Quallen im Becken
Im ersten Stock des Naturmuseums schwimmen Dutzende von Meeresquallen in einem speziellen neuen Kreiselbecken. In einer nahegelegenen Vitrine ist zudem das seltene, 243 Millionen Jahre alte Fossil einer kleinen Qualle aus den Dolomiten zu sehen.
Bei den Tieren im Aquarium handelt es sich um sogenannte Gepunktete Wurzelmundquallen (Phyllorhiza punctata), die im Naturmuseum Südtirol geboren wurden.
„Sie haben eine schwache Nesseltätigkeit, leben in Symbiose mit mikroskopisch kleinen einzelligen Algen und ernähren sich von Plankton und den Produkten der Photosynthese ihrer symbiotischen Algen,“ erklärt Massimo Morpurgo, Kurator für Aquarien im Museum.
Der Lebenszyklus dieser Tiere umfasst zwei Stadien: den Polyp und die Qualle. Ausgewachsene Quallen pflanzen sich geschlechtlich fort. Nach der Befruchtung setzen die weiblichen Quallen Larven (Planulae) frei, die eine Zeit durch das Wasser schwimmen und sich schließlich am Boden festsetzen, wo sie sich zu Polypen entwickeln.
Diese Polypen produzieren durch Abschnüren kleine Quallen (Ephyren), die schnell wachsen und in wenigen Monaten erwachsen sind.
Hinter den Kulissen des Museums werden in speziellen Behältern außerdem winzige Polypen gezüchtet, die in regelmäßigen Abständen 2 bis 3 Millimeter große Ephyren produzieren.
Das Quallenfossil
In einer Vitrine neben dem Quallenbecken ist auch das seltene Fossil einer kleinen Qualle zu sehen, das am Piz da Peres in der Nähe des Furkelpasses zwischen St. Vigil in Enneberg und Olang gefunden wurde:
Vor etwa 243 Millionen Jahren, in der Mittleren Triaszeit, wurde sie an einen tropischen Strand gespült und hinterließ dort ihren Abdruck. „Es handelt sich dabei um einen ganz außergewöhnlichen Fund,“ betont Herwig Prinoth, Konservator für Paläozoologie im Museum, „denn nur in den seltensten Fällen kann eine Qualle versteinern, da sie zu 98 Prozent aus Wasser besteht. Nur durch den sehr feinen Schlamm, in den die Qualle eingebettet wurde, konnte sich ihr Abdruck erhalten.“
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