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Reiche & „Arme“

Manfred Schullian ist zum siebten Mal in Folge der reichste Parlamentarier Südtirols in Rom. Mit 491.909 Euro verdient der Kalterer fünf Mal so viel wie Vize-Premier Matteo Salvini.

von Matthias Kofler

Die Zahlen muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Ein Kammerabgeordneter in Rom hat Anspruch auf eine monatliche Nettoentschädigung von 5.000 Euro zuzüglich einer „diaria“ von 3.503,11 Euro sowie einer Pauschale für Kostenrückerstattungen im Ausmaß von 3.699 Euro. Hinzu kommt eine jährliche Telefonkostenerstattung in Höhe von 1.200 Euro und eine dreimonatliche Reisekostenpauschale von bis zu 3.995 Euro.

Noch besser ergeht es einem Senator: Sein Nettogehalt beläuft sich auf 5.304,89 Euro zuzüglich eines Tagegelds von 3.500 Euro, einer Mandatskostenerstattung von 4.180 Euro und einer Pauschalvergütung für Telefon und Transport von 1.650 Euro. Eine britische Studie über die Gehälter von Abgeordneten in Europa hat errechnet, dass ein italienischer Volksvertreter rund 120.500 Pfund pro Jahr kostet. Praktisch doppelt so viel wie ihre britischen Kollegen, die 66.000 Pfund kosten, und sogar sechsmal so viel wie die spanischen Politiker.

Dabei ist das Abgeordnetengehalt für einige Parlamentarier in Rom nur ein Zubrot, da sie neben der politischen Tätigkeit auch noch einer lukrativen Arbeit nachgehen. Ein berühmtes Beispiel ist Manfred Schullian. Mit einem Jahreseinkommen von 491.909 Euro verdient der Kalterer SVP-Kammerabgeordnete und Sprecher der Gemischten Fraktion fast fünf Mal so viel wie Vize-Regierungschef und Transportminister Matteo Salvini, der auf ein Gesamteinkommen von 115.852 Euro kommt. Schullian ist damit erneut der reichste Parlamentarier Südtirols in Roms. Und dies nun bereits zum siebten Mal in Folge! Das belegen die Einkommenserklärungen der Senatoren und Onorevoli für das Jahr 2021, die auf der Homepage des Parlaments veröffentlich wurden. Im Vergleich zum Jahr 2020 musste der Kalterer aber leichte Verluste hinnehmen. Damals hatte sein Einkommen noch 501.0987 Euro betragen. Schullian ist außerdem glücklicher Besitzer von 14 Immobilien – der Großteil davon befindet sich in Kaltern, zwei liegen in der Toskana – sowie von acht Grundstücken. Er fährt einen Smart und einen Renault 4 aus dem Jahr 1987.

Wie sieht es bei den anderen Südtiroler Mandataren in Rom aus?

Der Pusterer SVP-Senator Meinhard Durnwalder liegt mit einem Jahreseinkommen von 182.949 Euro erneut auf dem zweiten Platz im Einkommen-Ranking. Allerdings ist der Verdienst des Rechtsanwalts im Vergleich zum Vorjahr (249.206 Euro) deutlich geschrumpft. Das Siegertreppchen komplettiert die Kammerabgeordnete Renate Gebhard mit einem Einkommen von 171.842 Euro (2020 waren es „nur“ 156.962 Euro). Nur zu Blech reichte es für den Neo-Kammerabgeordneten Alessandro Urzì, der im Wahlkreis Vicenza für die Meloni-Partei Fratelli d’Italia ins Parlament gewählt wurde. Der langjährige Landtagsabgeordnete darf sich über ein Gesamteinkommen von 158.709 Euro freuen. Kleinere Brötchen muss Julia Unterberger backen: Das Einkommen der Fraktionssprecherin der Autonomiegruppe beschränkt sich auf 123.225 Euro. Das sind über 20.000 Euro weniger als noch im Jahr 2020. Der ärmste unter den Reichen ist Dieter Steger.

Der Bozner SVP-Kammerabgeordnete muss sich mit einem Jahreseinkommen von 84.114 Euro begnügen. Der Neo-Senator Luigi Spagnolli und seine Bozner Kollegin Michaela Biancofiore haben ihre Einkommenserklärung noch nicht veröffentlicht.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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