Serafins Stellplätze
Parkplatz-Posse in Niederlana, wo in einer Nacht- und Nebelaktion rund 20 Stellplätze vor dem Discounter Eurospin abgesperrt wurden. Bürger und Kunden wundern sich.
von Karin Gamper
Kein erklärendes Schild, nur ein Signalband, das etwa zwei Dutzend Stellflächen absperrt und somit unbenutzbar macht. Dieses Bild präsentiert sich seit Oktober vergangenen Jahres auf dem Parkplatz vor dem Eurospin in Niederlana. Wer dort eine Parklücke sucht, tut sich schwer eine zu finden, da die verbliebenen Stellflächen bei Weitem nicht mehr für alle Kunden ausreichen.
Die Signalbänder wurden – so heißt es – in einer Nacht- und Nebelaktion angebracht. Der Sinn bleibt unklar. Die Bürger wundern sich deshalb schon länger. Über den Hintergrund der Parkplatz-Posse kursieren mangels genauerer Informationen daher allerlei Erklärungsversuche. Wer im Discounter selbst nachfragt, wird an die Gemeinde verwiesen. Doch Bürgermeister Harald Stauder präzisiert auf Nachfrage: „Die Stellplätze beim Eurospin sind in Privatbesitz, weshalb wir Sie bitten möchten, sich direkt an den Eigentümer zu wenden“. Wer ist der Eigentümer? „Das sieht man im Regelfall im Grundbuch. Würde mich wundern, wenn es in diesem Fall nicht so wäre”, wimmelt Stauder ab.
Aufschlussreicher ist da ein Anruf bei Martin Hitthaler, dem Chef der Eurospin-Eigentümergesellschaft Anjoka in Pfalzen. Der Unternehmer erklärt: „Die abgesperrten Stellplätze gehören Serafin Unterholzner, der unter dem Parkplatz ein Bistro eröffnen möchte“. Dort befinde sich unterkellert ein etwa 2.000 m² großer Raum, den Unterholzner zur Mensa umbauen möchte.
Der Baumeister aus Völlan, der mit seiner Lanabau einen Millionen-Crash hinlegte, hat den gesamten Eurospin-Wohnkomplex in den 1900er Jahren errichtet. 1997 hat Eurospin bzw. Anjoka dort eine Filiale eröffnet. Die jetzt gesperrten Stellflächen dienten seither auch als Kundenparkplatz, die von Anrainern und Kunden kostenlos mitbenutzt wurden.
Die plötzliche Absperrung der aus der Konkursmasse zurückgekauften Parkplätze ist durchaus regulär. Allerdings ist Eurospin-Chef Hitthaler schon einigermaßen verwundert. „Herr Unterholzner hat angefragt, ob wir uns am Bistro-Bau beteiligen. Als wir abgelehnt haben, wurden die Stellplätze abgesperrt“. Für ihn, so Hitthaler, sei dies nun ein großer Schaden. Gab es Verhandlungsversuche? Martin Hitthaler: „Ja, aber sie sind ohne Ergebnis verlaufen“.
Serafin Unterholzner selbst war für keine Stellungnahme zu erreichen.
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Kommentare (12)
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bettina75
Der Enzianmann sollte dazu umgehend eine Landtagsanfrage starten.
andreas
Sie gehören Serafin, er und Hitthaler sind sich bei Verhandlungen nicht einig geworden und Serafin lässt nicht mehr zu, dass Hitthalers Kunden die Parkplätze kostenlos benutzen.
Was ist daran so eigenartig?
hallihallo
von meinen nachbarn läßt mich auch niemand parken .
aber mit parkautomaten könnte das problem wohl behoben werden.
prof
Alle welche durch Unterholzners Pleite selbst in Schwierigkeiten geraten sind und viel Geld verloren haben werden sich wohl verarscht fühlen.
exodus
Und alle beide leben prima vom Geld der Steuerzahler, Schamgefühl ist für solche Typen ein Fremdwort….
wichtigmacher
alles ist möglich in Saufirol, darf dir nur nix zu blöd sein…..
murega
Dass man auf Parkplatzen, die anderen gehören nicht parken darf, sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
Aber im Text steht, Herr Unterholzner hat diese aus der Konkursmasse zurückgekauft. Mienes Wissens war die Lanabau eine KG, eine Personengesellschaft. Dementsprechend unverständlich wie eine Person mit Millionen an Schulden Immobilien kaufen kann…
pingoballino1955
Wenn ich Gläubiger wäre,würde ich der „Sache“Nachgehen,kenne Einige!!!