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„Ein minimales Problem“

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Eine neue hochinfektiöse Corona-Variante breitet sich auch in Europa aus. Covid-Einsatzleiter Patrick Franzoni erklärt, wie gefährlich die neue Kraken-Variante ist.

von Markus Rufin

Wenn Corona nochmal gefährlich wird, dann nur mit einer neuen Variante. So lautet die weit verbreitete Meinung der Experten. Die aktuell in Italien dominante Omikron-BA.5-Variante sei zwar hochansteckend, da die Bevölkerung aber gut durchgeimpft und durchseucht ist, ist der Krankheitsverlauf zumeist mild.

Doch aktuell befindet sich eine neue Variante auf dem Vormarsch, die auch noch einen bedrohlich klingenden Namen hat: Die Kraken-Variante. Es handelt sich dabei um eine Abwandlung der Omikron-Variante, die über Amerika nun auch in Europa angekommen ist. Es soll sich um eine Variante handeln, die ersten Erkenntnissen zufolge wohl ansteckender ist als alle Varianten zuvor.

„Dennoch würde ich mich aufgrund dessen und aufgrund des Namens nicht verunsichern lassen“, entwarnt der stellvertretende Covid-Einsatzleiter Patrick Franzoni. „Da es sich um eine Abwandlung der Omikron-Variante handelt, ist sie wohl nicht sehr gefährlich.“

Im Vergleich zur Delta-Variante, die nicht nur hochansteckend war, sondern auch klinisch schwere Verläufe verursacht hat, sei Omikron weniger gefährlich. Das sei nun wahrscheinlich auch bei der Kraken-Variante der Fall.

„Das Virus versucht sich immer schneller auszubreiten. Gleichzeitig ist es nicht vorteilhaft, wenn es schwere Verläufe verursacht“, erklärt Franzoni. Ziel des Virus sei es also, sich noch schneller zu verbreiten, ohne dem Wirt zu schaden.

Zumindest die schnelle Ausbreitung scheint der Kraken-Variante zu gelingen. In Amerika sind mittlerweile fast 40 Prozent der Neuansteckungen auf die neue Variante zurückzuführen, in Europa aber gerade einmal 2,5 Prozent und in Italien sogar noch weniger. In Südtirol sei die Variante noch nicht angekommen, obwohl die Neuinfektionen im Vergleich zur letzten Woche um 24 Prozent zugenommen haben – der Covid-Einsatzleiter bringt das jedoch mit den Feiertagen in Verbindung und glaubt, dass es keinen signifikanten Anstieg mehr geben wird.

Ob eine weitere Ausbreitung erfolgt, sei nicht sicher, doch selbst wenn das der Fall ist, zeigt sich Franzoni nicht beunruhigt: „Ich erwarte mir keine Verschlechterung der aktuellen Situation, denn auch in Amerika hat es trotz der vielen Ansteckungen keinen Anstieg der Hospitalisierungen gegeben.“

Selbst wenn sich die Variante durchsetzen sollte, wäre das laut Franzoni hinnehmbar, da Italien und Südtirol gut durchimpft und breit durchseucht seien. Nichtsdestotrotz unterstreicht er einmal mehr, dass es ein gewisses Risiko für gefährdete Personen gibt: „Ältere Personen und Hochrisikopatienten sollten ihre Impfung immer wieder auffrischen. Leider fehlen noch viele, die ihre Viert- und Fünftimpfung noch nicht gemacht haben.“ Diese sei jedoch nötig, um schwere Verläufe zu verhindern.

Für junge gesunde Personen eiche laut den Daten das Sanitätsbetriebes hingegen die Drittimpfung nach wie vor aus. Prinzipiell sei die Kraken-Variante daher nur ein „minimales Problem“.

Was die Krankenhausbelastung angeht, so sei nicht das Coronavirus, sondern das Influenza-Virus und RSV problematischer. „Aktuell zirkulieren vor allem diese drei Erreger in Südtirol, aber bei Corona verspüren die Erkrankten zumeist nur leichte Symptome wie Halsschmerzen“, meint der Covid-Einsatzleiter. „Bei den anderen beiden Viren liegen die Patienten fünf bis sechs Tagen mit hohem Fieber und anderen Beschwerden im Bett. Jeder, der das hatte, kann bestätigen, dass es nicht ohne ist.“

Obwohl derzeit in Südtirol also drei Viren zirkulieren, sei die Lage in den Krankenhäusern entspannt. Wie viele Personen genau auf den Intensivstationen liegen, kann Franzoni nicht sagen, er weiß allerdings, dass sich die Zahl der Influenza-Intensivpatienten nicht von anderen Jahren unterscheidet. Hinzu. Kommen rund zwei bis drei Coronapatienten, die aber auch ohne Sars-COV-2 auf die Intensivabteilung gekommen wären, sowie einige Kinder, die an RSV erkrankt sind, die allerdings in der Pädiatrie behandelt werden und denen es so weit gut gehe.

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Kommentare (1)

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  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    Fanatiker-Coronesisch: „zwei bis drei Coronapatienten, die aber auch ohne Sars-COV-2 auf die Intensivabteilung gekommen wären,“

    Deutsch: Umgeimpfte oder unvollständig Geimpfte sind nicht darunter..

    ………
    Fanatiker-Coronesisch: „Wenn Corona nochmal gefährlich wird, dann nur mit einer neuen Variante. So lautet die weit verbreitete Meinung der Experten“

    Deutsch: Es braucht natürlich weiterhin einen Covid-Einsatzleiter, Experten ,Modellieren ,Warner und Geld, Geld, Geld
    ………..

    Fanatiker-Coronesisch: „Es soll sich um eine Variante handeln, die ersten Erkenntnissen zufolge wohl ansteckender ist als alle Varianten zuvor.“

    Deutsch: Sie ist noch ansteckender wie der Urtyp, der brasilianische, indische, südafrikanische, das alpha, beta, gamma und delta des Todes und die hochansteckendste Omicron-Variante.

    Auf Wiedersehen hinterm Ofen, wer sich immer noch damit vorlocken lässt viel Spass

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