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Das Waffen-Rätsel

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Zwei Kriegspistolen und Diebesgut sichergestellt: In Brixen ist am Tag vor Heiligabend ein 30-jähriger Mann verhaftet worden. Was hatte er vor?

von Thomas Vikoler

Der Mann, der normalerweise in der Schweiz lebt, wollte Weihnachten bei nahen Verwandten in Brixen verbringen.

Ob er auf seiner Reise auch Weihnachtsgeschenke mitgebracht hatte, ist nicht bekannt. Erwiesen ist hingegen, dass die Polizei bei ihm am vergangenen Freitag gefährliche Gegenstände fand: Zwei Pistolen mit abgeschliffener Matrikelnummer, die von den Ermittlern als Kriegswaffen eingestuft wurden. Dazu einige Schuss Munition.

Die beiden Waffen wurden in der Brixner Wohnung von Verwandten sichergestellt, wo der 30-jährige Slowake übernachtete.

In seinem Fahrzeug fand die Polizei außerdem: Mehrere Computer und Elektrogeräte, die mutmaßlich von einem zwei Tage zuvor auf den Sitz der Podini Holding in der Bozner Galileistraße verübten Einbruch stammen. Dazu mehrere ausländische Autokennzeichen und verschiedenes vermeintliches Diebesgut.

Der Mann wurde nach den Durchsuchungen festgenommen und ins Bozner Gefängnis gebracht. Beim Garantieverhör verweigerte er die Aussage, es wurde U-Haft gegen ihn verhängt.

Bei seiner Festnahme am vergangenen Freitag erklärte der 30-Jährige gegenüber der Polizei, er habe die beiden Pistolen im Internet angeschafft.

Wofür?

Darauf gab der Festgenommene keine Antwort. Die Ermittler gehen nicht davon aus, dass es sich bei den beiden Waffen nicht um Weihnachtsgeschenke handelte, sondern dass sie der gebürtige Slowake bei weiteren Einbrüchen oder Überfällen in Südtirol einsetzen wollte. Infolge des Ukraine-Krieges sind derzeit, wie es am Bozner Landesgericht heißt, Waffen leicht zu beschaffen.

Zur Herkunft des sichergestellten Diebesgutes sind Polizei-Ermittlungen im Gange.

Doch wie es aussieht, wird der nunmehrige U-Häftling bald wieder auf freiem Fuß sein.

Seine Verteidigerin Amanda Cheneri hat mit der Staatsanwaltschaft bereits einen gerichtlichen Vergleich über 17 Monate Haft auf Bewährung wegen Besitzes von Kriegswaffen und deren Nicht-Meldung, Hehlerei und (voraussichtlich) Diebstahl ausgehandelt.

Der Deal soll in den nächsten Tagen von einem Richter besiegelt werden. Der Beschuldigte ist bisher in Italien nicht vorbestraft.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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