Zu wenige Stützlehrer
Stefano Barbacetto wurde beim Kongress der Gewerkschaft Bildung und Wissen (GBW/FLC) des AGB/CGIL in Bozen als Generalsekretär bestätigt.
Diese Fachgewerkschaft organisiert und vertritt Lehrpersonen der staatlichen und privaten Schulen, der Universitäten, Forschungseinrichtungen und Konservatorien.
In seinem Bericht hob der Generalsekretär der GBW/FLC die Tatsache hervor, dass in der Provinz Bozen das Verhältnis zwischen Stützlehrern und Schülern mit Anspruch auf Förderung bei etwa eins zu sechs liegt, anstatt bei eins zu zwei wie im übrigen Italien:
„In der Tat hat sich die Gesetzgebung des Landes nicht an die Verbesserungen auf nationaler Ebene angepasst. Das Verhältnis ist eins zu vier, wenn man die Integrationsassistenten berücksichtigt, die zwar eine wichtige Rolle spielen, aber keinesfalls mit den Stützlehrern gleichzusetzen sind. Neben dem Beschäftigungsaspekt geht es dabei auch um die sozialen Rechte der Jugendlichen“.
Stefano Barbacetto erinnerte dann an die nur teilweise Zufriedenheit der Fachgewerkschaft mit den anstehenden Gehaltsanpassungen: „Die Provinz hat ihr Versprechen, die Lehrer der staatlichen Schulen auf das gleiche wirtschaftliche Niveau wie die Berufsschullehrer zu bringen, noch nicht gehalten“.
Darüber hinaus wurde die Praxis des Landes kritisiert, von Zeit zu Zeit kleine Beträge für Verhandlungen zur Verfügung zu stellen, was die Verhandlungen in die Länge zieht und es schwierig macht, weitreichende vertragliche Plattformen zu wichtigen Themen vorzulegen, wie z.B. die jüngste Reform des Elternurlaubs, der in den Südtiroler Schulen noch immer nicht angewandt wird.
An dem Kongress nahmen rund 40 Delegierte, die Vertreterin der nationalen FLC Manuela Calza und die Generalsekretärin des AGB/CGIL, Cristina Masera, teil.
Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)
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Kommentare (4)
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dn
Bleibt beim Thema am Ball. Wer Inklusion will, muss auch genug Lehrerinnen und Lehrer anstellen, soll die Inklusion nicht nur Schönfärberei sein sondern auch gelingen.
unglaublich
@dn – sehr richtig! Das immer wieder so gepriesen Südtiroler Integrationsmodell ist nicht mehr. Totgespart, weil Bildung in Südtirol die „rote Laterne“ innehat.
Aber vor den Wahlen werden sicher wieder viele Parolen (wie wichtig Bildung sei) geschwungen.
romy1988
Elternurlaub? Bei 3 Jahren Mutterschaft? Geht’s jetzt? Gut, wenn die Politik nicht immer hinhört.
dn
Eltern dürfen ihre Kinder auch selbst unterrichten, wem’s nicht passt. In Zukunft vielleicht auch notwendig.