Patriarchale Dunkelheit
Gäste-Ospiti-Guests: Die Ausstellung der Semesterarbeiten der Fakultät für Design und Künste am Campus in Bozen ist am 20. und 21. Jänner zu sehen.
Ob Letzte Generation, Antropozän, Nachhaltigkeit oder alte weiße Männer: auch im zu Ende gehenden Wintersemester widmeten sich Studierende der Fakultät für Design und Künste in ihren Arbeiten aktuellen Diskursen sowie gesellschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen.
Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung können am 20. und 21. Jänner 2023 am Campus Bozen der unibz bei der Ausstellung „GästeOspiti-Guests“ (GOG) besichtigt werden.
Im Jänner steht an der unibz traditionell die Ausstellung GOG auf dem Programm: eine Werkschau, in der die aktuell mehr als 300 Studierenden der Fakultät für Design und Künste mit ihren Arbeiten des Wintersemesters an die Öffentlichkeit gehen. Design- und Kunstinteressierte können am kommenden Freitag von 18 bis 21 Uhr und am Samstag von 11 bis 17 Uhr in den Ateliers und
Räumlichkeiten der Fakultät Produkte, Projekte und Installationen erleben, die in den Studiengängen für Design, Kunst sowie Eco-Social Design entstanden sind.
Auch in diesem Studiensemester konfrontierten sich die Studierenden mit einigen brandaktuellen Themen: darunter die aufsehenerregenden Protestaktionen von Klimaaktivist*innen mit weltbekannten Kunstwerken, die Studierende als eine neue Form von Ikonoklasmus reflektierten, um darauf bei der Erstellung und Ausstellung ihre eigenen Arbeiten eine Antwort zu geben.
In einem weiteren Studio setzten sich Studierende damit auseinander, wie Landschaft im Anthropozän, dem vom Menschen bestimmten geologischen Zeitalter, verstanden und dargestellt wird – wenn uns beispielsweise neueste Bildtechnologien erlauben, Ereignisse an einem Ort minutiös zu rekonstruieren und auch utopische Szenarien ohne existierende Orte zu schaffen.
Wie immer sind einige der Projekte, Studios und Kurse in Bereichen wie Kunst, Produkt- und Ausstellungsdesign, Visuelle Kommunikation, Video, Typographie und öko-soziales Design in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und Unternehmen entstanden – darunter das „White Marble Project“.
In Zusammenarbeit mit Lasa Marmo wurde die Wertschöpfungskette des Marmorabbaus, der Materialverarbeitung und des Abfallmanagements vor Ort untersucht, um verantwortungsvolle Lösungen und Gestaltungsvorschläge für die Nutzung dieser begrenzten natürlichen Ressource zu entwickeln.
Die visuelle Kommunikation von Nachhaltigkeit ist in der Ausstellung genauso Thema wie die Frage, wie Design in einer Welt der ständigen Krisen und des Chaos aussehen kann.
Licht in die „patriarchale Dunkelheit” zu bringen versuchten Studierende in einem Photographie-Workshop zum Phänomen der „old white man“, der alten weißen Männer: „Woher kommen sie, was machen sie, wofür sind sie verantwortlich? Sind sie alle gleich – in ihrer Hilflosigkeit, ihrer Angeberei, ihrer Art, jung sein zu wollen, etwas darstellen zu wollen…sind sie ein Phänomen? Sollen wir lachen?“
Ein Rundgang durch die Ausstellung, auch verbunden mit persönlichen Gesprächen mit den Studierenden, steht allen Interessierten offen. Die Ausstellung am Campus Bozen, wird am 20. Jänner um 18 Uhr eröffnet und bleibt bis Samstag 21. Jänner um 17 Uhr zugänglich.
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