Die tote Wildkatze
Bei einem Wildunfall im Hochpustertal wurde eine Katze angefahren: Experten sind überzeugt, dass es sich um den ersten Nachweis einer Wildkatze im Land handelt.
Walter Rienzner, Förster des Landesamts für Jagd und Fischerei, entdeckte vor wenigen Tagen auf der Straße zwischen Toblach und Innichen einen Tierkadaver.
Seine Erfahrung als Förster kam ihm zugute: Er erkannte, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Hauskatze, sondern möglicherweise um eine Europäsiche Wildkatze handelte.
Nach Sichtbegutachtung Vermutung, im Labor erfolgt Beweis
Dieser Fund wäre der erste bestätigte Nachweis einer Wildkatze in Südtirol. Auch wenn die Bestimmung der Art nach Sichtbegutachtung über die Merkmale möglich ist, ist die die Hybridisierung mit Hauskatzen keine Seltenheit. Deshalb sollen Haarproben an ein Labor übergeben werden, um genetische Analysen durchzuführen. Die Ergebnisse werden Mitte Jänner erwartet und werden schließlich absolute Gewissheit über das Vorkommen der Art auch in Südtirol geben.
Wildunfälle bei einheitlicher Landesnotrufzentrale 112 melden
„Der Nachweis einer einst für verschwunden erklärten Art ist immer eine wahre Bereicherung für unser Land und zeugt vom Vorhandensein eines intakten Ökosystems“, freut sich Landesrat Arnold Schuler. „Dass dieser Nachweis am toten Tier erfolgen muss, macht deutlich, wie gefährlich Straßen vor allem jetzt in der Winterzeit sein können. Wildtiere wechseln dann häufiger zwischen den Einständen, auch in der Talsohle“, sagt Schuler. Autofahrer, die in der Dunkelheit unterwegs sind, hätten oft gar keine Chance, den Wildtieren auszuweichen.
„Reduzierte Geschwindigkeiten und aufmerksames Verhalten ist da das Gebot der Stunde“, so der Landesrat. Laut Landesjagdgesetz müssen Wildunfälle dem Revierleiter, dem Jagdaufseher oder der Forstbehörde gemeldet werden. „Wir empfehlen, bei etwaigen Unfällen die Landesnotrufzentrale unter der Nummer 112 zu kontaktieren, die die Meldung an die Forstbehörde und auch den zuständigen hauptberuflichen Jagdaufseher weiterleitet“, sagt Schuler.
Europäische Wildkatze: Zuletzt Sichtungen häufiger
Die Europäische Wildkatze (lat. Felis Silvestris) gleicht einer Hauskatze, sie hat jedoch ein stämmigeres Erscheinungsbild. Die Fellfarbe variiert von rötlich-braun bis gelblich-grau. Typisch ist der schwarze Strich am Rücken, der sich vom Schwanzansatz bis zum Kopf zieht, wo er oft in mehrere schwarze Bänderungen übergeht. Der Nasenspiegel ist typischerweise hell-rosa. Der buschige Schwanz endet stumpf und schwarz und weist meist eine mehrfache Ringelung auf.
In den letzten Jahrzehnten wurde die Europäische Wildkatze in Europa stark zurückgedrängt: Als Lauerjäger ist das scheue Tier auf intakte Waldlandschaften angewiesen und braucht ruhige Wälder mit hohem Totholzanteil. Eine Trendwende scheint sich aber abzuzeichnen. Vor kurzem konnte ein Jäger im Bezirk Lienz in Osttirol eine Europäische Wildkatze beobachten und fotografieren. Dies ist nach einem Nachweis aus dem Paznauntal aus dem Jahr 2013 der zweite Nachweis aus dem benachbarten Tirol.
Auch aus Vorarlberg wurde im Herbst ein genetischer Nachweis bekannt. Im benachbarten Trentino gibt es einen Fotofallennachweis aus dem Jahr 2018 in der Gegend des Monte Bondone. Auch aus dem Belluno und Friaul sind Nachweise bestätigt. Im Apennin kommt die Art häufiger vor.
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Kommentare (9)
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wichtigmacher
Oh, bin mol gsponnt, welch Raubtier nächschte Tog am Titelblatt unseres Volksbksblattls die Zähne fletscht, noch Bär, Wolf….
wichtigmacher
iatz ament a Raubkotz…..
hallihallo
die wildviecher müssen bei der wahl der mahlzeiten aber acht geben:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Totes-Pony-von-Ursula-von-der-Leyen-Wolf-zum-Abschuss-frei,wolf4694.html
in südtirol dürfen sie noch alles fressen.
andreas1234567
Töte eine Katze, rette einen Vogel (Zitat von Prinz Philip, das war der Kerl von der Queen)
Es ist jetzt unbedingt wichtig allerlei Nutzlose mit Umfragen und Forschungen in Landesbrot und steuerfinanzierten Lohn zu bringen.
Ausserdem braucht es Mahnwachen und Lichterketten für das überfahrene Vieh.
Ich rege schulfrei am Mittwoch an für „Wednesday wegen Wildkatzen“ oder kurz WwW.
Und vor allem braucht es ein Wiederansiedelungs-und Schutzprogramm welches von der EU mit Millionen gefördert wird.
Auf Wiedersehen in der autonomen Wildkatzenprovinz Südtirol
klum
Ich bin für die sofortige Entnahme bei weiteren Sichtungen. Nicht dass sich die Wildkatzen auch noch verbreiten und Zähne kläffen.
sougeatsnet
Oh, mir scheint des isch die Kotz vom Nochbor. Gott sei Dank, eine weniger.