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„Der Wald ist in Gefahr“

Die SVP-Bauernvertreter Franz Locher, Josef Noggler und Manfred Vallazza fordern die Bereitstellung von Geldern für Bekämpfungsmaßnahmen sowie für gezielte Aufforstungsprogramme.
Der Haushalt für das Jahr 2023 ist mit 6,7 Milliarden Euro ausgestattet, die Debatte um die Verteilung der Gelder läuft derzeit im Südtiroler Landtag.
Angesichts der Entwicklung der Borkenkäferproblematik pochen die SVP-Landtagsabgeordneten Franz Locher, Josef Noggler und Manfred Vallazza auf die Bereitstellung von Geldern für Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen sowie für gezielte Aufforstungsprogramme.

Spätestens seit der Anhörung am 23. November im Südtiroler Landtag ist es klar:

Der Wald in Südtirol ist in ernsthafter Gefahr. Die explosionsartige Vermehrung des Borkenkäfers in diesem Jahr bereitet Locher, Noggler und Vallazza schon seit geraumer Zeit große Sorgen.

Die drei Bauernvertreter fordern jetzt: „Nachdem wir gebetsmühlenartig auf die dramatische Situation aufmerksam gemacht haben und auch die internationalen Experten bestätigt haben, dass sofortiger Handlungsbedarf besteht, müssen nun im Haushalt die entsprechenden Gelder vorgesehen werden.“

Nur so ließen sich die Schäden noch eindämmen und kostenintensive Verbauungsmaßnahmen könnten zum Teil vermieden werden. „Abgesehen von einem auf lange Sicht verändertem Landschaftsbild, sind die Kosten mit bis zu 300.000 Euro pro Hektar enorm“, bestätigen Locher, Noggler und Vallazza im Landtag.

Es gelte nun Prioritäten festzulegen und den Hebel besonders dort anzusetzen, wo der Wald eine Schutzwaldfunktion hat. Und das seien nicht wenige Gebiete, liegt der Anteil des Waldes mit direkter Schutzwaldfunktion bei Sturz- und Wildbachprozessen sowie Lawinen bei 58 Prozent und jene des Objektschutzwaldes, der Siedlungen, Straßen und sonstige Infrastrukturen bei Naturgefahren absichert, bei 24 Prozent.

Der im Oktober verabschiedete Beschlussantrag von Locher, Noggler und Vallazza sehe zwar auf Papier schon ein Förderprogramm vor, dass den tatsächlichen Bedürfnissen entsprechen soll, nun müsse die Landesregierung tätig werden und der Aufforderung nachkommen, dieses auch dringend umzusetzen.

„Die Aufarbeitung ist zeit- und kostenintensiv, besonders in schwer zugänglichen Gebieten. Nur mit klaren Vorgaben und einer angemessenen finanziellen Unterstützung wird es möglich sein, die Schäden einzugrenzen“, fordern die drei SVP-Abgeordneten. Abgesehen von einer Unterstützung bei der Holzentnahme müsse man aber bereits weiterdenken: „Nachdem das Holz aus den Wäldern abtransportiert wurde, muss zeitnahe mit der Aufforstung begonnen werden, damit der Wald so schnell wie möglich auch wieder seine Schutzfunktion zurückbekommt.“ Eine „aktive Waldgestaltung“, wie es die Experten bei der Anhörung empfohlen haben, schließe dabei auch die Überlegung ein, welche Baumarten künftig angesichts des galoppierenden Klimawandels in unseren Wäldern überleben werden.

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