Die Unterschriftenaktion

Die Bergstation
Obwohl es bereits eine Finanzierungszusage gibt, stellen sich nach wie vor viele Bürger gegen die Standseilbahn Meran-Schenna. Ein eigenes Komitee hat nun eine Unterschriftenaktion dagegen gestartet.
von Markus Rufin
Seitdem im Sommer die Machbarkeitsstudie für eine Standseilbahn von Meran nach Schenna vorgestellt wurde, wird das Vorhaben kritisiert. Insbesondere Besitzer von Grundstücken, Immobilien oder Hotels in der Nähe des Karl-Wolf- und des Verdi-Platzes haben kein Interesse am Bau der Bahn.
Nun – nur wenige Tage nachdem die Finanzierungszusage aus Rom kam – haben sich die Gegner zu einem eigenen Komitee zusammengeschlossen. „Im Moment sind nach wie vor die gleichen Leute dabei, die das Projekt von Anfang an kritisiert haben, es hat dann aber etwas gedauert, bis wir uns formiert haben“, erklärt Martin Kirchlechner vom Ottmangut Meran, der gemeinsam mit Emiliano Lutteri zu den Sprechern des Komitees „So nicht – Standseilbahn Meran-Schenna“ gehört.
Derzeit besteht die große Aufgabe des Komitees darin, Unterschriften zu sammeln und vor allem über das Projekt aufzuklären. Denn der größte Skandal an dieser Standseilbahn sei, dass kaum jemand informiert wurde. „Es wirkt so, als hätte Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider im Sommer einen Anruf aus Rom bekommen, dass er 40 Millionen Euro für ein solches Projekt erhält und das im Schnellverfahren durchgeboxt hat“, ärgert sich Kirchlechner. Bezeichnend dafür sei, dass erst im letzten Moment die betroffenen Grundbesitzer zur Informationsveranstaltung im August eingeladen wurden.
Nach wie vor handle die Politik nicht transparent. So verweisen insbesondere die Lokalpolitiker im Gespräch mit dem Komitee immer wieder darauf, dass es sich nur um eine Machbarkeitsstudie handle, gelichzeitig gebe es aber auch ein Projektantrag. Zugleich zeige man sich im Gespräch mit den Kritikern offen, nur um dann in den Medien so zu tun, als wäre alles in Stein gemeißelt.
Doch das Schlimmste an der ganzen Situation sei, so Kirchlechner, dass nur wenige über das Projekt und die Auswirkungen Bescheid wissen. Das Komitee hat daher nun begonnen Flyer zu verteilen und die Bürger über das Projekt zu informieren: „Es gibt zwar jetzt eine Finanzierungszusage von 37,5 Millionen Euro, für das Projekt sind derzeit aber 110 Millionen veranschlagt, dabei wird es vermutlich nicht bleiben.“
Außerdem schaffe man mit der Standseilbahn ein weiteres Mobilitätszentrum mitten im Zentrum, in einem bisher ruhigen Viertel. Und das obwohl mit dem Küchenbergtunnel und der Kavernengarage in den nächsten Jahren bereits neue Verkehrsknotenpunkte in der Passerstadt entstehen werden.
Kirchlechner hofft, dass sich viele Bürger Merans dem Problem bewusstwerden und so viele wie möglich, die Unterschriftenaktion unterstützen. Fürs erste schwebt dem Komitee vor, die Unterschriften der Meraner Stadtverwaltung als „Weihnachtsgeschenk“ zu übergeben. Hierfür werden rund 1.000 Unterschriften angestrebt.
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