Die Diakon-Weihe
Am Stephanstag hat Bischof Ivo Muser im Dom von Brixen die Diakone Ivan Wegleiter (Algund) und Roberto Mataloni (St. Michael/Eppan) geweiht.
Am Stephanstag hat Bischof Ivo Muser im Dom von Brixen einen Dank- und Jubiläumsgottesdienstes für 25 Jahre Ständiges Diakonat in der Diözese Bozen-Brixen gefeiert.
Höhepunkt des Gottesdienstes war die Diakonenweihe von Ivan Wegleiter (Algund) und Roberto Mataloni (St. Michael/Eppan). Wegleiter ist der erste Ständige Diakon in der Diözese, der sich entschlossen hat, ein eheloses Leben zu führen.
1997 sind in der Diözese Bozen Brixen die ersten Ständigen Diakone geweiht worden. Das Ständige Diakonat ist ein eigenständiges Amt, das geeigneten getauften Männern nach einer dreijährigen Ausbildung durch den Bischof übertragen wird.
Auch verheiratete Männer können diesen Weg gehen.
Diakone verkünden das Wort Gottes, engagieren sich im sozialen und karitativen Bereich, leiten Wort-Gottes-Feiern, assistieren bei der Messfeier und bei der Eheschließung, spenden Taufen, halten Beerdigungen.
Wer sich entschließt, unverheiratet Diakon zu werden, muss mindestens 25 Jahre alt sein und nach der Weihe ehelos bleiben, also zölibatär leben. Ein verheirateter Mann wird dagegen frühestens mit 35 zum Diakonat zugelassen und benötigt die schriftliche Zustimmung seiner Ehefrau.
Aktuell wirken 26 Ständige Diakone in Südtirol, mit der Weihe von Ivan Wegleiter und Roberto Mataloni sind es 28.
„Diakon ist mehr als ein festlich gekleideter liturgischer Assistent”
Bischof Muser sagte, dass er ganz bewusst für den heutigen Tag, den Stephanstag, gewählt habe, um 25 Jahre Ständige Diakone in unserer Diözese zu feiern und zwei neue Ständige Diakone zu weihen.
„Der Diakon ist mehr als ein festlich gekleideter liturgischer Assistent. Um die Sicht auf seine Aufgaben zu weiten, schauen wir auf die Persönlichkeit des hl. Stephanus, der als Prototyp des Diakons gilt. Stephanus ist die repräsentativste Figur innerhalb einer Gruppe von sieben Männern in der Urkirche von Jerusalem, die von den Aposteln vor allem zum ‘Dienst an den Tischen’, das heißt zum caritativen Sozialdienst, ausgesucht und bestellt werden”, sagte der Bischof.
Ständige Diakone: Erste Weihe vor 25 Jahren
Die ersten Ständigen Diakone in unserer Diözese waren Giorgio Bolognani, Günther Plaikner und die bereits verstorbenen Alois Comploj-Purger, Hermann Forer und Peter Mayr.
Bei ihrer Weihe im Brixner Dom am 9. März 1997, sagte Bischof Wilhelm Egger in seiner Predigt: „Wozu brauchen wir Ständige Diakone? Was tut ein Ständiger Diakon? Seine wichtigste Aufgabe ist es, ein Zeichen dafür zu sein, dass Jesus zum Diener der Menschen geworden ist. Die Kirche braucht solche Person gewordene Zeichen! Die Weihe der ersten Ständigen Diakone in unserer Diözese, die ich heute spende, erinnert mich, die anwesenden Priester und alle Gläubigen daran, dass das Dienen ein Kennzeichen unseres Lebens sein muss.“ Damit habe Bischof Wilhelm das Entscheidende gesagt, betonte Bischof Muser bei der Feier.
“Diakone sind keine Ersatzpriester”
“In einer Zeit, in der es an Priestern und Gläubigen mangelt, sind Diakone kein Ersatz für die einen oder die anderen! Diakone sind keine Ersatzpriester und keine Lückenbüßer! Es geht nicht um Ersatz oder um das Verdrängen anderer Dienste, sondern um die Förderung all dessen, was Kirche aufbaut und auch sakramental erfahrbar macht. Deswegen bin ich davon überzeugt, dass es wichtig ist, Diakone zu wollen und dankbar zu sein für ihr Sein und Tun“, ist Bischof Ivo Muser überzeugt.
„Ich danke unseren ständigen Diakonen, ihren Ehefrauen und Familien. Es ist wichtig, dass bei der Weihe eines verheirateten ständigen Diakons die Zustimmung seiner Frau eingeholt werden muss. Ich danke Ihnen, liebe Ehefrauen, dass Sie an der Seite Ihres Mannes stehen, dass Sie zur Verfügung stehen und dienen, dass Sie die Ordination Ihres Ehepartners verstehen und mittragen. Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung. Auch dies ist ein diakonischer Dienst. Für einen verheirateten ständigen Diakon bleiben Ehe und Familie seine erste Berufung und Verantwortung”, sagte der Bischof.
Weihe von Wegleiter und Mataloni
Höhepunkt des Dank- und Jubiläumsgottesdienstes für 25 Jahre Ständiges Diakonat in unserer Diözese war die Weihe der zwei neuen Ständigen Diakonen Ivan Wegleiter und Roberto Mataloni.
#Durch die Handauflegung des Bischofs und das Weihegebet wurden die Kandidaten zum Diakon geweiht. Dazu kamen die Übergabe des Evangeliums, das der Diakon zu verkünden hat, und das Anziehen der liturgischen Gewänder.
Ivan Wegleiter stammt aus Algund, ist 50 Jahre alt und Mittelschullehrer von Beruf. Als Pfarrgemeinderatspräsident in St. Nikolaus/Meran ist er auch ehrenamtlich in der Ortskirche engagiert. Wegleiter arbeitet auch in der Gefangenenseelsorge und hat theologische Vorkenntnisse im Rahmen eines Teils des Theologiestudiums erworben.
Ivan Wegleiter ist der erste Ständige Diakon in der Diözese, der sich entschlossen hat, ein eheloses Leben zu führen.
Roberto Mataloni ist Jahrgang 1958 und arbeitete bis zu seiner Pensionierung 35 Jahre lang als Carabiniere.
Er engagiert sich im Pfarrgemeinderat von St. Michael/Eppan und hat eine theologische Ausbildung am Istituto di Scienze Religiose in Bozen absolviert.
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Kommentare (2)
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pingoballino1955
Die zwei ALLERLETZTEN in Südtirol?
dn
Im Moment die Letzten. Danach kommen sie als Missionare aus Südamerika und Afrika. Inzwischen müssen die dann Angst haben, dass wir sie in einen Plentnkessl stecken.