlassen hatten. Iannece versprach 2017 eine Entschädigungszahlung von über 100.000 Euro, die aber nicht eintraf. Iannece wird das Urteil anfechten. (tom)
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